Eberl lehnt Kahns Rat ab: Kein Ultimatum an Kimmich

von Marcel Breuer | dpa16.01.2025 | 11:02 Uhr
Joshua Kimmich in Aktion beim Bayern-Sieg gegen Hoffenheim.
Foto: Tom Weller/dpa

Bayerns Sportvorstand Max Eberl wird dem Ratschlag von Oliver Kahn im Vertragspoker mit Nationalmannschafts-Kapitän Joshua Kimmich nicht folgen. «Von Ultimaten halte ich relativ wenig», sagte Eberl nach dem 5:0 des Tabellenführers gegen die TSG Hoffenheim zum Abschluss der Hinrunde in der Fußball-Bundesliga.

Der ehemalige Münchner Vorstandsboss Kahn hatte seinem Ex-Club geraten, auf Kimmich etwas Druck auszuüben. Der Vertrag von Kimmich, der in Kürze 30 wird, läuft am Saisonende aus. Er könnte die Bayern dann ablösefrei verlassen. 

Kahn: Frist setzen, Druck machen

«Wenn Kimmich zeitnah keine Entscheidung trifft, muss der Klub irgendwann auch bereit sein, Stärke zu zeigen und eine zeitliche Frist setzen. Wird diese überschritten, kann das Angebot zurückgezogen werden und man bemüht sich um jemand anderen oder setzt auf Spieler im aktuellen Kader», hatte Kahn der «Sport Bild» gesagt. 

Für Eberl wäre es jedoch «kein Zeichen von Stärke, wenn man sagt, bis zu dem Tag musst du dich entscheiden». Es sei aber auch für einen Außenstehenden wie Kahn schwierig, solche Themen zu beurteilen, meinte Eberl nachsichtig.

«Er ist ja bei den Gesprächen nicht dabei. Er weiß nicht, wie wir miteinander reden.» Ultimaten in den Verhandlungen mit Topspielern wie Kimmich oder Jamal Musiala zu setzen, hatte Eberl schon zu Jahresbeginn abgelehnt.

Entscheidungen vor der «Crunchtime»

«Dass wir irgendwann entscheiden müssen, das ist so im Leben», bekräftigte der Sportchef aber am Mittwochabend mit Blick auf die Rückrunde. «Ich glaube, auch Josh will, dass irgendwann entschieden wird. Ich habe schon gesagt, wir werden nicht in die Crunchtime (der Saison) gehen und keine Entscheidungen haben», sagte Eberl. Das gelte aber nicht nur bei Mittelfeldspieler Kimmich.

Für den DFB-Kapitän ist eine zentrale Frage in den Verhandlungen neben den Finanzen auch die sportliche Ausrichtung und gesamte Kaderaufstellung beim deutschen Rekordmeister. «Wenn Joshua Kimmich - oder wer auch immer - bei uns am Tisch sitzt und nicht fragen würde, wie es bei uns weitergeht, wie die Planungen sind, dann möchtest du diesen Spieler auch nicht haben», sagte Eberl dazu. «Du möchtest einen Spieler haben, der sich mit diesem Club identifiziert, der wissen will von uns, wie wir die Zukunft sehen.»

(dpa)



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