Gleich in beiden Ligen ging den Verfolgern die Luft aus, so dass sowohl Ahlen als auch Ingolstadt der Aufstieg nun kaum mehr zu nehmen ist. Dahinter bahnen sich Durchmärsche an. Wichtige Siege landeten Magdeburg und Essen, wogegen Braunschweig jetzt nur noch ein Wunder hilft. In Kassel erloschen die Lichter derweil endgültig.
Regionalliga Nord
Beim Tabellenletzten Wolfsburg zündete Ahlen nicht unbedingt ein Feuerwerk. Das dünne 1:0 allerdings, sichergestellt durch Grover Gibson (26.), bedeutete den wohl endgültigen Aufstieg, da der Vorsprung auf Platz drei überraschend auf sechs Punkte anschwoll. Ein Grund war das Ergebnis von Fortuna Düsseldorf, die im schwierigen Spiel in Braunschweig immerhin ein 1:1 erreichte. Überraschenderweise blieb auch Union allerdings auf der Strecke und erlitt im Aufstiegskampf so einen kaum noch zu richtenden Schaden. Das 1:2 gegen Magdeburg war gleich für beide Fronten bedeutend. Oben profitierte neben Ahlen zum einen auch RWO, das mit teils traumhaft schönen Toren mit 4:1 in Babelsberg gewann und für den Durchmarsch jetzt nur noch einen Sieg benötigt. Zum anderen landete Magdeburg einen wahren Big Point und schob sich erstmals nach dem elften Spieltag wieder unter die ersten Zehn. Dahinter rückte Essen (2:0 gegen Verl) so nah ans rettende Ufer wie schon seit Monaten nicht. Da Bremen (2:0 gegen den HSV), Erfurt (1:1 gegen Lübeck) und Wuppertal (1:1 gegen Dresden) ihr Ticket endgültig lösten, konzentriert sich der Abstiegskampf jetzt nur noch auf fünf Klubs. Emden hält nach seinem Schlüsselsieg über Dortmund II zwar fünf Punkte Vorsprung auf Rang elf, hat jedoch nur noch eine Chance zu punkten. Für Eintracht Braunschweig scheint die Zeit derweil schon abgelaufen. Bei drei Punkten Rückstand sind die Löwen erstens in der Schlange nur noch Dritter und fahren zweitens als nächstes nun zum aufstiegsbereiten Tabellenführer nach Ahlen.
Regionalliga Süd
Gerade erst hatte sich der Kreis der Aufstiegskandidaten erweitert, nun fielen gleich zwei Vereine wieder heraus. Am Freitag blieb zunächst Unterhaching auf der Strecke und verlor mit 0:2 bei den Stuttgarter Kickers. Noch überraschender aber patzte der VfR Aalen (0:1 beim Vorletzten Pfullendorf) und hat seine Chancen auf einen Platz in Liga zwei somit nahezu verspielt. Marco Calamita (Foulelfmeter, 79.) erzielte das einzige Tor. Der erste Aufsteiger scheint damit nun ermittelt, denn anders als die Konkurrenz behielt der FC Ingolstadt die Nerven, schlug trotz eines 0:1 zur Pause 1860 II noch mit 2:1 und hält zwei Runden vor Schluss satte fünf Punkte Vorsprung. Um Platz zwei balgen sich nun vor allem zwei Neulinge. Mit seinem zehnten (!) Auswärtserfolg der Saison setzte sich Frankfurt zunächst in Elversberg durch (2:1) und konnte seinen Aufstiegsrang behaupten. Auch Sandhausen siegte jedoch souverän (3:0 in Kassel) und hält sich bei zwei Punkten Rückstand bereit für den großen Sprung, zumal Frankfurt am nächsten Wochenende gegen Ingolstadt spielt. Beide, sowohl der FSV als auch Sandhausen, sorgten mit ihren Siegen nebenbei für große Tristesse, da Kassel definitiv und Elversberg so gut wie sicher ihre Hoffnungen auf die dritte Liga begraben mussten. Wieder besser sieht es für Siegen (1:0 gegen Burghausen) und auch den SSV Reutlingen aus, der das direkte Duell bei Jahn Regensburg überraschend klar mit 3:0 gewann. Wohl endgültig erreicht hat das Ufer der Unterbau der Bayern, zumal sein Torverhältnis nach dem 7:0 gegen Oggersheim alle Konkurrenten erblassen lässt.
Maik Großmann
Gefühlt war es für mich ein typisches 0:0-Spiel, nur dass es eben 1:1 ausgegangen ist.
— Augsburgs Stürmer Florian Niederlechner nach einem 1:1 gegen den SC Freiburg.