Analyse der zweiten Spielrunde
von Günther Jakobsen
Lediglich Spanien und Brasilien sind nach den jeweils ersten beiden Spielen sicher im Achtelfinale. Mit Slowenien, China, Saudi-Arabien und Nigeria stehen hingegen bereits vier in der Vorrunde Gescheiterte fest.
Gruppe A
Senegal, die Überraschungsmannschaft des Auftaktspiels, bleibt auch nach dem 1:1 gegen Dänemark auf Erfolgskurs. Wie schon gegen Frankreich ließ das Team im Spiel gegen die Skandinavier keine großen Schwächen erkennen und hatte in der Spielendphase, in Unterzahl (80., Rot für Salif Diao, CS Sedan), sogar noch mehr zuzusetzen als die Dänen.
Die Lage für Titelverteidiger Frankreich verschärft sich nach der ersten torlosen Partie dieser WM. Recht früh (25. Minute) wurde die ‚Equipe tricolore’ durch den Platzverweis von Thierry Henry (Arsenal) geschwächt. Zwar konnten die Franzosen das Spiel gegen Uruguay selbst in Unterzahl weitgehend überlegen gestalten, der siegbringende Treffer gelang jedoch nicht. Auf Seiten Uruguays lieferte Spielmacher Alvaro Recoba (Inter Mailand) eine gute Partie ab, verpasste aber in der 54. Minute die Möglichkeit, das Spiel zugunsten der Südamerikaner zu entscheiden.
Rechnerisch können vor den abschließenden beiden Spielen noch alle vier Teams ins Achtelfinale vorstoßen. Die schlechteste Ausgangsbasis hat aber ausgerechnet Titelverteidiger und WM-Favorit Frankreich. Nur ein Sieg gegen Dänemark mit mindestens zwei Toren Unterschied bewahrt die Franzosen vor der Peinlichkeit, als Titelverteidiger in der Auftaktrunde zu scheitern. Thierry Henry (Rot-Sperre) fehlt auf jeden Fall. Den Dänen würde ein Remis zum Weiterkommen genügen. Auch den Senegalesen reicht ein Punkt aus dem Spiel gegen Uruguay fürs Achtelfinale. Die Urus ihrerseits wären mit einem Sieg wieder ‚im Geschäft’.
Gruppe B
Nach schwachem Auftakt mit 0:1-Rückstand zur Pause (Eigentor durch Puyol), drehte Spanien das Spiel gegen Paraguay in der zweiten Halbzeit noch zu einem sicheren 3:1-Erfolg um. Zweifacher Torschütze war dabei der eingewechselte Morientes (Real Madrid).
Südafrika war das bessere Team beim knappen 1:0-Sieg über die harmlosen Slowenen. Bereits in der vierten Spielminute entschied Siyabonga Nomvethe (Udinese) Treffer des ansonsten farblosen Spiels.
Slowenien (0 Punkte), durch mannschaftsinterne Streitereien (Spielmacher Zahovic nach Hause geschickt) gebeutelt, kommt bei seinem WM-Debüt nicht über die Gruppenspiele hinaus. Paraguay (1 Punkt) benötigt im Spiel gegen die Slowenen einen Sieg und muss zusätzlich auf einen Erfolg Spaniens über Südafrika (4 Punkte) hoffen. Die Spanier (6 Punkte) sind nach ihrem zweiten Sieg sicher weiter und können gegen Südafrika entspannt aufspielen.
Gruppe C
Im Schongang servierte Rekordweltmeister Brasilien WM-Neuling China mit 4:0 ab. Spätestens als ‚Kanonier’ Roberto Carlos das 1:0 mit einem seiner gefürchteten Freistöße erzielte, war der Drops gelutscht. Die Selecao trainierte die letzten 75 Minuten des Spiels mit den Chinesen, schoß hin und wieder ein Tor und sparte Kräfte für die nächste Begegnung.
Wesentlicher ausgeglichener verlief die andere Zweitrundenpartie der Gruppe C. Nach verschlafener erster Halbzeit lieferten sich die Türkei und Costa Rica beim 1:1-Remis einen verbissenen Schlagabtausch. Am Ende waren die Mittelamerikaner dem Erfolg näher als die Türken.
Brasilien (6 Punkte) kommt weiter und China (0 Punkte) muss die Koffer packen - diese Entscheidungen sind vor der letzten Runde bereits gefallen. Derzeit steht Costa Rica mit vier Punkten noch als Tabellenzweiter da, hat jedoch Brasilien als Widerpart in der letzten Partie. Ein Unentschieden würde den ‚Ticos’ reichen, doch wird sich die Selecao einen Punktverlust erlauben? Die Türkei ist nach den harmlosen Darbietungen der Chinesen klarer Favorit in dieser Partie und kann mit einem deutlichen Sieg noch das Achtelfinale erreichen.
