2. Hauptrunde, Teil 1

von Günther Jakobsen13:15 Uhr | 27.10.2010

Schalke mogelte sich über die Runden, Köln feierte mal wieder ein Erfolgserlebnis und Bayern profitierte von Werders Abschlussschwäche. Der Treffer des Koblenzers Michael Stahl stach alle anderen 25 Tore vom Dienstag aus.

Die eigene Sportanlage genügte nicht den Anforderungen, also quartierte sich Fünftligist Viktoria Hamburg kurzerhand ins St. Paulianer Millerntorstadion ein, um mit dem VfL Wolfsburg in den Pokalclinch zu gehen. Die „Wölfe“ ließen sich nicht so recht aus der Reserve locken, zogen jedoch mit einem Doppelschlag kurz nach der Pause auf 3:0 davon. Pekarik hatte bereits in der ersten Halbzeit das 1:0 für die Gäste vorgelegt. Viktoria konnte den aufgrund der kämpferischen Einstellung verdienten Achtungserfolg verbuchen, als Rahn den Ehrentreffer zum 1:3-Endstand markierte (71.). Mit dem FC Schalke konnte sich ein weiterer Bundesligist auswärts bei einem klassentieferen Verein durchsetzen. Gegen Zweitligist FSV Frankfurt enttäuschten die Königsblauen jedoch. Außer Jurados sehenswertem, frühen Treffer zum 1:0-Endstand (12.) stagnierte die fußballerische Kunst der Gäste auf einem sehr bescheidenen Level. Nur die schlechte Chancenverwertung der Hessen verhinderte eine Verlängerung.

Immerhin kamen die Schalker eine Runde weiter, was dem SC Freiburg, zu Gast bei Energie Cottbus, nicht gelang. „Wir haben 60 Minuten lang schlecht gespielt …“, räumte SC-Coach Robin Dutt ein. Der 2:1-Sieg der Lausitzer konnte dementsprechend also auch in der Relation als angemessen betrachtet werden. Auf jeden Fall brachten die Gastgeber gegen Spielende das Quäntchen größeren Druck zustande, das zum Siegtreffer durch Jula beitrug (81.). In einem reinen Bundesligatreffen, das den nominellen Höhepunkt dieser Pokalrunde ausmachte, behauptete sich der FC Bayern gegen Werder Bremen mit 2:1. Schweinsteigers Doppelpack verhalf den Münchnern zu einem schmeichelhaften Erfolg, denn die Gäste scheiterten an sich selbst, bzw. ihrem Unvermögen, aus einer handvoll klarer Torchancen einen Treffer zu landen.

Die meisten Tore förderte der Vergleich der Zweitligisten Greuther Fürth und FC Augsburg zutage. Der temperamentvolle Pokalfight ging nach 90 Minuten beim Stande von 1:1 in die Verlängerung. Rafaels 2:1-Führung (99.) konnte Sararer für die Gastgeber noch egalisieren (109.), dann aber entpuppte sich der FCA als das stärkere Team an diesem Tag und machte nach weiteren Treffern durch Rafael (111.) und Thurk (120.) zum 4:2 den Einzug in die nächste Runde perfekt. Eine Überraschung legte Drittligist TuS Koblenz mit dem 2:1-Heimsieg gegen die in der Zweiten Liga so erfolgreichen Kicker von Hertha BSC hin. Höhepunkt des spannenden Kicks war der 1:0-Führungstreffer der Gastgeber durch Stahl, der das Leder - halb Befreiungsschlag, halb gezielter Torschuss - aus 61 Metern ins Berliner Tor zimmerte (60.). Klare 3:0-Erfolge feierten die Bundesligaklubs des 1. FC Köln und 1. FC Kaiserslautern jeweils auf eigenem Platz. Die Lauterer durften ihren Goalgetter Lakic hochleben lassen, der gegen Arminia Bielefeld alle Pfälzer Tore markierte. Beim Kölner Erfolg über 1860 München waren drei Schützen beteiligt. Lanig (59.), Novakovic (79.) und Podolski (83.) sorgten für positive Aspekte im Lager der Domstädter, und Coach Frank Schaefer feierte einen gelungenen Pflichtspieleinstieg.

André Schulin



„Spielt man Fußball, dann spielt man Fußball. Wenn man Rugby spielen will, spielt man eben Rugby."

— Victor Agali, Hansa Rostock, nach vier Platzverweisen für den Gegner SSV Ulm, 1999.