4: 0-Demonstration des Tabellenführers

von Günther Jakobsen17:58 Uhr | 07.11.2010

Mit einem beeindruckenden Auftritt in Hannover baute der BVB seine Tabellenführung aus. Hannover ging 0:4 unter, weil man den spielstärkeren Schwarzgelben eine Halbzeit lang zu passiv gegenüberstand und sich durch eine Dummheit selbst personell schwächte. Der Tabellenführer wirkte indes stark genug, auch kritische Phasen zu meistern.

Ein toller Auftakt der Gäste. Als Kagawa mit einem platzierten Linksschuss aus 17 Metern zur 1:0-Führung traf (11.), hatten bis dahin nur die Schwarzgelben guten Fußball demonstriert. Und die Überlegenheit des Tabellenführers dauerte an. Hannovers Versuche sich zu befreien endeten zumeist bereits an der Mittellinie. Den gut gestaffelten und lauffreudigen Dortmundern war lediglich vorzuwerfen, keine weiteren Treffer nachgelegt zu haben. Kurz nacheinander verpasste der ungemein präsente Kagawa zwei weitere Chancen (24., deutlich über die Querlatte/25., ein am linken Pfosten vorbei gezirkelter Schuss) zu erhöhen. Erst nach einer halben Stunde tauchten die 96er halbwegs gefährlich am Strafraum der Gäste auf, kamen aber nicht zu einem vernünftigen Abschluss. Ein scharfer Schuss Ya Konans (40., halbrechts im Sechzehner, rechts vorbei) sollte die einzige ernstzunehmende Angriffsaktion der Hausherren in Abschnitt eins sein. Die Schwarzgelben ließen in der letzten Viertelstunde vor der Pause die Präzision beim letzten Pass in die Spitze vermissen, blieben jedoch in ihrer Dominanz unangetastet.

Hannovers Sportdirektor Schmadtke forderte in der Halbzeit mehr Mut und höheres Risiko der Gastgeber. Die Mannschaft erhörte ihn, doch Fromlowitz musste erst eine Doppelchance von Götze und Barrios vereiteln, die nach einem Einwurf aus kurzer Distanz zum Schuss kamen (54.). Im Gegenzug konnte der durchgebrochene Stoppelkamp aus zwölf Metern abschließen (Weidenfeller parierte), verletzte sich dabei jedoch und musste ausgewechselt werden. Ausgewechselt hatten die 96er ganz offensichtlich auch ihre Einstellung. Sie gestalteten mit erhöhter Kampfkraft die Spielanteile ausgeglichen und hatten eine Ausgleichschance in der 59. Minute, als Forssell am gut reagierenden Weidenfeller scheiterte. Das rasante Spiel stand auf der Kippe, da stellte der BVB mit einem eiskalt vorgetragenen Konter (72., Barrios traf nach Piszczeks präziser Vorarbeit) die 2:0-Führung her. Als wäre dieser Rückstand noch nicht genug, schwächte Haggui sein Team wenige Minuten später durch eine hässliche Tätlichkeit gegen den im Strafraum am Boden liegenden „Kuba“. Der Tunesier sah die Rote Karte und der BVB bekam einen Elfer, den Sahin allerdings zu schwach ausführte, um Fromlowitz überwinden zu können (78.). Hannovers Torwart glänzte noch mit weiteren starken Paraden gegen die nun wieder spielbeherrschenden Gäste, war aber chancenlos, als Lewandowski einen Abpraller (zuvor hatte Fromlowitz gegen „Kuba“ abgewehrt) zum 3:0 einschoss und in der letzten Aktion des Spiels ein Traumpass da Silvas auf „Kuba“ den 4:0-Endstand für den BVB einleitete.

André Schulin



Da macht man den Rudi Völler zum Kasper von Christoph Daum und nun sucht man noch einen Kasperl für den Kasper! Unglaublich, was hier geschieht.

— Europameister Hans-Peter Briegel über die Bundestrainer-Suche des DFB 1998.