1. FC Kaiserslautern: Teufelstanz am Betzenberg?

von Günther Jakobsen11:40 Uhr | 18.08.2010

Eine historische Besonderheit unterscheidet die Lauterer vom Rest der Liga: Sie vollbrachten das Husarenstück, als Aufsteiger erfolgreich nach der Meisterschale zu greifen. An eine Wiederholung des in der Saison 1997/98 vollbrachten Coups denkt freilich niemand ernsthaft. Die nach vierjährigem Zweitligadasein erneut zur Eliteklasse aufgerückten „Roten Teufel“ können nichts anderes als den Klassenerhalt zum Ziel haben.

Zu diesem Zweck wurde der Kader kräftig verändert. Zwölf neue Akteure kamen von außerhalb, aus der eigenen zweiten wurde der polnische Mittelfeldakteur Stulin in die erste Mannschaft hoch gestuft. Es galt allerdings auch, 13 Abgänge zu kompensieren, darunter die der besten Torschützen, Jendrisek (15) und Sam (10). Micanski (von Zaglebie Lubin), Amri (FSV Mainz) und der vom SSC Neapel ausgeliehene Hoffer sollen dem Sturm die nötige Durchschlagskraft verpassen. In den Vorbereitungsspielen schlugen sich die Neuverpflichtungen wacker, nicht nur die Stürmer. Für einige von ihnen ist die Bundesliga kein Neuland. Kirch (Bielefeld), Moravek (Schalke), Rivic (Cottbus), Simunek (Wolfsburg) und Tiffert (MSV) wurden auch aufgrund ihrer Erfahrung an den Betzenberg geholt. Im heimischen Stadion sollten die Pfälzer die Basis für den Klassenerhalt legen; ihre zuletzt in der 2. Liga ausgewiesene Abwehrstärke wird in der Bundesliga einer höheren Belastung ausgesetzt sein.

„Wir sind sehr überzeugt von unserem Kader. Es ist völlig offen, wer das Rennen macht“, entfachte Trainer Marco Kurz den Konkurrenzkampf während der Testspielphase. Der schwer erkämpfte 3:2-Pokalsieg, beim als heißes Pflaster bekannten VfL Osnabrück, bestätigte Kurz´ Vertrauen im ersten Pflichtspiel der neuen Saison und lieferte Hinweise auf eine denkbare Startelf.

Dass Bayern-Stürmer Miroslav Klose sich nicht von dem Gedankenspiel überwältigen ließ, den FCB zu verlassen um seine Karriere in der Pfalz, dem Startpunkt seiner Laufbahn, fortzusetzen - eventuell als Abrundung seiner Gesamtlaufbahn zu beenden - hat mehrere Gründe. Die Möglichkeit, in einen aufreibenden Abstiegskampf involviert zu werden, dürfte dazu zählen. Aber vielleicht überrascht der Aufsteiger FCK erneut positiv, es muss ja nicht gleich wieder der Titel sein ...

Mögliche Aufstellung: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Kirch - Bugera, Bilek, Tiffert, Amri - Lakic, Micanski (Hoffer)



Ich will abends ins Bett gehen. Ich bin noch nie ins Bett gegangen. Ich wusste nicht einmal, was ein Kissen ist.

— Diego Armando Maradona (1960 - 2020) bei seiner Vorstellung als Trainer der Dorados de Sinaloa in Mexiko.