Wolfsburg-Trainer kritisiert DFL: «Sehr skurrile Situation»

von Marcel Breuer | dpa14:43 Uhr | 13.03.2020
Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner kritisiert die DFL. Foto: Swen Pförtner/dpa
Foto: Swen Pförtner

Trainer Oliver Glasner vom VfL Wolfsburg hat die geplante Durchführung des Bundesliga-Spieltags an diesem Wochenende trotz der Ausweitung des neuartigen Coronavirus kritisiert.

«Es ist schon eine sehr skurrile Situation. Wir sind mittlerweile die einzige Liga europaweit, die noch spielt. Deshalb denke ich, dass das nicht die konsequenteste Lösung ist», sagte der Österreicher in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. «Wenn man sagt: Wir ziehen diesen Spieltag durch, dann muss man sich halt vorher überlegen: Was passiert, wenn sich ein Trainer oder ein Spieler infiziert? Deshalb wäre es auch im Sinne der Zivilcourage am konsequentesten gewesen, den gesamten Spieltag abzusagen.»

Die Wolfsburger haben am Donnerstagabend noch in der Europa League mit 1:2 gegen Schachtjor Donezk verloren. Am Freitagvormittag erfuhren sie dann, dass das Rückspiel in der Ukraine in der kommenden Woche abgesagt wird. Das Bundesliga-Spiel beim FC Augsburg (Sonntag, 18.00 Uhr/DAZN) soll trotz der Ausbreitung des Coronavirus stattfinden - wenn auch erneut nur als Geisterspiel ohne Zuschauer.

«Das Schlimmste ist, dass du vor dem Training eigentlich nicht weißt, was nach dem Training ist», sagte Glasner. «Heute zum Beispiel haben wir gesagt: Wir reden noch einmal über das Donezk-Spiel, auch mit Blick auf das Rückspiel. Doch während der Besprechung habe ich eine Mail bekommen, in der stand: Das Spiel wird abgesagt. Im Prinzip kann ich alles, was ich gerade gesagt habe, gleich wieder in die Mülltonne werfen. Auch die Jungs gehen immer erst zum Handy und schauen, was sie für Mitteilungen erhalten haben.»

(dpa)



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— Aleksandar Ristic