Ex-Nationalspieler Hansi Müller glaubt nicht, dass die finanziellen Folgen der Coronavirus-Krise den Profifußball nachhaltig verändern werden.
«Während der spielfreien Zeit haben viele Clubs den Eindruck erweckt, sie würden künftig einen Gang runterschalten. Als würden alle wieder ein Stück weit vernünftiger werden. Aber es wirkt, als sei es beim Vorsatz geblieben», sagte der Europameister von 1980 der Deutschen Presse-Agentur.
«Dortmund holt einen 17-Jährigen ohne Erstliga-Einsatz für über 20 Millionen Euro. Kai Havertz wechselt womöglich für das Dreifache zum FC Chelsea», sagte Müller: «Wenn andere Clubs das Geld aktuell hätten, würden sie es vermutlich auch wieder ausgeben. Man wird die Einbußen durch Corona sicher eine Weile spüren, aber dann wird sich auch alles wieder einspielen.»
Letztlich bliebe «vielen Clubs angesichts der Konkurrenz auch kaum eine Wahl», sagte der 62-Jährige: «Solange ein paar mit Geld um sich schmeißen, werden die, die versuchen zu sparen, abgehängt. Und wenn die TV-Einnahmen weiter so sprudeln, fühlen sich viele auch gar nicht veranlasst, überhaupt einen richtigen Sparkurs einzuschlagen.»
© dpa-infocom, dpa:200722-99-889708/2
(dpa)
Läuft parallel noch ein anderes Spiel? Nimmt uns noch jemand den DFB-Pokal weg?
— S04-Siegtor-Schütze Jörg Böhme nach dem Pokalfinale 2001 gegen Union Berlin. Schalke 04 hatte eine Woche zuvor ein historisches Vier-Minuten-Meisterdrama in der Bundesliga erlebt...