Die gute Nachricht: Der VfB erspielt sich Chancen. Die schlechte: Er nutzt sie nicht. Der FC Sevilla zeigte den bemühten Stuttgartern auf, wie man erfolgreich spielt.
Der VfB hegte die Hoffnung, sich mit einem guten Auftritt gegen die in Gruppe G favorisierten Spanier zurück in die Erfolgsspur bringen zu können. Markus Babbel zog nach dem Spiel das Fazit: „Heute passten die Leistung und das Resultat nicht zusammen“. Tatsächlich entsprach die 1:3-Niederlage nicht dem, was aus Stuttgarter Sicht möglich gewesen wäre. Mit einer selbstbewussten Anfangsoffensive stellten die Schwaben ihre Konkurrenzfähigkeit zunächst unter Beweis, allen jüngst eingefahrenen, schlechten Resultaten zum Trotz. Bereits in der 1. Minute bot sich Kuzmanovic eine gute Kopfballchance zur Führung, es folgten Möglichkeiten durch Schieber (7. und 8.) und Cacau (12.). Die einzige Situation, in der der Ball über die Linie rollte, geschah jedoch aus einer Abseitsposition heraus (13., Kuzmanovic). Ganz anders Sevilla. Mit der ersten reellen Torchance stellte der sträflich allein gelassene Squillaci nach einem Eckstoß die Führung der Gäste her (23.). Stuttgart hielt auch nach dem Rückstand an seiner Linie fest, spielte gegen die nun besser organisierten Spanier allerdings nicht mehr so klare Chancen heraus.
Die Gäste tauschten zu Beginn der zweiten Hälfte einen Stürmer (Fabiano) gegen einen Abwehrspieler (Duscher) aus, ihrer Torgefährlichkeit sollte das jedoch keinen Abbruch tun. In der 55. Minute baute Navas die Führung auf 2:0 aus. Lehmann hatte eine Flanke Perottis nur noch unkontrolliert wegklatschen können. Navas war am schnellsten zur Stelle, den Abpraller zu nutzen. Sevilla spielte nun seine Ballsicherheit aus, hatte die Partie im Griff und schenkte den geschockten Schwaben noch den dritten Gegentreffer ein (72., erneut Squillaci per Kopf). Elsons rasche Ergebniskorrektur zum 1:3, per sehenswertem Freistoßtreffer (74.), zog den VfB aus dem Tief heraus. Die letzte Viertelstunde gehörte wieder den Gastgebern, die nah dran waren, das Resultat zu verbessern. Aber eben nur nah dran - Hitzlsperger, Kuzmanovic, Schieber und Tasci (90., an den Querbalken) scheiterten allesamt daran, das Runde im Eckigen unterzubringen. Und das war die Quintessenz des Spiels: Die schlechte Chancenverwertung kostete den VfB ein gutes Resultat.
André Schulin
Union Berlin dachte sich: Wenn wir schon nicht gewinnen, treten wir der Hertha wenigstens den Rasen kaputt.
— Arnd Zeigler, RTL, nach dem Europa Conference League-Spiel Union Berlin - Feyenoord Rotterdam (1:2) im Olympiastadion, auf regennassem Rasen.