Subotic: Um Fußballer «bildet sich Kreis von Ja-Sagern»

von Marcel Breuer | dpa12:21 Uhr | 10.03.2020
Neven Subotic hat sein Leben umgestellt im Gegensatz zu früher. Foto: Guido Kirchner/dpa
Foto: Guido Kirchner

Berlin (dpa) – Neven Subotic vom Bundesligisten 1. FC Union Berlin hat die Jahre als junger Fußballprofi voll genossen, sein Leben aber mittlerweile komplett umgestellt.

«Was machst du, wenn du als Spieler deine erste Million verdienst? Du kaufst ein Haus, Autos, und du kaufst deiner Mutter was. So habe ich es gemacht. Ich habe nichts hinterfragt», sagte der 31-Jährige dem «ZEITmagazin MANN». Mit zunehmendem Alter habe der Abwehrspieler, der mit Borussia Dortmund zweimal deutscher Meister wurde, aber gemerkt, dass ihn diese verschwenderische Lebensweise nicht glücklich macht.

Laut Subotic sei es jedoch schwierig, aus der Fußballer-Scheinwelt auszubrechen. «Rund um jeden Fußballer bildet sich ein Kreis von Ja-Sagern: Du bist spitze, lass uns feiern gehen», sagte Subotic und ergänzte: «Und wenn du dann sagst: Nein, das mache ich nicht, sagen die: Hey, komm, du hast dich voll verändert! Da wird einem ein schlechtes Gewissen eingeredet.»

Subotic besitzt mittlerweile kein Auto mehr und fährt mit der S-Bahn zum Training der Eisernen nach Berlin-Köpenick. 2012 gründete er eine Stiftung, die Trinkwasserbrunnen in Äthiopien baut. Damals habe er sich gedacht: «Wenn ich morgen sterbe, soll das nicht alles sein, was ich aus meinem Leben gemacht habe. Die Zeit ist zu schade.»



Von der klassischen Wohnqualität her gibt es sicher Posten, die schöner sind. Aber als ich in Rom Antonio Cassano vom Training nach Hause schicken musste, hat es mir auch nix genutzt, dass ich mir danach stundenlang das Colosseum anschauen konnte. Da hätte ich auch aufs Bayer-Kreuz sehen können.

— Rudi Völler bei seinem Amtsantritt in Leverkusen