Confederations Cup - News

4: 3-Sieg gegen spielstarke Socceroos

von Günther Jakobsen13:22 Uhr | 16.06.2005

Zu bemängeln gab es Einiges im Spiel der deutschen Mannschaft beim 4:3-Erfolg gegen Australien, wie das mangelhafte Defensivverhalten im Mittelfeld und Schwächen in der Abwehr. Dennoch überwog - neben der Genugtuung über den erfolgreichen Turnierauftakt - die Freude darüber, dass die Zeiten des unerträglichen Sicherheits-Ballgeschiebes offenbar endgültig vorbei sind. Mit der (zeitweise aufgezeigten) Perspektive auf attraktiven, mit Risiko verbundenem Tempofußball seien Fehler gestattet.

Mit einer gelungenen Angriffsaktion - Podolskis Schrägschuss aus der ersten Minute strich knapp am langen Pfosten vorbei - nahm der Turniereinstieg der deutschen Elf einen stimmigen Beginn. Dass es in dieser Form nicht weiterging, lag am Gegner, der unerwartet spielstark daherkam. Die Australier zeigten frühzeitig resoluten Einsatzwillen und sicheren Kombinationsfluss, der zu einem leichten Übergewicht führte. Umso überraschender war es die deutsche Elf, die zuerst ins Schwarze traf. Arne Friedrich zog rechts aus dem Halbfeld ab und der zentral im Strafraum auftauchende Kevin Kuranyi lenkte die Kugel unerreichbar für Australiens Keeper Marc Schwarzer ins Netz (17.). Ein ungeschickter Körpereinsatz von Robert Huth, der Aloisi kurz vor der Strafraumgrenze checkte, leitete den Ausgleich ein. Skoko schoss den fälligen Freistoß flach, und unter der in Erwartung eines hohen Balles hochspringenden Mauer hindurch rauschte der Ball über die Torlinie (21.). Der in der Torwartecke platzierte Kahn kam nicht mehr heran. Das DFB-Team steckte den Gegentreffer locker weg und nur zwei Minuten später hatte Bundestrainer Jürgen Klinsmann erneut Grund zur Freude. Im Anschluss an eine Ecke umkurvte Bernd Schneider an der rechten Strafraumkante seinen Gegenspieler, passte auf den am kurzen Pfosten stehenden Per Mertesacker und der Hannoveraner pfefferte nach Ballannahme und kurzer Drehung die 2:1-Führung heraus. Australien hielt jedoch dagegen und in der 31. Minute führte ein perfekt herausgespielter Gegenzug zum erneuten Ausgleich. Skokos Pass in den Strafraum durchschnitt die Deckung der Deutschen und Aloisi setzte sich im Zweikampf mit Huth durch. Sein platzierter Schuss aus spitzem Winkel ins lange Eck ließ Kahn keine Chance. Weitere klare Torchancen blieben bis zur Pause auf beiden Seiten aus.

Das sollte sich nach Wiederbeginn ändern. Zunächst verpasste Podolski eine scharfe Hereingabe von Schneider über rechts nur um einen Meter (47.), dann prüfte Schweinsteiger mit einem Distanzschuss das Sprungvermögen von Schwarzer (50.). Bei einem abgefälschten Schuss von Torsten Frings musste der australische Schlussmann nochmals rettend eingreifen (55.). In dieser Phase erzeugte das druckvolle Spiel der deutschen Elf eine echte Turnieratmosphäre und wurde in der 60. Minute durch die erneute Führung belohnt. Milicevic war im Strafraum gegen den hereinsprintenden Friedrich ungeschickt zu Werke gegangen. Michael Ballack brachte den Elfer sicher im Tor unter. Im Anschluss daran eroberten sich die Australier die Hoheit im Mittelfeld zurück, wo vor allem der ballgewandte und ideenreiche Tim Cahill immer wieder das Spiel seiner Elf vorantrieb und die deutsche Defensive ein ums andere Mal alt aussehen ließ. Ein energischer Sololauf des eingewechselten Sebastian Deisler riss diese australische Dominanz auf. Deisler gab das Leder an Podolski weiter, der mit gleicher Vehemenz auf das gegnerische Tor zusteuerte aber beim Schuss in Rücklage geriet (85.). Ein exzellent über links herausgespielter Treffer brachte die Vorentscheidung zugunsten der Deutschen. Asamoahs Hackentrick schuf freie Bahn für Ballack, der in den Strafraum stürmte und trotz Bedrängnis präzise auf Podolski zurücklegen konnte. Der Kölner Youngster fackelte nicht lange und schoss direkt zum 4:2 ein (88.). Das war allerdings noch nicht der Schlusspunkt, denn die Australier überwanden die nicht sattelfeste deutsche Abwehr ein drittes Mal. Skoko passte von rechts quer den deutschen Strafraum auf den ungedeckten Aloisi. Den ersten Schuss konnte Kahn noch abwehren, gegen den Nachschuss war er machtlos (90.).



Wir lassen uns beide von unseren Frauen scheiden und ziehen zusammen.

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