Die aussichtsreichsten Underdogs
von Günther Jakobsen
Die WM-Qualifikation biegt auf die Zielgerade ein. In den neun europäischen Gruppen sind noch drei Runden zu spielen (Ausnahme Gruppe 9, mit nur fünf Teilnehmern). Endgültige Entscheidungen stehen fast überall noch aus, aber in hohem Maße riecht es danach, dass favorisierte Teams die Plätze 1 (direkt nach Südafrika) und 2 (die acht besten Gruppenzweiten spielen in einer Relegation) belegen werden. In vier Gruppen haben sich allerdings Mannschaften eine Basis geschaffen, die Chancen auf eine Überraschung offen halten.
Ungarns zweiter Platz in Gruppe 1 ist sicherlich die erstaunlichste und zugleich fragilste Position, die ein Underdog in der Uefa-Quali einnimmt. Die Mannschaft von Erwin Koeman, mit den Bundesligaprofis Pal Dardai (Hertha), Tamas Hajnal (BVB), dem Ex-96er Szabolcz Huszti (Zenit St. Petersburg) sowie dem Augsburger Sandor Thorgelle, hat zugegebenermaßen die nominell leichteren Spiele bereits hinter sich. In den anstehenden Duellen mit den bislang enttäuschenden Portugiesen muss sich nun die Belastbarkeit der Magyaren auf hohem Level erweisen. Die aktuell einen Zähler hinter Ungarn platzierten Schweden (12 Punkte) - mit einem leichteren Restprogramm - gilt es im Fernduell auf Distanz zu halten. Und zum Abschluss wartet dann noch der derzeitige Tabellenführer Dänemark (17 Zähler).
Eine vergleichbar schwere Aufgabe steht in Gruppe 2 für Lettland an. Die Balten rangieren derzeit punktgleich auf Augenhöhe mit den Griechen (13 Punkte) hinter Tabellenführer Schweiz (16) und haben es auf dem Fuß, den beiden Konkurrenten die WM-Endrundenfahrkarte streitig zu machen. Die Hinspiele gegen die Schweiz (1:2) und Griechenland (0:2) gingen allerdings verloren. Der Gegner des letzten Spieltags, die abgeschlagenen Kicker aus Moldawien, sollten dann jedoch keine unüberwindbare Hürde mehr darstellen. Der unerwartete 1:0-Auswärtserfolg in Israel hatte die weitestgehend in der heimischen Virsliga beschäftigten baltischen Kicker überhaupt erst in die Lage versetzt, in der Qualifikation so weit gut mitzuhalten.
Mit Nordirland musste vorab nicht zwingend gerechnet werden, wenngleich die Teams der Gruppe 3 als relativ ausgeglichen betrachtet werden können. Vor allem profitierte die gesamte Konkurrenz von der Schwäche der Tschechen, gegen die die Nordiren zu Hause ein 0:0 erreichten. Das Rückspiel steht noch aus, aber zuvor hat die Mannschaft von Trainer Nigel Worthington eine Riesengelegenheit, zumindest vorübergehend die Tabellenspitze zu übernehmen: Im Heimspiel gegen die führenden Slowaken. Da Nordirland gegenüber den anderen noch gut im Rennen liegenden Teams bereits ein Spiel mehr absolviert hat, wäre ein Dreier umso wichtiger.
Die letzte, unerwartet gute Positionierung eines Außenseiters ist in Gruppe 5 zu finden. Topfavorit Spanien setzte sich unangefochten ab, aber dass Bosnien-Herzegowina deutlich mit vier Zählern Vorsprung vor der Türkei den zweiten Platz einnimmt, verwundert. Gegen eben jene türkische Mannschaft könnte Miroslav Blazovics Auswahl vorzeitig den zweiten Platz unter Dach und Fach bringen, wenn Zlatan Bajramovic (E. Frankfurt), Zvjezdan Misimovic, Edin Dzeko (beide Wolfsburg), Sejad Salihovic, Vedad Ibisevic (beide Hoffenheim) & Co. eine erfolgreiche Revanche für die 1:2-Niederlage im Hinspiel gelingt. Sollte es erneut eine Pleite geben, könnte es noch eng werden, denn die Türkei hat ihre Spiele (Niederlagen) gegen Spanien schon hinter sich, während die Bosnier noch eine Begegnung mit der derzeit wohl stärksten Elf in der Quali auf dem Terminkalender haben.
André Schulin
Ungarns zweiter Platz in Gruppe 1 ist sicherlich die erstaunlichste und zugleich fragilste Position, die ein Underdog in der Uefa-Quali einnimmt. Die Mannschaft von Erwin Koeman, mit den Bundesligaprofis Pal Dardai (Hertha), Tamas Hajnal (BVB), dem Ex-96er Szabolcz Huszti (Zenit St. Petersburg) sowie dem Augsburger Sandor Thorgelle, hat zugegebenermaßen die nominell leichteren Spiele bereits hinter sich. In den anstehenden Duellen mit den bislang enttäuschenden Portugiesen muss sich nun die Belastbarkeit der Magyaren auf hohem Level erweisen. Die aktuell einen Zähler hinter Ungarn platzierten Schweden (12 Punkte) - mit einem leichteren Restprogramm - gilt es im Fernduell auf Distanz zu halten. Und zum Abschluss wartet dann noch der derzeitige Tabellenführer Dänemark (17 Zähler).
Eine vergleichbar schwere Aufgabe steht in Gruppe 2 für Lettland an. Die Balten rangieren derzeit punktgleich auf Augenhöhe mit den Griechen (13 Punkte) hinter Tabellenführer Schweiz (16) und haben es auf dem Fuß, den beiden Konkurrenten die WM-Endrundenfahrkarte streitig zu machen. Die Hinspiele gegen die Schweiz (1:2) und Griechenland (0:2) gingen allerdings verloren. Der Gegner des letzten Spieltags, die abgeschlagenen Kicker aus Moldawien, sollten dann jedoch keine unüberwindbare Hürde mehr darstellen. Der unerwartete 1:0-Auswärtserfolg in Israel hatte die weitestgehend in der heimischen Virsliga beschäftigten baltischen Kicker überhaupt erst in die Lage versetzt, in der Qualifikation so weit gut mitzuhalten.
Die letzte, unerwartet gute Positionierung eines Außenseiters ist in Gruppe 5 zu finden. Topfavorit Spanien setzte sich unangefochten ab, aber dass Bosnien-Herzegowina deutlich mit vier Zählern Vorsprung vor der Türkei den zweiten Platz einnimmt, verwundert. Gegen eben jene türkische Mannschaft könnte Miroslav Blazovics Auswahl vorzeitig den zweiten Platz unter Dach und Fach bringen, wenn Zlatan Bajramovic (E. Frankfurt), Zvjezdan Misimovic, Edin Dzeko (beide Wolfsburg), Sejad Salihovic, Vedad Ibisevic (beide Hoffenheim) & Co. eine erfolgreiche Revanche für die 1:2-Niederlage im Hinspiel gelingt. Sollte es erneut eine Pleite geben, könnte es noch eng werden, denn die Türkei hat ihre Spiele (Niederlagen) gegen Spanien schon hinter sich, während die Bosnier noch eine Begegnung mit der derzeit wohl stärksten Elf in der Quali auf dem Terminkalender haben.
André Schulin