„In Trümmern“: Wahrheiten zur Saison von RB Leipzig
von Carsten GermannDas war’s! Das Schneckenrennen in der Bundesliga um Platz vier ist für RB Leipzig seit dem 0:0 bei Werder Bremen am 33. Spieltag zu Ende. Damit steht fest: „Die Roten Bullen“ werden 2025/2026 nicht in der Liga-Phase der Champions League mitspielen. Die Zahlen zeigen, dass dies völlig zu Recht so ist.
Oder anders: Nennen wir die unangenehmen Wahrheiten zu RB Leipzig! Es hätte alles so schön sein können.
Januar 2025, Jürgen Klopp als neuer Head of Global Soccer auf der Tribüne beim 2:1 gegen Werder Bremen, alles schön kuschelig.
Viele Experten waren sicher, dass das Engagement des Meistertrainers von Dortmund und Liverpool den Fußball-Franchise-Teams von Red Bull aus Leipzig und Salzburg einen Schub gebe würde.
Es kam anders. Salzburg kann in Österreich nicht mehr Meister werden.
- Leipzig blickt auf die schlechteste Saison seiner Bundesliga-Zugehörigkeit.
RB Leipzig nach 0:0 in Bremen: „Champions League nicht verdient“
„Die Saison liegt in Trümmern, die Folgen sind noch nicht absehbar“, kommentierte das Kicker-Sportmagazin am Montag die desaströse Spielzeit von RBL.
„So eine Leistung“, sagte RB-Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer nach dem Spiel in Bremen, „ist eines Champions-League-Anwärters nicht würdig. Wir haben es nicht verdient und stehen zu Recht da, wo wir stehen.“
Ja, und dafür gibt es viele Gründe.
SPORT BILD (Ausgabe 18 / 2025) nannte einige schon vor dem letztlich enttäuschenden 3:3 gegen den FC Bayern (32. Spieltag), als RBL eine 2:0-Führung noch aus der Hand gab (Fussballdaten.de berichtete) und so die rechnerische Meisterschaft der Bayern ermöglichte.
Nur 9 Tore
Augenfällig: RB Leipzig hat zu lange an Marco Rose festgehalten.
Der geschasste Coach wird von SPORT BILD als „beratungsresistent“ bezeichnet: „Sogar als Klopp und dessen Helfer Löw und Krawietz Tipps gaben, wurden die nicht beachtet, sondern schroff abgewiesen.“
- Auch Rekord-Transfer Lois Openda konnte im zweiten Jahr in Leipzig nicht stechen. Erzielte der von RC Lens geholte Belgier 2023/2024 noch 24 Liga-Tore, so sind es jetzt nach 33 Spielen nur neun Treffer.
- Leipzig holte 51 Punkte – das sind nach 33 Partien 28 weniger als Meister Bayern München.
Zu wenige, um als ernsthaft zu sehender Herausforderer gehandelt zu werden.
- Bayern München (95 Treffer) erzielte 44 Tore mehr als RB Leipzig.
Den Abgang von Dani Olmo zum FC Barcelona – der spanische Europameister fehlt mit seinen neun Tor-Beteiligungen in seiner letzten Saison für RBL an allen Ecken und Enden.
- Leipzig gewann in fremden Stadien nur fünf Spiele (zuletzt am 29. Spieltag, 3:2 in Wolfsburg) und steht in der Auswärtstabelle nur auf Rang elf.
Wer 2025/2026 bei RBL aufläuft, ist noch nicht sicher. Benjamin Sesko, Castello Lukeba und Lois Openda besitzen laut Kicker-Informationen Ausstiegklauseln zwischen 80 und 90 Millionen Euro.