92 Minuten unter Strom

von Günther Jakobsen17:48 Uhr | 24.10.2010

Auf die ein oder andere Lesart hätten beide Teams für dieses intensive Spiel drei Punkte verdient. So war die 1:1-Punkteteilung am Ende nicht ungerecht.

Volle Hütte in Dortmund, wo der schwarzgelbe Tabellenführer die blau gewandeten Gäste aus Hoffenheim empfing. Die beeindruckende Kulisse der mehr als 80.000 Besucher bekam jedoch zunächst nicht das geboten, was sie sich erhoffte. Ralf Rangnick hatte die Kraichgauer gut auf das zu erwartende Powerplay des BVB eingestellt, rasante Torraumszenen rund um den Gästesechzehner blieben weitgehend aus. Eine Schlüsselszene der ersten Halbzeit ereignete sich in der neunten Minute. Mlapa brachte den Ball auf dem linken Flügel in bedrängter Situation zu Gustavo weiter, der das Leder vorantrieb und einen maßgerechten Querpass zu Ba spielte: 1:0 für 1899 Hoffenheim. Ein unnötiges Handspiel Vorsahs eröffnete dem BVB die Ausgleichschance per Elfmeter, die Sahin im ersten Versuch nutzte. Schiedsrichter Stark monierte jedoch, dass Barrios zu früh in den Sechzehner gestürmt war (ganz knapp) - und ließ wiederholen. Gästekeeper Starke spekulierte richtig, dass Sahin beim zweiten Versuch die andere Ecke wählen würde und parierte den nicht sonderlich hart getretenen Schuss (15.). In der Folgezeit verstand es Hoffenheim gut, die Borussen vom Tor fernzuhalten. Lediglich in der Nachspielzeit war Kagawa drauf und dran, aus kurzer Distanz gefährlich abzuziehen. Mit Müh und Not spitzelte der in der Viererabwehrkette aufgestellte Gustavo dem Japaner das Leder noch vom Fuß.

Mit großem Kampfgeist eröffneten die Schwarzgelben den zweiten Spielabschnitt. Chancen von Großkreutz (49., knapp drüber) und Barrios (61., Starke pariert mit gutem Reflex) zeugten davon, dass man die Gästeabwehr überwinden konnte. Nur ein Treffer ins Schwarze fehlte noch. Hoffenheims Gegenstöße waren jedoch nicht ohne. Ba (49., Weidenfeller hält) und Vukcevic (63., Weidenfeller lenkt die Pille an die Querlatte) hätten auch für ihre Farben treffen können. Mit fortschreitender Spieldauer drückte Dortmund die Kraichgauer dann mehr und mehr in die eigene Hälfte, die klaren Schusschancen schwanden jedoch. Innenverteidiger Hummels hatte Eine - und verzog aus 17 Metern, zentrale Position. Da waren allerdings bereits 84 Minuten gespielt. Die ungemein intensive Partie endete mit einem Kracher. Einige Entscheidungen waren umstritten, so auch der Freistoß, den die Gastgeber in der Verlängerung zugesprochen bekamen. Da Silva, eingewechselt in der 74. Minute, zirkelte den Ball exzellent in die Maschen der Gäste, die über diesen späten Rückschlag haderten (Gelb-Rot gegen Salihovic nach Abpfiff).

André Schulin



Wir sind Eintracht Frankfurt und stehen zehn Spieltage vor Schluss auf dem vierten Platz. Das ist doch geil.

— Martin Hinteregger