Für die restlichen Teams der 3. Liga geht es vor allem darum, sich in der Profiklasse zu etablieren. Dabei haben es vor allem die kleinen Vereine schwer, die Balance zwischen eigenem finanziellen Aufwand und gleichzeitiger Entschädigung zu halten.
Die SpVgg Unterhaching hat schon deutlich bessere Zeiten gesehen. Doch die Zeiten in der ersten, bzw. zweiten Bundesliga sind vorbei und mittlerweile geht es selbst in der 3. Liga nur noch darum, „die Klasse zu halten und unsere jungen Spieler im Profibereich zu integrieren“, so Trainer Schromm. Neben einigen eigenen Junioren holte man Manuel Fischer (FCBII) und Dominik Rohracker (Sandhausen) in den Münchener Vorort. Gleichzeitig verließen Amachaibou, Avdic, Krontiris, Prokoph, Tunjic und Ziegler den Verein. Schromm hat also einiges an Arbeit vor sich. Bei Testspielen gegen die Lokalrivalen 1860 (2:1) und den FC Bayern (0:1) schlug sich das junge Team bereits achtbar.
Beim SV Babelsberg 03 schaffte man es dagegen, den Kern des Teams zusammen zu halten, verstärkt wurde der Kader durch Kragl (Halberstadt) und Reiche (Duisburg). Mit dem neuen Trainer Christian Benbennek will man nichts mit dem Abstieg zu tun haben und peilt einen Mittelfeldplatz an. Die Potsdamer haben jedoch eine sehr junge Mannschaft, die sich trotz des Zusammenbleibens weiter an das Niveau gewöhnen muss.
Bereits zweimal schaffte Wacker Burghausen den Klassenerhalt in der dritten Liga nur, weil jeweils ein anderes Team (Emden 2009, Ahlen 2011) aus finanziellen Gründen freiwillig abstieg. Dabei stand man auch in Burghausen selbst oft vor monetären Problemen, die erst zum Ende der letzten Saison nach Ende eines weiträumigen finanziellen Sanierungsprozesses weitgehend gelöst sind. Sportlich möchte der neue Trainer Georgi Donkov erst einmal nicht in Abstiegsgefahr geraten. Wenn sich die Mannschaft fände, sei jedoch „vieles möglich“. Als mittelfristiges Ziel gibt die Wacker-Führung die zweite Liga aus, bis dahin wartet jedoch noch viel Arbeit auf Donkov und sein Team.
Klare Ziele hat auch der Übungsleiter des SV Darmstadt 98: „Wir wollen besser als Platz 14 in der abgelaufenen Saison abschneiden, uns schon frühzeitig absetzen und einen gesicherten Mittelfeldplatz erreichen. Insgesamt geht es darum, uns Stück für Stück weiter in der Liga zu etablieren.“ Dazu holte man mit da Costa (Offenbach), Stegmayer (Unterhaching), Maas (Fürth) und Schnier (BVBII) einen Mix aus talentierten und erfahrenen Spielern. Dennoch wird es Darmstadt schwer haben, gegen spielstarke Teams wie die Zweitligaabsteiger zu bestehen.
Nach Platz zwölf im ersten Jahr nach dem Aufstieg, strebt Preußen Münster vor allem Stabilität an, Trainer Dotchev will vor allem die Schwankungen zwischen Heim- und Auswärtsspielen ablegen. Helfen sollen dabei Amaury Bischoff und Matthew Taylor, die neben ihrer sportlichen Qualitäten auch internationale Erfahrung in die Mannschaft bringen. In Testspielen unterlag man zwar Gladbach mit 0:3, erreichte jedoch auch einen 2:0-Erfolg über Hannover, die geforderte Stabilität ist im Team also noch nicht angekommen.
Als Aufsteiger haben sowohl der Hallesche FC als auch die Stuttgarter Kickers primär das Ziel, nicht gleich wieder den Gang in die Regionalliga antreten zu müssen. Im Schwabenland holte man Thorben Stadler und Thomas Rühle, die beim Gewöhnen an das gehobene Niveau helfen sollen. Bei Testerfolgen gegen Celtic Glasgow (1:0) und den VfR Aalen (1:0) machte das Team von Dirk Schuster bereits positiv auf sich aufmerksam. Gleiches schaffte auch Halle, das sich unter anderem mit 3:1 gegen den Zweitligisten aus Aue durchsetzte. Vor allem Neuzugang Sautner ist eine klare Verstärkung für die Mannschaft von Trainer Sven Köhler, die eine „solide Saison“ spielen und sich in der Liga etablieren will. Dabei prangert Klub-Boss Schädlich die Liga selbst an, wenn er sagt, dass der „Aufwand in keinem Verhältnis zur Entschädigung“ stehe. In der Tat sind vor allem die Fernsehgelder im Vergleich mit den anderen Profiligen sehr niedrig – bei ähnlichem logistischem Aufwand. Der DFB-Direktor Ulf Schott selbst kontert laut Spiegel online wie folgt: „Es seien ‚Einzelmeinungen’...unser Zulassungsverfahren zeigt eine stabile wirtschaftliche Lage.“ Die finanziellen Probleme sind jedoch nicht von der Hand zu weisen, wie die bereits genannten Beispiele Emden und Ahlen zeigen. Es bleibt also abzuwarten, ob und wie sich der DFB der Problematik annimmt.
Glauben Sie, ich hätte jemals einen Spieler eingesetzt, der mit einer Wampe ankommt und das dann auch noch mit Merchandising-Produkten feiert?
— 1860-Trainerlegende Werner Lorant über Sascha Mölders, der von den ,,Löwen" zu Sonnenhof Großaspach in die Regionalliga Südwest wechselte.