Mit Chefcoach Polanski: Gladbach verschärft Heidenheimer Krise

Borussia Mönchengladbach hat seinen Aufwärtstrend beim Chefcoach-Debüt von Eugen Polanski fortgesetzt und damit die Krise beim 1. FC Heidenheim verschärft. Vier Tage nach der Beförderung ihres bisherigen Interimstrainers zur Dauerlösung setzten sich die Fohlen in der Fußball-Bundesliga mit 3:0 (1:0) beim Tabellen-Schlusslicht durch.
Samstag, 22.11.2025
Kevin Diks (45.+1) per Foulelfmeter, der auf Heidenheimer Seite für reichlich Gesprächsstoff sorgte, Haris Tabakovic (55.) und Shuto Machino (76.) bescherten den Gladbachern den vierten Pflichtspielsieg in Folge. Nach ihrem Horror-Saisonstart verschaffte sich die Borussia, die Polanski am Dienstag mit einem Vertrag bis 2028 ausgestattet hatte, mit nun zwölf Punkten weiter Luft. Für Heidenheim wird die Lage hingegen am Tabellenende mit lediglich fünf Zählern immer ernster.
"Jetzt kommen die Wochen, in denen wir punkten müssen", hatte FCH-Trainer Frank Schmidt vor dem Duell betont. Auf der anderen Seite hatte Polanski erklärt, wieder "ein Stück weit mehr Euphorie" um die Gladbacher entfachen zu wollen. Bei diesem Vorhaben kann der 39-Jährige auch wieder auf seinen Kapitän Tim Kleindienst setzen, der nach langer Verletzung erstmals seit Mai wieder im Kader stand und in der Schlussphase (90.+1) eingewechselt wurde.
Die Borussia übte in der zunächst stillen Voith-Arena von Beginn an Druck aus. In den ersten zwölf Spielminuten schwiegen beide Fanlager aus Protest gegen schärfere Sicherheitsmaßnahmen in Stadien. Die große Chance zur Führung verpasste Tabakovic, der im Strafraum aus der Drehung heraus nur die Latte traf (17.).
Gladbach setzte sich zunehmend in der gegnerischen Hälfte fest, Heidenheim gelang es nur selten Akzente zu setzen. Die Gäste verteidigten konzentriert, zeigten sich selbst nach vorne aber nicht zwingend genug. Diks sorgte dann jedoch für die Führung per Elfmeter kurz vor der Pause.
Die Entscheidung sorgte auf Heidenheimer Seite für Unmut: Schiedsrichter Frank Willenborg hatte nach einem Gerangel im Strafraum, in dem der Gladbacher Nico Elvedi offenbar regelwidrig gehalten worden war, auf den Punkt gezeigt. "Wenn so etwas gepfiffen wird, dann müssen wir in jedem Spiel drei oder vier Elfmeter geben", monierte Heidenheim-Boss Holger Sanwald in der Halbzeitpause bei Sky: "Wir müssen die Entscheidung akzeptieren, aber die finde ich wirklich knallhart."
Nach einer insgesamt chancenarmen ersten Hälfte fand Gladbach zunächst auch im zweiten Durchgang kein Durchkommen, ehe Tabakovic traf. Die sehenswerte Vorarbeit leistete Rocco Reitz, der per Hacke auf den Stürmer ablegte. Heidenheim stemmte sich in der Folge weiter dagegen, blieb aber zunächst ohne Erfolg. Gladbach ließ auf der anderen Seite in der Schlussphase einige Chancen liegen, dann aber Machino nutzte seine Gelegenheit.
(sid)




