Das Comeback: Die 2.661 Tage des HSV

von Carsten Germannvor 2 Stunden
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Der HSV ist wieder da! Sieben Jahre oder 2.661 Tage nach dem so bitteren Abstieg trotz eigenem 2:1-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach meldeten sich die Hamburger gegen den gleichen Gegner in der Bundesliga zurück.

Erinnern Sie sich noch an den 12. Mai 2018?

Hamburg hatte schwarz-weiß-blau geflaggt, überall in der Hansestadt herrschte ein fast trotziger Optimismus.

Viele Fans waren überzeugt, dass der HSV den Klassen-Erhalt in der Bundesliga wieder schaffen würde – obwohl man es nach 0:3 bei Eintracht Frankfurt nicht mehr in der eigenen Hand hatte.

Die Schützenhilfe vom 1. FC Köln beim Abstiegskonkurrenten VfL Wolfsburg (1:4) blieb aus, schon nach 54 Minuten stand fest: Der HSV würde die Bundesliga erstmals in seiner Vereinsgeschichte verlassen müssen – trotz des Heimerfolgs gegen Borussia Mönchengladbach.

Am Ende verschwanden mehr als 54 Jahre Bundesliga im schwarzen Rauch der Ultras auf der Hamburger Nord-Tribüne, ein schlimmer Tag für Fußball-Hamburg.

  • Es folgten 2.661 Tage ohne den HSV in der Bundesliga.
  • Vier Mal (zuletzt 2024) wurde die Mannschaft aus dem Volkspark Vierter.
  • Zwei Mal (2022 und 2023) scheiterte sie gegen Hertha BSC und den VfB Stuttgart in den Relegationsspielen.
  • Dann kam der 10. Mai 2025. Da schlug der HSV den SSV Ulm mit 6:1 und kehrte (endlich) in die Bundesliga zurück.

Mehr als 100.000 Fans feierten das Team am Hamburger Rathausmarkt.

Eine Dokumentation (Always Hamburg) wurde am vergangenen Mittwoch im Cinemaxx Kinocenter am Hamburger Dammtor-Bahnhof festlich präsentiert.

  • Dann war es soweit Am Sonntag stieg das 100. Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und dem HSV in der  Bundesliga.

Mönchengladbach gegen HSV: Gegen welches Team landete Hamburg die meisten Siege?

Die Hamburger, die in der Vorbereitung schwache Ergebnisse geliefert und beim Südwest-Oberligisten FK Pirmasens (2:1 n. V. / Fussballdaten.de berichtete) gerade noch das DFB-Pokal-Aus abgewendet hatten, verpassten in der Nachspielzeit der Partie Mönchengladbach gegen den HSV das 1:0 und damit den 41. Sieg gegen Gladbach.

  • Häufiger hatten die Rot-Hosen nur gegen den VfB Stuttgart (44-mal) und gegen Eintracht Frankfurt (41 Spiele) gewonnen.
  • 21 Tore hatten die Hamburger durch Schützenkönig Davie Selke (jetzt Basaksehir Istanbul / Elf Kopfball-Tore 2024/2025) und Co. in der Zweiten Liga per Kopf erzielt, fast wäre auch der erste Treffer nach dem Bundesliga-Comeback ein Kopfball-Tor gewesen.

Doch der von Neuzugang Yussuf Poulsen per Kopf verlängerte, von William Mikelbrencis (89.) ins Tor verlängerte Ball war nicht der Siegtreffer – Abseitsentscheidung!

  • Bakery Jatta (27), der letzte verbliebene Spieler aus der Abstiegsmannschaft des HSV von 2018, stand bei den Gästen nicht im Kader.

58 Prozent

„Wir freuen uns brutal, dass es jetzt endlich losgeht“, sagte HSV-Trainer Merlin Polzin vor dem Spiel im Borussia-Park und diese Vorfreude war seinem Team – anders als noch vor Wochenfrist in Pirmasens – deutlich anzumerken.

  • Der HSV war in Mönchengladbach dribbelstärker (58 Prozent Dribblings) und zweikampfstärker (51 Prozent).


Ramires ist bei allem, was er tut, involviert.

— Graeme Le Saux