Abwehr mit Auge
von Günther Jakobsen
In der abgelaufenen Saison kassierte Bayer Leverkusen noch 56 Gegentreffer in der Liga und war ob seiner eklatanten Abwehrschnitzer chancenlos in der Zwischenrunde der Champions League. Unter der Obhut des in seiner Profi-Zeit äußerst erfolgreichen Defensivstrategen Klaus Augenthaler wandelte sich der Bayer-Abwehr-Torso wieder zu einem echten Bollwerk.
Starke Abwehr als Voraussetzung zum Erfolg
Nach gut einem Drittel der Saison stehen für Bayer Leverkusen die Zeichen eher auf „fünfte Vizemeisterschaft“, denn auf einen zermürbenden Abstiegskampf, wie im Vorjahr durchlebt. Nur acht Gegentreffer - lediglich der „Sonderfall“ VfB Stuttgart, mit bislang zwei eingefangenen Kirschen, verhütet besser - sprechen für ein gut funktionierendes Abwehrgefüge. Die Leistungsträger dieses Mannschaftsteils tragen allerdings schon länger das Bayer-Trikot.
Spielstarker, südamerikanischer Riegel
Nach der katastrophalen Saison 2002/03 sortierte Bayer-Coach Klaus Augenthaler seine Defensivabteilung personell um. Zivkovic, Cris und Kleine gingen, neu kamen Teddy Lucic (56-maliger schwedischer Nationalspieler) und Ingo Hertzsch (aktueller „Team 2006“-Spieler). Dauerhaft durchsetzen konnten sich die beiden Neuen in der Vierer-Abwehrkette allerdings nicht; an der wieder erstarkten südamerikanischen Abwehrfraktion ist derzeit kein Vorbeikommen. Die Brasilianer Lucio und Juan lassen den gegnerischen Stürmern kaum Luft zum Atmen, spielen ihre Stärken im Aufbauspiel aus und sind zudem bei Standardsituationen in der Offensive gefährlich. Auf der linken Außenbahn ist Diego Placente - ebenfalls ein „Spieler mit Auge“ - gesetzt, so gab es lediglich auf der rechten Abwehrseite zu Saisonbeginn personelle Wechselspiele.
Nowotny vervollständigt Idealformation
Eines davon führte sogar den Mittelfeldstrategen Bernd Schneider in diese Position - ein aus der Not geborenes Experiment, das zwar nicht generell verunglückte, aber Schneiders Fähigkeiten nicht gerecht wurde. Mit dem erfolgreichen Comeback von Bayer-Kapitän Jens Nowotny fand Augenthaler dann die Idealformation: Nowotny rückte zu Lucio in die Innenverteidigung und Juan übernahm die rechte Außenbahn. Placente blieb auf seiner angestammten, linken Seite. Nur Sperren oder Verletzungen einzelner Akteure führen gegebenenfalls zu Umstellungen. „Lucio, Nowotny, Juan, Placente. Da dürfte es in Europa kaum etwas besseres geben“, lobt Bayer-Keeper Jörg Butt seine Vorderleute. Aber auch er ist ein wesentlicher Faktor der Leverkusener Abwehrstärke.
Butt als ruhender Pol
Mit Augenthalers Rückendeckung ging Butt als unumstrittene Nummer eins in die Saison. Das Wechselspiel mit Frank Juric - zu Beginn der letzten Spielzeit in den Champions-League-Spielen, im DFB-Pokal sowie einer Bundesliga-Partie praktiziert - hatte seinerzeit für Unruhe gesorgt. Butt fand zu alter Souveränität zurück und sicherte mit Glanzleistungen in den engen Partien gegen Wolfsburg, Gladbach und Kaiserslautern wichtige Punkte für Leverkusen.
André Schulin
Starke Abwehr als Voraussetzung zum Erfolg
Nach gut einem Drittel der Saison stehen für Bayer Leverkusen die Zeichen eher auf „fünfte Vizemeisterschaft“, denn auf einen zermürbenden Abstiegskampf, wie im Vorjahr durchlebt. Nur acht Gegentreffer - lediglich der „Sonderfall“ VfB Stuttgart, mit bislang zwei eingefangenen Kirschen, verhütet besser - sprechen für ein gut funktionierendes Abwehrgefüge. Die Leistungsträger dieses Mannschaftsteils tragen allerdings schon länger das Bayer-Trikot.
Spielstarker, südamerikanischer Riegel
Nach der katastrophalen Saison 2002/03 sortierte Bayer-Coach Klaus Augenthaler seine Defensivabteilung personell um. Zivkovic, Cris und Kleine gingen, neu kamen Teddy Lucic (56-maliger schwedischer Nationalspieler) und Ingo Hertzsch (aktueller „Team 2006“-Spieler). Dauerhaft durchsetzen konnten sich die beiden Neuen in der Vierer-Abwehrkette allerdings nicht; an der wieder erstarkten südamerikanischen Abwehrfraktion ist derzeit kein Vorbeikommen. Die Brasilianer Lucio und Juan lassen den gegnerischen Stürmern kaum Luft zum Atmen, spielen ihre Stärken im Aufbauspiel aus und sind zudem bei Standardsituationen in der Offensive gefährlich. Auf der linken Außenbahn ist Diego Placente - ebenfalls ein „Spieler mit Auge“ - gesetzt, so gab es lediglich auf der rechten Abwehrseite zu Saisonbeginn personelle Wechselspiele.
Eines davon führte sogar den Mittelfeldstrategen Bernd Schneider in diese Position - ein aus der Not geborenes Experiment, das zwar nicht generell verunglückte, aber Schneiders Fähigkeiten nicht gerecht wurde. Mit dem erfolgreichen Comeback von Bayer-Kapitän Jens Nowotny fand Augenthaler dann die Idealformation: Nowotny rückte zu Lucio in die Innenverteidigung und Juan übernahm die rechte Außenbahn. Placente blieb auf seiner angestammten, linken Seite. Nur Sperren oder Verletzungen einzelner Akteure führen gegebenenfalls zu Umstellungen. „Lucio, Nowotny, Juan, Placente. Da dürfte es in Europa kaum etwas besseres geben“, lobt Bayer-Keeper Jörg Butt seine Vorderleute. Aber auch er ist ein wesentlicher Faktor der Leverkusener Abwehrstärke.
Butt als ruhender Pol
Mit Augenthalers Rückendeckung ging Butt als unumstrittene Nummer eins in die Saison. Das Wechselspiel mit Frank Juric - zu Beginn der letzten Spielzeit in den Champions-League-Spielen, im DFB-Pokal sowie einer Bundesliga-Partie praktiziert - hatte seinerzeit für Unruhe gesorgt. Butt fand zu alter Souveränität zurück und sicherte mit Glanzleistungen in den engen Partien gegen Wolfsburg, Gladbach und Kaiserslautern wichtige Punkte für Leverkusen.
André Schulin