Champions League

Blackout in der ersten halben Stunde

Nicht zum ersten Mal in der letzten Zeit brauchte Werder einige Zeit, um ins Spiel zu kommen. Gegen Tottenham wurden die Hanseaten ebenfalls kalt erwischt und lagen früh 0:2 hinten. Nach 30 Minuten aber wendete sich das Blatt.

Von Beginn an siegten die Engländer in den meisten Zweikämpfen, bauten Druck auf und die Bremer schwammen vor allem auf der rechten Seite, wo Fritz und Bargfrede einen ganz finsteren Start in die Champions League erwischten. Vor allem Bale machte mit Fritz was er wollte, rannte dem Verteidiger nach zwölf Minuten an der Außenlinie auf und davon, flankte in den Torraum, wo Pasanen mit seinem Rettungsversuch vor Crouch grandios scheiterte und die Kugel ins eigene Netz bugsierte. Doch es kam noch schlimmer: Van der Vaart-Flanke von links, Crouch übersprang Pasanen um einen Meter und köpfte unhaltbar ins linke Eck (18.). Werder brachte nur mühsam Ruhe in seine Aktionen, kam aber nach einer knappen halben Stunde endlich zur ersten Möglichkeit durch Marin, der King an den "Schutzarm" schoss - Schiri Busaccas Elferpfiff blieb jedoch aus. Zweimal musste kurz darauf Wiese noch gegen Bale-Schüsse retten, ehe mit dem eingewechselten Hunt für Bargfrede die Bremer Oberwasser bekamen. Das 1:2 durch Almeidas Kopfball nach 43 Minuten und einer Wesley-Hereingabe war die Folge.

Bremen begann den zweiten Durchgang überraschend furios und war kaum wieder zu erkennen. Marin, einer der wenigen Lichtblicke im SVW-Team, dribbelte sich über links vor den Strafraum, schloss mit einem platzierten Schuss ins linke Toreck ab und glich damit aus (48.). Nahezu die gesamte zweite Halbzeit dominierten nun die Hausherren gegen die nun tief aufgestellten Gäste, die kaum noch Gegenzüge entwickelten. Bis zur Schlussphase hätte es längst mindestens 3:2 für die Bremer stehen müssen, doch Marin, Almeida, Hunt und Borowski vergaben teils zweimal gute Möglichkeiten. Tottenham wurde nur noch einmal durch Crouch gefährlich (87.), konnte am Ende über den Punktgewinn allerdings froh sein.
Ulrich Merk