Gruppe D
Jung Hwan Ahn (AC Perugia) erhielt mit seinem Ausgleichstreffer zum 1:1 (78. Minute) die südkoreanischen WM-Hoffnungen am Leben. Bei den Amerikanern überzeugte vor allem Keeper Brad Friedel (Blackburn Rovers).
Geheimfavorit Portugal trat mit seinem deutlichen 4:0-Erfolg über Polen aus dem Dunkel und rehabilitierte sich für die Auftaktpleite gegen die USA. Polen ging erneut in seiner WM-Geschichte (WM 74 gegen Deutschland) in einer Regenschlacht baden - diesmal jedoch vollkommen verdient.
Drei Teams liegen fast gleichauf im Kampf um die Runde der letzten 16: Südkorea und die USA (jeweils 4 Punkte) sowie Portugal mit drei Zählern. Polen (0 Punkte), im letzten Spiel Gegner der Amerikaner, verabschiedet sich nach dieser Begegnung vom Turnier. Portugal braucht im abschließenden Spiel gegen Südkorea unbedingt einen Sieg. Den Südkoreanern, bislang kämpferisch wie auch spielerisch überzeugend, reicht bereits ein Remis.
Gruppe E
Miroslav Klose traf auch im zweiten WM-Spiel und Oliver Kahn unterstrich mit Weltklasse-Paraden, dass er derzeit der Keeper Nummer Eins des Weltfußballs ist. Soweit die positiven Impressionen aus dem 1:1-Remis gegen Irland. Unverständlich bleibt, warum sich die DFB-Elf nach dem Führungstreffer viel zu tief gestaffelt zurückzog. Der Ausgleichstreffer durch Robbie Keane in der Nachspielzeit, zweifellos verdient für die Iren, fiel als logische Folge.
Saudi-Arabien rehabilitierte sich gegen Kamerun für das 0:8-Desaster gegen Deutschland. Die Wüstensöhne verloren zwar auch dieses Spiel und standen damit vorzeitig als erster Heimkehrer nach der Vorrunde fest, doch enttäuschten sie beim 0:1 (Samuel Eto’o, CD Mallorca) gegen Kamerun nicht. Vielmehr war es Winfried Schäfers ‚Löwentruppe’, die sich trotz des Sieges eine mäßige Benotung verdiente.
Drei Teams können sich noch fürs Achtelfinale qualifizieren. Die beiden mit je vier Punkten vorn liegenden Teams von Deutschland und Kamerun treffen abschließend direkt aufeinander. Ein klarer Favorit ist vor dieser Länderspielpremiere nicht auszumachen. Sowohl Schäfers ‚Unzähmbare Löwen’ wie auch Völlers Truppe offenbarten Licht und Schatten in ihren ersten Partien. Der DFB-Elf genügt allerdings ein Unentschieden. Kamerun muss ‚auf Sieg’ spielen, um sicher weiterzukommen. Für die Iren ist ein Sieg über Saudi-Arabien Pflicht. Ein Erfolg mit zwei Toren Differenz würde den Schritt ins Achtelfinale bedeuten. Bei einem knapperen Erfolg wären sie vom Ergebnis der Partie Deutschland-Kamerun abhängig. Theoretisch könnten alle Drei auf fünf Punkte kommen und damit das Torverhältnis entscheidend werden.
Gruppe F
Die ‚Super-Eagles’ sind gerupft worden. Souverän steckten die Schweden den Rückstand durch Aghahowa (Shahktar Donetsk) weg und drehten das Spiel. Nigeria ist durch die 1:2-Niederlage, der zweiten Pleite nach dem 0:1 gegen Argentinien, aus dem WM-Rennen.
Die mit Spannung erwartete Partie Englands gegen Argentinien erfüllte nicht die hohen Erwartungen. Das lag aber eher an der enttäuschenden Leistung der Südamerikaner, die Engländer überzeugten und gewannen verdient (1:0, Elfmeter David Beckham).
