Frauen-Bundesliga

Bayern weiter auf Meisterschaftskurs

Der FC Bayern steuert zielsicher die Meisterschaft an, aber auch Verfolger Turbine Potsdam und der FCR Duisburg haben am 20. Spieltag gepunktet: Zwei Spieltage vor Saisonende bleibt es eng im Kampf um Meisterschaft und Champions League-Plätze. Im Tabellenkeller sammelten die abstiegsbedrohten Klubs aus Herford und Jena wichtige Punkte, Neuenahr ging leer aus.

Mit den Siegen der beiden Aufsteiger war an diesem Spieltag am wenigsten zu rechnen: Der FF USV Jena mobilisiert in diesen Wochen wichtige Kräfte im Abstiegskampf – das bekam nun der Fünfplatzierte SG Essen-Schönebeck in Gestalt einer 0:3-Niederlage zu spüren, der seinerseits keine Gegenwehr zeigte. Frau des Tages war U19-Nationalspielerin Sylvia Arnold. In der 20. Minute brachte sie Jena in Führung, in der 71. verwandelte sie eine Hereingabe von Sabrina Schmutzler volley zum 2:0. Schmutzler besiegelte den höchsten Jenaer Saisonsieg in der 82. Minute.
Der Herforder SV hat mit einem 2:1-Sieg gegen den Sechstplatzierten SC Freiburg seine Chance auf Klassenerhalt gewahrt. Dabei geriet Herford zuerst durch einen Treffer von Susanne Hartel (30.) in Rückstand. In der zweiten Hälfte gingen die Ostwestfälinnen dann offensiver zu Werke. Kerstin Nolte traf in der 53. Minute zum Ausgleich. Zwei Minuten später entschied die Schiedsrichterin auf Foulelfmeter für Herford, doch Stürmerin Marie Pollmann verschoss. Erst in der 87. gelang ihr der wichtige 2:1-Treffer.

Der ebenfalls abstiegsbedrohte SC Bad Neuenahr konnte nicht punkten. Der SC, der unter der Woche die Verpflichtung von Trainer Thomas Obliers für die neue Spielzeit bekannt gegeben hatte, verlor 0:3 gegen Turbine Potsdam. Ein Eigentor von Lena Goeßling machte in der 6. Minute den Anfang, Anja Mittag besorgte in der 16. und 31. Minute den Rest – nach sehenswerten Vorarbeiten von Viola Odebrecht und Tabea Kemme. „Das war der beste Fußball, den wir seit langem gespielt haben“, kommentierte Trainer Bernd Schröder die erste Halbzeit. Potsdam dominierte, schaltete dann in der zweiten Hälfte einen Gang zurück. Damit ist Potsdam weiterhin drei Punkte hinter den Bayern, die ihr Spiel gegen den Hamburger SV nervös begannen, aber letztlich 3:0 gewannen. Die Partie war von Fehlpässen auf beiden Seiten geprägt. Nach einem Abwehrfehler der Hamburger nutzte Vanessa Bürki ihre Chance und brachte die Gäste (22.) in Führung. Der HSV kam zu einzelnen Chancen, nutzte diese aber nicht. Bayern spielte nach der Pause zwar druckvoller, aber ohne Abschluss. „Da muss was kommen. Das ist zu wenig“, rief Trainer Günter Wörle ein ums andere Mal. In der 62. war es erneut Bürki, die einen von Torfrau Bianca Weech abgewehrten Ball im Tor versenkte. Der eingewechselten Mandy Islacker blieb der dritte Treffer (84.) vorbehalten. „Insgesamt können wir besser Fußball spielen“, kommentierte Wörle später.
Das wird der FCB am nächsten Spieltag zeigen müssen, um den erstmaligen Gewinn der Meisterschaft nach 33 Jahren nicht zu gefährden. Dann wartet der FCR Duisburg, der sechs Tage vorm Uefa-Final-Hinspiel sein Soll mit einem 4:0 gegen den VfL Wolfsburg erfüllte. Jennifer Oster sorgte nach einer halben Stunde für die Führung, Grings baute aus (36./47.), in der 89. Minute verwandelte Linda Bresonik einen Foulelfmeter zum 4:0-Endstand. Der 1. FFC Frankfurt, der in der Meisterschaft nicht mehr mitmischt, gewann gegen den bereits für die 2. Liga planenden TSV Crailsheim 5:1. Erstmals eingesetzt wurde Ariane Hingst, die im Winter zum FFC gewechselt und lange verletzt war.

Astrid Labbert