Uruguay fand bei der Copa América zu alter Stärke zurück und setzte sich im Finale gegen Paraguay durch. Im Spiel um Platz drei gewann Peru gegen Venezuela, die großen Favoriten aus Argentinien und Brasilien enttäuschten auf ganzer Linie und schieden bereits im Viertelfinale aus.
Die erste Überraschung gab es noch in der Gruppenphase, als Mexiko punktlos den letzten Platz der Gruppe C belegte und damit vorzeitig ausschied. Neben den Gruppensiegern Kolumbien, Brasilien und Chile sowie den jeweiligen Gruppenzweiten Argentinien, Venezuela und Uruguay zogen Peru und Paraguay als beste Drittplatzierte ins Viertelfinale ein. Dort begann das große Favoritensterben: Nach Verlängerung setzte sich Peru mit 2:0 gegen Kolumbien durch, das in der Gruppenphase Argentinien noch einen Punkt abgetrotzt hatten. Auch im zweiten Viertelfinale, Argentinien gegen Uruguay, gewann der Außenseiter. Nachdem es nach Verlängerung 1:1 gestanden hatte, ging es ins Elfmeterschießen. Carlos Tevez versagten als einzigem die Nerven, sodass Uruguay mir 5:4 gewann und ins Halbfinale einzog. Argentinien enttäuschte auf ganzer Linie und entließ nur wenige Tage nach Ende der Copa Trainer Sergio Batista. Im Viertelfinale Brasilien–Paraguay setzte sich das fort, was bereits in der Gruppenphase zu erkennen war: Brasilien wollte und konnte bei dieser Südamerikameisterschaft das Tor nicht treffen. Nach einem 0:0 musste auch in diesem Viertelfinale die Entscheidung vom Punkt aus fallen. Brasilien gelang nicht ein einziges Tor und auch Paraguay präsentierte sich nicht unbedingt zielsicher. Das Team, bei dem Bundesligastürmer Lucas Barrios kurz vor Ende der regulären Spielzeit das Feld verlassen musste, schaffte es aber doch, zumindest zwei Elfmeter zu verwandeln und schickte den großen Favoriten aus Brasilien früh nach Hause. Im letzten Viertelfinale gelang Venezuela der einzige Sieg innerhalb von 90 Minuten. Gegen Chile gab es einen 2:1-Sieg, was bedeutete, dass man im Halbfinale auf Paraguay treffen würde.
Zuerst gab es allerdings das erste Semifinale zwischen Peru und Uruguay. Mit einem Doppelpack entschied Luis Suarez die Partie und Uruguay durfte nach dem 2:0-Erfolg den Einzug ins Finale feiern. Zwischen Paraguay und Venezuela stand es nach Verlängerung immer noch 0:0, sodass es für Paraguay zum zweiten Mal hintereinander ins Elfmeterschießen ging. Hier zeigten sie, dass sie Strafstöße doch beherrschen und trafen fünfmal. Venezuela verschoss hingegen seinen entscheidenden Elfmeter, das Finale der Copa America hieß also zur Überraschung aller Uruguay gegen Paraguay.
Im Spiel um Platz drei schien Peru die Halbfinalniederlage besser weggesteckt zu haben als der Gegner. Mit 4:1 wurde Venezuela besiegt, HSV-Spieler Guerrero schraubte mit drei Treffern seine Quote auf fünf erzielte Tore und gewann somit die Torjägerkrone. Auch das Finale hatte ein deutliches Ergebnis. Mit 3:0 gewann Uruguay gegen Paraguay, die Tore erzielten Suarez und zweimal Diego Forlan. Suarez wurde nach der Partie zum besten Spieler des Turniers gewählt, Uruguay fuhr mit dem Erfolg seinen 15. Titel bei der Copa América ein und wurde damit zum alleinigen Rekordhalter in Südamerika.
Das Einzige, was sich hier bewegt hat, war der Wind.
— Franz Beckenbauer über die Leistung der deutschen Nationalmannschaft gegen Kamerun