Bundesliga

Bayer Leverkusen trotz Niederlage Herbstmeister

Sämtliche heute aktiven Teams der Spitzengruppe konnten nicht siegen. Während die Bayern, wie gewohnt, die Punkte in Rostock ließen, sammelte Dortmund beim Verfolger Werder immerhin einen Punkt ein. Leverkusen gelang es trotz der Niederlage bei Hertha, die Herbstmeisterschaft zu sichern.

Hertha BSC Berlin hatte sich gegen den Tabellenführer Bayer Leverkusen viel vorgenommen. Die Spree-Kicker legten dementsprechend los wie die Feuerwehr, setzten die Gäste extremst unter Druck und schlossen einen der gefährlichsten Angriffe bereits in der 16. Spielminute durch Neuendorf erfolgreich ab. Auch nach dem Rückstand gelang es Bayer nicht, sich aus der Hertha-Umklammerung zu befreien. Doch irgendwie fehlte den Berlinern der zündende Abschluss. Wie sowas funktioniert, zeigte Neuville bei einem der äußerst seltenen Gäste-Konter. Ein trockener Schuss: 1:1 (37.) - Spielstand auf dem Kopf. Doch Leverkusen war nach dem Wechsel stärker als die tempogeschlauchten Gastgeber. Doch diesmal ging´s andersrum. Dardei vollendete einen der wenigen Entlastungszüge Herthas mit einem abgefälschten Weitschuss zum 2:1 (62.). Bayer legte sich zwar nochmals heftigst ins Zeug, doch die Abwehr vor Keeper Fiedler hielt stand und den Sieg fest. Plus Spieldaten

Auch das Spiel zwischen Werder Bremen und Borussia Dortmund hatte seinen besonderen Reiz. Beide Mannschaften hatten zuletzt sechs Mal hintereinander gewonnen. Heute mussten sie sich mit einem verdienten Unentschieden begnügen. Mit etwas arg viel gegenseitigem Respekt wurde die Partie zu Beginn geführt. Werder gelang es zuerst, zarte kleine Chancen zu entwickeln, fand jedoch in Torhüter Lehmann einen Meister. Lisztes versuchte es mit Weitschüssen, Bode und Frings mit Direktabnahmen und Kristajic mit dem Kopf. Fehlanzeige. Erst als Frings mit Links von der Strafraumgrenze abzog, war Lehmann geschlagen (40.). Doch Dortmund kam gleich nach der Halbzeit mit Angriffswirbeln ins Spiel zurück. Resultat: Ewerthons strammer Schuss ins linke Eck, unhaltbar für Rost (56.). Auf gutem Niveau ging das Match weiter, ohne dass allerdings besondere Torszenen herausgespielt wurden. Hätte Ailton kurz vor dem Abpfiff den Kopfball etwas platzierter gesetzt und nicht am Tor vorbei, dann... - nee, das Ergebnis war schon ok so. Plus Spieldaten
Im letzten Jahr konnte Hansa Rostock gegen Bayern München alle sechs Punkte entführen. Eine Wiederholung dieses "Bayern-Unfalls" ist auch in diesem Jahr möglich. Dank einer völlig zerfahrenen, fehlpassdurchtränkten 1. Halbzeit, in der vor allem der FCB enttäuschte, der seine zweifellos vorhandenen spielerischen Mittel kaum einmal zur Geltung brachte. Dass Hansa die kämpferische, eher spielzerstörende Note in die Begegnung hineintragen würde, war vorab schon klar. Regisseur Effenberg und einer seiner Nachfolger, Hargraeves, blieben lahm und planlos, einzig Tarnat ließ hier und da Siegeswillen und Struktur aufblitzen. Der Bayern-Sturm blieb nahezu unsichtbar. Auch in Hälfte Zwei dominierte Rostocks Abwehr das müde Spiel. Angriffsszenen blieben spärlich und kaum erwähnenswert. Allerseits hatte man sich bereits mit einer typischen Nullnummer abgefunden, als der zwei Minuten zuvor eingewechselte Hirsch eine von Rydlewicz getretene und von Beierle mit dem Kopf weitergeleitete Ecke einlochte (86.). Trostpflaster für die geschlagenen Bayern: auch Leverkusen verlor und der Abstand zum Tabellenführer blieb gleich. Plus Spieldaten

