Ex-Nationaltorwart Hans Tilkowski gestorben

von Marcel Breuer | dpa12:52 Uhr | 06.01.2020
Hans Tilkowski im März 2017 bei der Verleihung des Integrationspreises im Fußballmuseum in Dortmund. Foto: Jonas Güttler/dpa
Foto: Jonas Güttler

Der deutsche Fußball trauert um Hans Tilkowski. Der einstige Torhüter der deutschen Nationalmannschaft starb am Sonntag im Alter von 84 Jahren nach langer Krankheit, wie sein früherer Club Borussia Dortmund unter Berufung auf Tilkowskis Familie bestätigte.

Sein Name ist eng verknüpft mit dem legendären Wembley-Tor aus dem WM-Finale von 1966. Obwohl der Ball nicht in vollem Umfang die Linie überschritt, entschied der Schweizer Referee Gottfried Dienst auf Tor. Das ebnete den Engländern den Weg zum 4:2-Erfolg über Deutschland und brachte den Keeper des BVB um den größten Erfolg seiner Karriere.

Gleichwohl trug dieser Treffer zum Legenden-Status von Tilkowski bei. Genau wie das «Wunder von Glasgow», bei dem die Dortmunder im Jahr 1966 mit dem 2:1 über den hoch favorisierten FC Liverpool als erstes deutsches Team einen Europapokal gewann. Zudem wurde Tilkowski, der neben dem Engländer Gordon Banks und dem Russen Lew Jaschin zu den weltbesten Keepern seiner Zeit gehörte, ein Jahr vor dem WM-Finale als erster Torwart in Deutschland zum «Fußballer des Jahres» gewählt.

Der in Dortmund geborene Tilkowski unterschrieb 1955 bei Westfalia Herne seinen ersten Profivertrag. Seine beste Zeit erlebte er beim BVB von 1963 bis 1967. Er bestritt 39 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft. Nach knapp drei weiteren Jahren bei Eintracht Frankfurt beendete er seine Profi-Karriere. Für die deutsche Nationalmannschaft bestritt er 39 Spiele.

Dem Fußball blieb Tilkowski als Trainer erhalten. Von 1970 bis Anfang 1982 coachte er Werder Bremen, den TSV 1860 München, 1. FC Nürnberg, 1. FC Saarbrücken und bei AEK Athen.

(dpa)



Die Spieler bestimmen, was gemacht wird, nicht ich. Ich als Trainer reagiere auf die Spieler, was die mir anbieten. Wenn die mir anbieten, eine Woche in der Nase zu bohren und wir dann jeden Gegner schlagen, dann bohren wir eben die ganze Woche über in der Nase!

— Felix Magath