Vor den letzten beiden Spielen führt mit Schweden (4 Punkte) das Team, dem im Vorfeld die geringsten Chancen in der ‚Todesgruppe’ eingeräumt wurden. Ein Remis gegen Argentinien (3 Punkte) würde reichen, und die Skandinavier stünden im Achtelfinale. Nach den Eindrücken aus den ersten Begegnungen wäre dies durchaus keine Utopie. Argentiniens Weiterkommen ist äußerst gefährdet. Auf Schützenhilfe durch die bereits ausgeschiedenen Nigerianer (0 Punkte) im Spiel gegen England (4 Punkte) sollten die Gauchos nicht bauen.
Gruppe G
Nach der 1:2-Niederlage gegen Kroatien haderten die Italiener wegen zweier aberkannter Tore mit den Schiedsrichtern. Dass die Osteuropäer nach dem 0:1-Rückstand durch Vieri (55., Inter Mailand) aber überhaupt noch ins Spiel kamen, hat sich sich die Trappatoni-Truppe aufgrund einer zu defensiven Haltung selbst zuzuschreiben.
Mexiko tat es den Kroaten gleich und drehte das Spiel nach einem 0:1-Rückstand noch zu einem 2:1-Erfolg über Ecuador um. Ecuador verlor nach dem 0:2 gegen Italien auch sein zweites Spiel und ist aus dem Rennen.
Mexiko führt mit sechs Punkten souverän die Gruppe an, spielt aber die letzte Partie gegen Italien. In neun Begegnungen konnten die Mexikaner die Azzurri noch nie bezwingen. Ein Remis würde allerdings genügen. Kroatien (3 Punkte), gegen Ecuador (0 Punkte) und Italien (3 Punkte) könnten wie Mexiko auf sechs Punkte kommen. Dann würden die Achtelfinalteilnehmer übers bessere Torverhältnis ermittelt.
Gruppe H
Gastgeber Japan ist auf dem besten Weg, zu einer Fußballnation zu werden. Der 1:0-Erfolg durch einen sehenswerten Treffer von Junichi Inamoto (Arsenal) über Russland begeisterte nicht nur die einheimischen Fans. Die Asiaten bewiesen Einsatz, Spielvermögen und gutes taktisches Verhalten.
Weder Belgien noch Tunesien konnten beim insgesamt verdienten 1:1 deutlich machen, dass sie unbedingt die nächste Runde erreichen wollen. Die nach Spielanteilen überlegenen Belgier ließen vor allem im Angriffsspiel die notwendige Durchschlagskraft vermissen.
Vor dem abschließenden Spiel gegen Tunesien führt Japan die Gruppe mit vier Punkten an. Ein Remis gegen die bislang harmlosen Afrikaner (1 Punkt) würde reichen, die Söhne Nippons ins Achtelfinale zu führen - nach den bisher gezeigten Leistungen kein Problem. Tunesien seinerseits könnte sich mit einem hohen Sieg über Japan (3 Tore Differenz) noch in die nächste Runde schiessen. Russland (3 Punkte) ist Belgien (2 Punkte) gegenüber in der besseren Position. Während sich die Romantsev-Truppe mit einem Unentschieden begnügen könnte, braucht Belgien unbedingt einen Sieg.
Gruppe A
Senegal, die Überraschungsmannschaft des Auftaktspiels, bleibt auch nach dem 1:1 gegen Dänemark auf Erfolgskurs. Wie schon gegen Frankreich ließ das Team im Spiel gegen die Skandinavier keine großen Schwächen erkennen und hatte in der Spielendphase, in Unterzahl (80., Rot für Salif Diao, CS Sedan), sogar noch mehr zuzusetzen als die Dänen.
Die Lage für Titelverteidiger Frankreich verschärft sich nach der ersten torlosen Partie dieser WM. Recht früh (25. Minute) wurde die ‚Equipe tricolore’ durch den Platzverweis von Thierry Henry (Arsenal) geschwächt. Zwar konnten die Franzosen das Spiel gegen Uruguay selbst in Unterzahl weitgehend überlegen gestalten, der siegbringende Treffer gelang jedoch nicht. Auf Seiten Uruguays lieferte Spielmacher Alvaro Recoba (Inter Mailand) eine gute Partie ab, verpasste aber in der 54. Minute die Möglichkeit, das Spiel zugunsten der Südamerikaner zu entscheiden.
Gruppe B
Nach schwachem Auftakt mit 0:1-Rückstand zur Pause (Eigentor durch Puyol), drehte Spanien das Spiel gegen Paraguay in der zweiten Halbzeit noch zu einem sicheren 3:1-Erfolg um. Zweifacher Torschütze war dabei der eingewechselte Morientes (Real Madrid).
