Das schlechteste Leipzig aller Zeiten hat doch einen großen Gewinner
von Carsten Germann0:2 (0:0) im „Geisterspiel“gegen Arminia Bielefeld, Platz zehn und die schlechteste Hinrunde derBundesliga-Geschichte – RB Leipzig ist mit die größte Enttäuschung dieserVorrunde. Dafür gibt es Gründe.
Es sei „ein Stück weit naiv, wie die Gegentore zustandekamen“, so analysierte Leipzigs neuer Trainer Domenico Tedesco (36) diehistorische 0:2-Heimpleite gegen Arminia Bielefeld bei Sky. Bielefeld hatte zuvor noch nie ein Pflichtspiel gegen die ,,Roten Bullen" gewinnen können.
Dabei sind 22 Gegentore gar nicht mal das Problem derLeipziger. Anders gesagt: Leipzig tritt ohne die zu Bayern Münchenabgewanderten Leistungsträger Dayot Upamecano und Marcel Sabitzer auf derStelle. Auch waren die Fußstapfen von Coach Julian Nagelsmann zu groß für NachfolgerJesse Marsch („For mich ist the Mischung in the Taktisch Dinge bei Paris immer noch ein Work in Progress“). Die Option „Trainerwechsel“ mit dem Ex-Schalker für den glücklosen Jesse Marschhat RBL noch nicht wirklich weitergebracht.
4 Punkte aus 4Spielen
In neun Tagen unter Tedesco gab es eine durchwachsene Bilanzmit Sieg, Remis und Niederlage. Die historisch schlechteste Vorrunde des „Bullenclubs“in der Bundesliga konnte damit nicht mehr abgewendet werden.
Fakten zurLeipzig-Krise
- · Der für 23 Mio. Euro von Eintracht Frankfurt geholteStürmer André Silva zündete nicht, markierte nur fünf Tore in 17 Liga-Spielen
- · Das 0:2 gegen Arminia Bielefeld war die 7.Saison-Niederlage
- · So viele Spiele hatte Leipzig in der gesamtenvergangenen Saison 2020/2021 nicht verloren
- · 22 Punkte sind die schlechteste Ausbeute seitdem RB-Bundesliga-Aufstieg 2016 (Vizemeister)
- · Nur vier Auswärtspunkte – lediglich SchlusslichtGreuther Fürth (null Punkte) war in gegnerischen Stadien noch harmloser
- · Mit fünf Auswärtstoren gemeinsam mit dem FCAugsburg harmlosestes Team auf fremdem Terrain
- · Neben Fürth einziges Team ohne Auswärtssieg inder Hinrunde
- · Nur eines der letzten sechs Bundesliga-Spielewurde gewonnen
Doch es gibt auch einen Lichtblick im leeren LeipzigerStadion. Und der heißt Mohamed Simakan. Der 21-jährige Abwehrspieler, vonOlympique Marseille zu Saisonbeginn verpflichtet, gewann 69 Prozent seinerZweikämpfe in den Vorrundenspielen. Damit ist Simakan der beste Spieler in derBundesliga, der mehr als 100 Zweikämpfe führte – vor Weltmeister Matthias Ginter(Gladbach) und RBL-Kapitän Willi Orban mit jeweils 68 Prozent gewonnenerZweikämpfe. Am Kampfgeist liegt es also nicht…