Subotic: Materialismus im Fußball "interessiert kein Schwein"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid27.09.2019 | 09:15 Uhr
Neven Subotic gründete 2012 seine eigene Stiftung
Foto: PIXATHLON/SID

Innenverteidiger Neven Subotic vom Bundesligisten Union Berlin blickt sehr kritisch auf das Milliardengeschäft Fußball. "Generell schockiert mich der Überfluss, in dem wir leben. Der Unterschied zwischen einem der reichsten Länder der Erde und einem der ärmsten ist Wahnsinn", sagte der 30-Jährige im Interview mit Spox und DAZN.

Bei ihm selbst verstärke sich "der Effekt sogar noch, weil ich in diesem reichen Land als Fußballprofi sogar noch zur reichsten Schicht gehöre und sich dann alles um Materielles und Lifestyle dreht". Dabei interessiere dies "kein Schwein - weil es gar nichts verändern wird im Leben von irgendjemandem".

Auch deshalb versucht er, mit seiner Stiftung für sauberes Wasser auf globale Probleme aufmerksam zu machen. "Es kann nicht sein, dass sich die Reichsten in den reichsten Ländern und den reichsten Städten, wo ohnehin das meiste Geld sitzt, nur um sich selbst und ihre 30 Kilometer drumherum kümmern", sagte Subotic. "Keiner von uns, inklusive mir, kann sich vorstellen, in einer Umgebung aufzuwachsen, in der allein der Weg zur Schule als Luxus gilt, weil es so viele andere Aufgaben zu erledigen gilt, um zu überleben."


Ich bin sicher, der deutschen Mannschaft wird nichts passieren.

— Berti Vogts zum Thema ,,Folter" im WM-Gastgeberland Argentinien, 1978.