Slowenien (0 Punkte), durch mannschaftsinterne Streitereien (Spielmacher Zahovic nach Hause geschickt) gebeutelt, kommt bei seinem WM-Debüt nicht über die Gruppenspiele hinaus. Paraguay (1 Punkt) benötigt im Spiel gegen die Slowenen einen Sieg und muss zusätzlich auf einen Erfolg Spaniens über Südafrika (4 Punkte) hoffen. Die Spanier (6 Punkte) sind nach ihrem zweiten Sieg sicher weiter und können gegen Südafrika entspannt aufspielen.
Gruppe C
Im Schongang servierte Rekordweltmeister Brasilien WM-Neuling China mit 4:0 ab. Spätestens als ‚Kanonier’ Roberto Carlos das 1:0 mit einem seiner gefürchteten Freistöße erzielte, war der Drops gelutscht. Die Selecao trainierte die letzten 75 Minuten des Spiels mit den Chinesen, schoß hin und wieder ein Tor und sparte Kräfte für die nächste Begegnung.
Wesentlicher ausgeglichener verlief die andere Zweitrundenpartie der Gruppe C. Nach verschlafener erster Halbzeit lieferten sich die Türkei und Costa Rica beim 1:1-Remis einen verbissenen Schlagabtausch. Am Ende waren die Mittelamerikaner dem Erfolg näher als die Türken.
Brasilien (6 Punkte) kommt weiter und China (0 Punkte) muss die Koffer packen - diese Entscheidungen sind vor der letzten Runde bereits gefallen. Derzeit steht Costa Rica mit vier Punkten noch als Tabellenzweiter da, hat jedoch Brasilien als Widerpart in der letzten Partie. Ein Unentschieden würde den ‚Ticos’ reichen, doch wird sich die Selecao einen Punktverlust erlauben? Die Türkei ist nach den harmlosen Darbietungen der Chinesen klarer Favorit in dieser Partie und kann mit einem deutlichen Sieg noch das Achtelfinale erreichen.
Gruppe D
Jung Hwan Ahn (AC Perugia) erhielt mit seinem Ausgleichstreffer zum 1:1 (78. Minute) die südkoreanischen WM-Hoffnungen am Leben. Bei den Amerikanern überzeugte vor allem Keeper Brad Friedel (Blackburn Rovers).
Geheimfavorit Portugal trat mit seinem deutlichen 4:0-Erfolg über Polen aus dem Dunkel und rehabilitierte sich für die Auftaktpleite gegen die USA. Polen ging erneut in seiner WM-Geschichte (WM 74 gegen Deutschland) in einer Regenschlacht baden - diesmal jedoch vollkommen verdient.
Drei Teams liegen fast gleichauf im Kampf um die Runde der letzten 16: Südkorea und die USA (jeweils 4 Punkte) sowie Portugal mit drei Zählern. Polen (0 Punkte), im letzten Spiel Gegner der Amerikaner, verabschiedet sich nach dieser Begegnung vom Turnier. Portugal braucht im abschließenden Spiel gegen Südkorea unbedingt einen Sieg. Den Südkoreanern, bislang kämpferisch wie auch spielerisch überzeugend, reicht bereits ein Remis.
Gruppe E
Miroslav Klose traf auch im zweiten WM-Spiel und Oliver Kahn unterstrich mit Weltklasse-Paraden, dass er derzeit der Keeper Nummer Eins des Weltfußballs ist. Soweit die positiven Impressionen aus dem 1:1-Remis gegen Irland. Unverständlich bleibt, warum sich die DFB-Elf nach dem Führungstreffer viel zu tief gestaffelt zurückzog. Der Ausgleichstreffer durch Robbie Keane in der Nachspielzeit, zweifellos verdient für die Iren, fiel als logische Folge.
Saudi-Arabien rehabilitierte sich gegen Kamerun für das 0:8-Desaster gegen Deutschland. Die Wüstensöhne verloren zwar auch dieses Spiel und standen damit vorzeitig als erster Heimkehrer nach der Vorrunde fest, doch enttäuschten sie beim 0:1 (Samuel Eto’o, CD Mallorca) gegen Kamerun nicht. Vielmehr war es Winfried Schäfers ‚Löwentruppe’, die sich trotz des Sieges eine mäßige Benotung verdiente.
