Alle außer Klose
von Günther Jakobsen
Deutschland hatte den Mund zu voll genommen und San Marino mit der angekündigten Torflut bis in die Haarspitzen motiviert. Ein Schusskrampf im ersten Durchgang löste sich erst kurz vor dem Pausentee, als Kuranyi mit einer Bogenlampe zum 1:0 traf. Gegen bald nur noch zehn San Marinesen fiel das Tore schießen dann immer leichter, ausgerechnet das Sorgenkind traf aber wieder nicht ins Netz.
Für das vermeintliche Feuerwerk hatte Jogi Löw vier Stammspieler zu ersetzen, darunter Ballack und Schweinsteiger, für die mit Hilbert und Hitzlsperger zwei Deutsche Meister in die Anfangself rückten. Die Ungleichheit des Kampfes konnte das aber nicht beeinträchtigen. Von der ersten Minute an rollte das Leder nur in eine Richtung und wurde von den Spielern des Zwergenstaats allenfalls kurz berührt. Nachdem Klose (6.), Schneider (9.) und Kuranyi (13.) die ersten Chancen ausgelassen hatte, wuchsen die Gäste jedoch mehr und mehr über sich hinaus. Immer wieder verfing sich der Ball in einem Knäuel von blauen Abwehrspielern, die jedes Prozent ihres begrenzten Potenzials mobilisierten, um das erste Gegentor so lange wie möglich hinauszuzögern. Vor allem Keeper Simoncini, auf Klubebene dritter Torwart eines Drittligisten, machte den Deutschen das Leben schwer, parierte großartig gegen Jansen (21.) und Hitzlsperger (23.) sowie später bei einem Schuss von Bernd Schneider (42.). Zwischendrin vergaben Kuranyi und der stark verunsicherte Klose, wobei die Angriffe auch immer einfallsloser gerieten, je fester der Knoten sich zuzog. Kurz vor der Pause dann eine Schrecksekunde, denn San Marino überquerte nicht nur die Mittellinie, sondern stieß sogar bis zu Jens Lehmann vor, der im Übereifer seines ersten Ballkontakts böse patzte und Marani den Ball in die Füße spielte. Aus spitzem Winkel visierte dieser das leere Tor an, doch Lehmann warf sich noch hinterher und fälschte den Schuss ab, wofür er eigentlich hätte Rot sehen müssen (43.). Ein bisschen gemein sah es da aus, als Kuranyi den DFB im Gegenzug doch noch in Führung brachte. Auch das 1:0 kam zur Pause aber einer kleinen Blamage gleich.
Der zweite Durchgang blieb genauso einseitig wie der erste, nur dass Deutschland endlich seine Chancen nutzte. Ausgerechnet Simoncini verhalf mit einem Fehler Marcell Jansen zu seinem ersten Länderspieltor (52.). Als wenig später der Zwillingsbruder des Keepers einen Elfmeter verursachte und auch noch Gelb-Rot sah, ging es dann ganz schnell. Frings (54.), der eingewechselte Gomez (63./65.) und der ebenfalls frische Fritz (67.) schraubten das Torkonto in Windeseile auf ein halbes Dutzend und hätten genau wie viele andere auch noch weitere Treffer erzielen können. Auch der eingewechselte Helmes bekam noch eine gute Möglichkeit auf den Stiefel. Derjenige allerdings, dessen Treffer alle am meisten herbeisehnten und den Jogi Löw ganz bewusst zu diesem Zweck nicht aus dem Spiel nahm, steckte bis zum Ende in der Versenkung. Nach unglücklicher Rolle im ersten Durchgang gab Miroslav Klose im zweiten nicht mal mehr einen Schuss ab. Dass er selbst gegen San Marino seine Last nicht abwerfen konnte, blieb ein fader Beigeschmack des am Ende noch versöhnlichen Sieges. Zumindest in Europa waren kleinere Gegner nicht mehr zu haben.
Maik Großmann
Für das vermeintliche Feuerwerk hatte Jogi Löw vier Stammspieler zu ersetzen, darunter Ballack und Schweinsteiger, für die mit Hilbert und Hitzlsperger zwei Deutsche Meister in die Anfangself rückten. Die Ungleichheit des Kampfes konnte das aber nicht beeinträchtigen. Von der ersten Minute an rollte das Leder nur in eine Richtung und wurde von den Spielern des Zwergenstaats allenfalls kurz berührt. Nachdem Klose (6.), Schneider (9.) und Kuranyi (13.) die ersten Chancen ausgelassen hatte, wuchsen die Gäste jedoch mehr und mehr über sich hinaus. Immer wieder verfing sich der Ball in einem Knäuel von blauen Abwehrspielern, die jedes Prozent ihres begrenzten Potenzials mobilisierten, um das erste Gegentor so lange wie möglich hinauszuzögern. Vor allem Keeper Simoncini, auf Klubebene dritter Torwart eines Drittligisten, machte den Deutschen das Leben schwer, parierte großartig gegen Jansen (21.) und Hitzlsperger (23.) sowie später bei einem Schuss von Bernd Schneider (42.). Zwischendrin vergaben Kuranyi und der stark verunsicherte Klose, wobei die Angriffe auch immer einfallsloser gerieten, je fester der Knoten sich zuzog. Kurz vor der Pause dann eine Schrecksekunde, denn San Marino überquerte nicht nur die Mittellinie, sondern stieß sogar bis zu Jens Lehmann vor, der im Übereifer seines ersten Ballkontakts böse patzte und Marani den Ball in die Füße spielte. Aus spitzem Winkel visierte dieser das leere Tor an, doch Lehmann warf sich noch hinterher und fälschte den Schuss ab, wofür er eigentlich hätte Rot sehen müssen (43.). Ein bisschen gemein sah es da aus, als Kuranyi den DFB im Gegenzug doch noch in Führung brachte. Auch das 1:0 kam zur Pause aber einer kleinen Blamage gleich.
Der zweite Durchgang blieb genauso einseitig wie der erste, nur dass Deutschland endlich seine Chancen nutzte. Ausgerechnet Simoncini verhalf mit einem Fehler Marcell Jansen zu seinem ersten Länderspieltor (52.). Als wenig später der Zwillingsbruder des Keepers einen Elfmeter verursachte und auch noch Gelb-Rot sah, ging es dann ganz schnell. Frings (54.), der eingewechselte Gomez (63./65.) und der ebenfalls frische Fritz (67.) schraubten das Torkonto in Windeseile auf ein halbes Dutzend und hätten genau wie viele andere auch noch weitere Treffer erzielen können. Auch der eingewechselte Helmes bekam noch eine gute Möglichkeit auf den Stiefel. Derjenige allerdings, dessen Treffer alle am meisten herbeisehnten und den Jogi Löw ganz bewusst zu diesem Zweck nicht aus dem Spiel nahm, steckte bis zum Ende in der Versenkung. Nach unglücklicher Rolle im ersten Durchgang gab Miroslav Klose im zweiten nicht mal mehr einen Schuss ab. Dass er selbst gegen San Marino seine Last nicht abwerfen konnte, blieb ein fader Beigeschmack des am Ende noch versöhnlichen Sieges. Zumindest in Europa waren kleinere Gegner nicht mehr zu haben.