Am Ziel: Mit einem souveränen Endspielerfolg über den 1. FC Nürnberg feierte der FC im Mai 1962 seine erste deutsche Meisterschaft. Auch in der neu gegründeten Bundesliga setzten die Kicker aus der Domstadt zwei Jahre später den Maßstab und WM-Held Hans Schäfer konnte seine große Karriere damit bereichern, mit den Kölnern die erste zu vergebende Bundesliga-Salatschüssel erobert zu haben.
In der Oberliga West hatte der FC seine Vorherrschaft untermauert, die vier letzten Saisons der Spielklasse, zwischen 1960 und 1963, gingen allesamt an die Kölner. Die hohe Qualität des Kaders war auch an der Vielzahl der Nationalspieler erkennbar; kein anderer deutscher Verein stellte zu Beginn der 60er-Jahre mehr DFB-Auswahlspieler. In der Saison 1961/62 schließlich war kein Halten mehr: Nach dem Titelerfolg in der Weststaffel fegte der FC durch die Endrunde und überrollte im Finale den 1. FC Nürnberg mit 4:0 - Kremers erster großer Traum hatte sich erfüllt. Die Verwirklichung des zweiten sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wie kaum ein Anderer hatte sich Kremer für die Installation einer landesweit ausgetragenen Erstliga-Konkurrenz eingesetzt - im August 1963 wurden seine Anstrengungen mit dem Anpfiff zur Bundesliga von Erfolg gekrönt. Der 1. FC Köln zählte zu den neun bundesrepublikanischen Klubs, denen aufgrund ihrer Erfolgsgeschichte, Leistungsfähigkeit und Perspektiven vorab die Teilnahme im Sechzehnerfeld zugestanden wurde; im Frühjahr 1963 wurden die restlichen sieben Gründungsmitglieder bestimmt.
Start-Zielsieg bei Bundesliga-Premiere
Der Top-Klub der Oberliga West aus den 60er-Jahren eroberte auch die neu geschaffene Fußball-Bundesliga im Sturm. Der Spielkunst der Domstädter hatte die Konkurrenz nicht viel entgegen zu setzen. Am vierten Spieltag musste man kurzfristig dem HSV die Tabellenspitze überlassen, ansonsten bestimmte der FC das Geschehen und sicherte sich mit sechs Punkten Vorsprung souverän den ersten Bundesligatitel; Kölns zweite deutsche Meisterschaft. Bereits am 28. Spieltag brachte der 5:2-Heimerfolg über den entthronten Titelträger Borussia Dortmund die letzte Gewissheit. Der zweite Platz in der darauf folgenden Spielzeit 1964/65 bestätigte den FC als deutschen Spitzenverein. Es war die letzte aktive Saison von Hans Schäfer, der seit 1948 das Kölner Trikot trug. „De Knoll“ Schäfer war die Seele des Kölner Spiels - Regisseur und Torjäger in einer Person. Von seinem Spielverständnis profitierte auch die Nationalelf, für die er 39 Mal (15 Tore) antrat. Beim sensationellen WM-Erfolg von 1954 steuerte er fünf Treffer für die Herberger-Elf bei. 1963 wurde Schäfer in der BRD zum „Fußballer des Jahres“ gewählt, als Nachfolger seines Vereinskollegen Karl-Heinz Schnellinger, der im Vorjahr zum besten Kicker des Landes gekürt wurde. Im Gegensatz zum bodenständigen Schäfer hatte Schnellinger jedoch seine Zukunftsplanung nicht dauerhaft mit dem FC verbunden. Als die Bundesliga startete, zog der Nationalmannschaftsverteidiger (von 1958 bis 1963 beim FC) eine Karrierefortsetzung in Italien vor - mit beachtlichem Erfolg.
Mein Verein
Sie sind die zweitbeste Mannschaft der Welt, und es gibt kein größeres Lob als das.
— Kevin Keegan