Derby-Held dank Deeskalation: Union feiert mutigen "Ordner" Gikiewicz

von Jean-Pascal Ostermeier | sid11:45 Uhr | 03.11.2019
Union feiert den Prestigeerfolg gegen Hertha BSC Berlin
Foto: PIXATHLON/SID

Rafal Gikiewicz ließ sich nicht einschüchtern, mutig trat der Torhüter von Fußball-Bundesligist Union Berlin der Gewalt entgegen. Ein vermummter Mob aus der Union-Fankurve hatte nach dem 1:0-Sieg gegen den Stadtrivalen Hertha BSC das Spielfeld gestürmt und den Gästeblock ins Visier genommen.

Das von Pyro-Chaoten überschattete und zwischenzeitlich unterbrochene Skandalduell drohte nach Schlusspfiff endgültig zu eskalieren. Dann wurde Gikiewicz zum späten Derby-Helden.

Der Pole rannte auf die Randalierer zu und hielt sie zurück, wütend brüllte er die Maskierten an und trieb die Menge mit Hilfe hinzugeeilter Teamkollegen zurück auf die Tribüne. Jene, die dort den Prestigeerfolg der Köpenicker gewaltfrei feiern wollten, dankten es mit Sprechchören: "Gikiewicz!", "Gikiewicz!", "Gikiewicz!", schallte es von den Rängen.

Der 32-Jährige, der von der Hertha-Offensive nie etwas zu befürchten hatte, verdiente sich durch sein entschlossenes Handeln viel Lob und Anerkennung. "Vielleicht hat er nach der Karriere einen neuen Job als Ordner", scherzte Unions Robert Andrich. Für Keven Schlotterbeck war das Eingreifen selbstverständlich: "Wir haben sie einfach zurückhalten wollen. Sie haben auf dem Spielfeld nichts zu suchen."

(sid)



Was hier die Woche über gelaufen ist, darüber lacht sich ja halb Deutschland tot.

— Jürgen Klinsmann, FC Bayern, nach einem 2:0-Arbeitssieg gegen Kaiserslautern und eine anschließende Kolumne seines Intimfeindes Lothar Matthäus, der beklagt hatte, Thomas Helmer und Klinsmann würden sein Comeback in der Nationalmannschaft (mit 35 Jahren) verhindern...