Drei Teams können sich noch fürs Achtelfinale qualifizieren. Die beiden mit je vier Punkten vorn liegenden Teams von Deutschland und Kamerun treffen abschließend direkt aufeinander. Ein klarer Favorit ist vor dieser Länderspielpremiere nicht auszumachen. Sowohl Schäfers ‚Unzähmbare Löwen’ wie auch Völlers Truppe offenbarten Licht und Schatten in ihren ersten Partien. Der DFB-Elf genügt allerdings ein Unentschieden. Kamerun muss ‚auf Sieg’ spielen, um sicher weiterzukommen. Für die Iren ist ein Sieg über Saudi-Arabien Pflicht. Ein Erfolg mit zwei Toren Differenz würde den Schritt ins Achtelfinale bedeuten. Bei einem knapperen Erfolg wären sie vom Ergebnis der Partie Deutschland-Kamerun abhängig. Theoretisch könnten alle Drei auf fünf Punkte kommen und damit das Torverhältnis entscheidend werden.
Gruppe F
Die ‚Super-Eagles’ sind gerupft worden. Souverän steckten die Schweden den Rückstand durch Aghahowa (Shahktar Donetsk) weg und drehten das Spiel. Nigeria ist durch die 1:2-Niederlage, der zweiten Pleite nach dem 0:1 gegen Argentinien, aus dem WM-Rennen.
Die mit Spannung erwartete Partie Englands gegen Argentinien erfüllte nicht die hohen Erwartungen. Das lag aber eher an der enttäuschenden Leistung der Südamerikaner, die Engländer überzeugten und gewannen verdient (1:0, Elfmeter David Beckham).
Vor den letzten beiden Spielen führt mit Schweden (4 Punkte) das Team, dem im Vorfeld die geringsten Chancen in der ‚Todesgruppe’ eingeräumt wurden. Ein Remis gegen Argentinien (3 Punkte) würde reichen, und die Skandinavier stünden im Achtelfinale. Nach den Eindrücken aus den ersten Begegnungen wäre dies durchaus keine Utopie. Argentiniens Weiterkommen ist äußerst gefährdet. Auf Schützenhilfe durch die bereits ausgeschiedenen Nigerianer (0 Punkte) im Spiel gegen England (4 Punkte) sollten die Gauchos nicht bauen.
Gruppe G
Nach der 1:2-Niederlage gegen Kroatien haderten die Italiener wegen zweier aberkannter Tore mit den Schiedsrichtern. Dass die Osteuropäer nach dem 0:1-Rückstand durch Vieri (55., Inter Mailand) aber überhaupt noch ins Spiel kamen, hat sich sich die Trappatoni-Truppe aufgrund einer zu defensiven Haltung selbst zuzuschreiben.
Mexiko tat es den Kroaten gleich und drehte das Spiel nach einem 0:1-Rückstand noch zu einem 2:1-Erfolg über Ecuador um. Ecuador verlor nach dem 0:2 gegen Italien auch sein zweites Spiel und ist aus dem Rennen.
Mexiko führt mit sechs Punkten souverän die Gruppe an, spielt aber die letzte Partie gegen Italien. In neun Begegnungen konnten die Mexikaner die Azzurri noch nie bezwingen. Ein Remis würde allerdings genügen. Kroatien (3 Punkte), gegen Ecuador (0 Punkte) und Italien (3 Punkte) könnten wie Mexiko auf sechs Punkte kommen. Dann würden die Achtelfinalteilnehmer übers bessere Torverhältnis ermittelt.
Gruppe H
Gastgeber Japan ist auf dem besten Weg, zu einer Fußballnation zu werden. Der 1:0-Erfolg durch einen sehenswerten Treffer von Junichi Inamoto (Arsenal) über Russland begeisterte nicht nur die einheimischen Fans. Die Asiaten bewiesen Einsatz, Spielvermögen und gutes taktisches Verhalten.
Weder Belgien noch Tunesien konnten beim insgesamt verdienten 1:1 deutlich machen, dass sie unbedingt die nächste Runde erreichen wollen. Die nach Spielanteilen überlegenen Belgier ließen vor allem im Angriffsspiel die notwendige Durchschlagskraft vermissen.
Vor dem abschließenden Spiel gegen Tunesien führt Japan die Gruppe mit vier Punkten an. Ein Remis gegen die bislang harmlosen Afrikaner (1 Punkt) würde reichen, die Söhne Nippons ins Achtelfinale zu führen - nach den bisher gezeigten Leistungen kein Problem. Tunesien seinerseits könnte sich mit einem hohen Sieg über Japan (3 Tore Differenz) noch in die nächste Runde schiessen. Russland (3 Punkte) ist Belgien (2 Punkte) gegenüber in der besseren Position. Während sich die Romantsev-Truppe mit einem Unentschieden begnügen könnte, braucht Belgien unbedingt einen Sieg.