Holzhäuser appelliert bei 50+1 an DFL: "Lösungen finden"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid13:42 Uhr | 13.05.2018
Holzhäuser rät zu mehr Mut für Veränderungen in der DFL
Foto: PIXATHLON/SID

Der ehemalige Liga-Präsident Wolfgang Holzhäuser hat an die Deutsche Fußball Liga (DFL) appelliert, bei der 50+1-Regel mehr Mut für Veränderungen aufzubringen. "Ein starker Verband sollte eigentlich in der Lage sein, Lösungen zu finden, die den verschiedenen Interessenlagen gerecht werden", schrieb der 68-Jährige in einem Gastbeitrag für die Rheinische Post.

Eine "moderate Modifizierung der 50+1-Klausel würde vielen Klubs größere finanzielle Spielräume bieten", so der langjährige Geschäftsführer des Bundesligisten Bayer Leverkusen. Dabei gehe es darum, einen "fairen Kompromiss zu finden", zwischen dem Recht der Mitgliederversammlungen, über ihr Klubleben selbst zu entscheiden, und der Pflicht des Verbandes, "dem Anschein einer Verzerrung des Wettbewerbs vorzubeugen".

Der Präsident von Hannover 96, Martin Kind (74), hatte zuletzt im Deutschlandfunk gemutmaßt: "Die Bundesliga ist nicht mehr wettbewerbsfähig. Der Grund liegt im Wesentlichen in der 50+1-Regel."

Ende März hatte die Mitgliederversammlung der DFL einen Antrag des Zweitligisten FC St. Pauli angenommen, dass die umstrittene 50+1-Regel im deutschen Profifußball bestehen bleibt. Kind hatte jedoch am vergangenen Dienstag angekündigt, seinen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung bei der 50+1-Regel "diese oder spätestens nächste Woche wieder aktivieren" zu wollen. Sollte sein Antrag abgelehnt werden, hatte Kind erneut eine Klage angedroht.

(sid)



Ich kann nichts Positives über die Saison über das Spiel sagen, weil ich über keine Nicht-Leistung spreche. Ich fühle so eine große Scheiße im Klub, wenn niemand das ändern will, werde ich versuchen, es zu ändern.

— Hoffenheims Vize-Weltmeister Andrej Kramaric nach einem 0:5 bei Bayern München in seiner berühmten Wut-Rede.