Die Deutsche Fußball Liga (DFL) plant eine Verankerung des Themas Nachhaltigkeit in der Lizenzierungsordnung. Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss sollen die 36 Klubs der Bundesliga und 2. Liga im Dezember als Reaktion auf die Handlungsempfehlungen der Taskforce Zukunft Profifußball fassen. Das teilte die DFL in einer Medienrunde am Donnerstag mit.
Zu Beginn des neuen Jahres soll es zunächst eine Pilotphase ohne Relevanz für die Lizenzierung geben. In einer folgenden Übergangsphase will die DFL bei der Anpassung und Umsetzung Unterstützung leisten, ehe im Frühjahr 2023 erstmals eine lizenzierungsrelevante Bewertung vorgenommen wird.
"Das gibt die Balance, Maßnahmen sehr früh zu forcieren. Auf der anderen Seite wird den Klubs ein Gestaltungsspielraum eingeräumt", sagte Christian Pfennig, Mitglied der DFL-Geschäftsleitung: "Es ist meines Wissens weltweit einzigartig, dass eine Liga so etwas macht. Deshalb ist es richtig, das einmal zu testen, um es dann scharf zu stellen."
Welche konkreten Nachhaltigkeitskriterien bei der Beurteilung herangezogen, welche Anreize für die Klubs geschaffen und welche Sanktionen bei Fehlverhalten ausgesprochen werden, ist bislang noch offen. Diese werden laut DFL in den kommenden Monaten unter Einbeziehung der Vereine erarbeitet.
Der von der Taskforce im Februar präsentierte Bericht beinhaltet 17 Handlungsempfehlungen und eine Zielsetzung für das Jahr 2030 mit Blick auf die Entwicklung in den Bereichen Sport, gesellschaftliche Verankerung sowie nachhaltiges Wirtschaften. Die DFL hatte Anfang März mitgeteilt, zunächst vier Schritte in den folgenden Monaten priorisiert anzugehen.
"Wir gehen jetzt im Prinzip in die zweite Runde. Das ist ein Marathon, bei dem man von Beginn an ernsthaft dabei sein muss", sagte Pfennig am Donnerstag. Die an der Taskforce beteiligten Fanvertreter hatten zuletzt eine schnellere Umsetzung von Reformen gefordert.
Ich fürchte, das wird wie nach einem vierwöchigen Urlaub auf Bali: Dort hast du Ruhe gefunden, ein Buch gelesen und dir vorgenommen, dir in Zukunft mehr Zeit für dich selbst zu nehmen. Und dann bist du zwei Tage zurück im Büro, und alles ist wieder gleich.
— Weltmeister Christoph Kramer auf die Frage nach möglichen Veränderungen im Fußball nach Corona.