Auf einem gefrorenen Boden mussten sich 1860 München und Borussia Mönchengladbach messen. Der seifige Untergrund sorgte dann auch zu Beginn für wenig ansprechenden Fußball. Doch dann hatten sich die Angreifer früher als die Abwehrreihen auf den schmierigen Grund eingestellt. Innerhalb von fünf Minuten fielen dann auch drei Tore. Gladbach führte um dieses eine Tor verdient, da sie einfach mehr Zweikämpfe für sich entscheiden konnten. Erst kurz vor der Pause gelang Max der Ausgleich (42.), als er einen Stiel-Abpraller abstaubte. Nach wiederholt müden Beginn neutralisierten sich beide Teams zunehmend, da sich nun die Abwehrreihen auf den Boden eingestellt hatten. Als van Lent dann noch einen Elfer verschoss, gaben sich beide Seiten scheinbar mit dem Remis zufrieden und ohne Höhepunkt klang die abfallende Partie aus. Plus Spieldaten
Der Hamburger SV und der SC Freiburg gehörten zu den Losern der letzten Wochen. Nur ein Sieg aus den letzten sechs Spielen stand bei beiden Mannschaften auf der Haben-Seite. Sicherheitsfußball war dann in der ersten halben Stunde angesagt. Die frierenden Zuschauer begannen schon verschiedentlich zu murren, da glückte Roy Präger ein schöner Seitfallzieher, der unhaltbar für Golz einschlug (31.). Das leichte HSV-Übergewicht fand somit auch im Ergebnis seinen Ausdruck. Trost- und ereignislos floss das Spiel auch im zweiten Durchgang dahin. Freiburg enttäuschte völlig, war wohl über den Ausgleich durch Müller ebenso überrascht, wie jeder andere Spielbeobachter. Dank der Tatenlosigkeit von fünf HSV-Spielern rutschte Müller unbedrängt durch den Strafraum und schob unbedrängt ein (69.). Danach zogen sich die Breisgauer wieder vor das gut gehütete Golz-Tor zurück und arbeiteten nur noch die ideenlosen HSV-Angriffe der Restspielzeit ab. Einpunktgewinn für die Gäste - Zweipunkteverlust für die Hanseaten. Plus Spieldaten

Frage: Wie sieht´s im Bundesliga-Keller aus? Antwort: Finster. Beispiel? Die Partie 1. FC Nürnberg gegen den FC St. Pauli. Wenn zwei harmlose Angriffsreihen auf zwei heute äußerst kompakt verteidigende Abwehrverbünde treffen, hat sich schon so manche Begegnung in ein langweiliges Gekicke verwickelt. So auch hier. Ohne Plan und Ideen sah die Augenthaler-Elf gegen Pauli-Grätscher und -Kämpfer alt aus. Da auch Weitschüsse ihr Ziel verfehlten, brachte die erste Hälfte wenig Erhellendes. Besser wurde das Spiel, als es dem Gastgeber nach dem Wechsel gelang, Pauli tief in die eigene Abwehr zurückzudrängen. Nun zeichnete sich Torwart Henzler in seinem ersten Bundesligaspiel aus, oder Nürnberg patzte sonstwie im Abschluss. Vor Kampas Tor auf der anderen Seite war nur ein Patschinski-Kopfball die Erwähnung wert und auch der landete mitten in den Armen des FCN-Keepers. Somit gab es ein 0:0, dass keines der beiden Teams Hoffnung gibt. Denn nun scheint scheinbar auch noch einer den Bundesliga-Kellerschlüssel versteckt zu haben... Plus Spieldaten

Während Nürnberg und Pauli ganz unten verweilen, befinden sich der 1. FC Köln und Energie Cottbus zumindest schon an der Bundesliga-Kellertür. Besseren Fußball gab es in Köln trotzdem nicht zu sehen. Dass Cottbus sein Heil in der Defensive suchen würde und Köln mit seinem torarmen Angriff wenig ausrichten dürfte, hatten viele erwartet, aber nicht erhofft. Doch im Dunstkreis der Roten Laterne werden traditionell die Abwehrreihen gefestigt und weniger der Angriff unterstützt. Timm von Köln hier (9.) und Feldhoff von Cottbus dort (43.) hatten dann die einzigen wirklichen Chancen vor der Pause, doch das Außennetz hier und Prölls Oberkörper dort waren die Endadressen. Änderungen in der Struktur der Geschehnisse blieben in Durchgang Zwei aus. Zwar drückte Köln noch etwas mehr und Cottbus hatte sogar zwei, drei Konterchancen, doch letztlich obsiegten die Männer aus den rustikalen Abwehrzentralen. Allen voran die Torhüter Piplica und Pröll, die, was durchkam, bravorös abwehrten. Somit kommen auch diese beiden Kellerkinder kaum mehr als eine Treppenstufe weiter, also gar nicht. Plus Spieldaten