Zwischen WM und Bundesliga-Wiederanpfiff bietet sich die Chance, in der Vergangenheit herumzustöbern. Mit Auszügen aus der Buchreihe „Mein Verein“ (Agon-Verlag) setzt fussballdaten.de in den kommenden Wochen die Historie populärer Klubs während der 60er- und 70er-Jahre auf die Tagesordnung.
FC-Präsident Franz Kremer hatte großen Verdienst am Zustandekommen der Bundesliga, die den Rückstand des deutschen Vereinsfußballs auf internationaler Ebene binnen kurzem ausglich. So war es nicht mehr als recht und billig, dass sein Klub Premierenmeister der neuen nationalen Topliga wurde. Der Kölner Erfolg beruhte jedoch mitnichten auf Dankbarkeit der Konkurrenz oder Zufall - mit Systematik und Leidenschaft war in der Domstadt eine Fußballhochburg entstanden, die es verstand, Erfolg und Schönheit des Spiels zu vereinen. Der Oberliga West war der FC längst entwachsen.
Ein Präsident mit Weitblick
Mit einer Jahrzehnte alten Tradition konnte der 1. FC Köln nicht wuchern, als er 1949 in seiner ersten Oberliga-Saison einstieg und auf Anhieb Platz fünf eroberte. Als Resultat der Fusion von Kölner BC und Sülz 07 hatte sich das Geißbockteam gerade erst im Jahr zuvor formiert, mit dem Ziel, wie Vereinsboss Franz Kremer mutig formulierte, Deutscher Meister zu werden. Davor stand allerdings die Etablierung unter den besten Teams der Oberliga West - und das gelang recht zügig: Anno 1954 konnte sich der FC mit der ersten Meisterschaft der Weststaffel schmücken. Gegen Ende der 50er-Jahre bissen sich die Domstädter dauerhaft in der Spitzengruppe der Liga fest und holten 1960 ihren zweiten Titel. In jener Saison kam man auch in der Endrunde zur deutschen Meisterschaft sehr weit, in der die besten Teams aus den regionalen Oberligen aufeinander trafen und den Deutschen Meister ausspielten. Das wechselvolle Endspiel im Frankfurter Waldstadion ging allerdings knapp mit 2:3 gegen den Hamburger SV verloren. Manch ein Zuschauer unkte, Schuld an der Niederlage seien diejenigen DFB-Offiziellen gewesen, die Vereinsmaskottchen Geißbock „Hennes“ den Zugang zum Innenraum, neben dem Spielfeld, verweigerten und ihm einen Platz hinter der Tribüne zugewiesen hatten. Doch der Kölner Traum der deutschen Meisterschaft war nur kurz aufgeschoben.
Mein Verein
Irgendjemand hat gesagt: Die müssen den Haaland im Sommer doch verkaufen, weil die sind ja börsennotiert. Das ist alles Bullshit!
— BVB-Vorstandschef Hans-Joachim ,,Aki" Watzke im SPORT1-Doppelpass über Erling Haaland.