Die Qual der Wahl
von Günther Jakobsen
Am zweiten Spieltag, beim 1:1 gegen Hertha, überraschte Felix Magath mit einer Bayern-Startelf, in der fünf Mittelfeldakteure aufgeboten wurden, und nur ein Stürmer. Der erhoffte Effekt blieb aus. Der geballten Offensivkompetenz des Mittelfeldes, Zé Roberto, Ballack, Deisler und Scholl - Frings übernahm die Absicherung des Rückraumes - fehlte weitgehend die Zielstrebigkeit am gegnerischen Strafraum. Ob der Versuch mit fünf Mittelfeldspielern fortsetzt wird, ist offen. Nicht weniger als acht Hochkaräter mit Nationalelf-Erfahrung hoffen auf einen Stammplatz im Starensemble.
Comeback der Verletzten
Mehmet Scholl und Jens Jeremies haben ihre Nationalmannschaftskarrieren hinter sich. Diverse Verletzungen in den letzten Jahren kosteten beide auch immer wieder den Stammplatz in der Bayern-Elf. Eine Knieoperation im August 2004 setzte Jeremies zum Saisonstart außer Gefecht. Der defensiv starke Akteur hofft aber, kurzfristig wieder Anschluss an das Team zu finden. Für Scholl begann die neue Spielzeit verheißungsvoll. Beim Auftakt in Hamburg noch eingewechselt, stand er gegen Hertha vom Anpfiff an auf dem Platz und war bester Bayern-Akteur. Eine Empfehlung für weitere Einsätze. Die umfangreiche Verletzungs- und Krankheitsgeschichte zu den Akten legen will auch Sebastian Deisler, der mit unterschiedlichen Vorstellungen aufwartete. Beim 2:0-Sieg in Hamburg noch stark und mit Torerfolg, passte er sich im Hertha-Spiel dem biederen Bayernauftritt an. „Er muss spielen, spielen, spielen…“, kennt Felix Magath Deislers Manko - fehlende Wettkampfpraxis.
Stammplatz wahrscheinlich
Drei Mittelfeldakteure können davon ausgehen, gesetzt zu sein: Ballack, Frings und Zé Roberto. Die Qualitäten des Nationalelf-Kapitäns Michael Ballack als mannschaftsdienlicher Vorbereiter und Torschütze machen den 27-Jährigen unersetzlich; unabhängig davon, ob er als Nummer zehn (Spielmacher) oder sechs (im defensiven Mittelfeld) gesehen wird. Unter Magath ist eine offensivere Rolle Ballacks zu erwarten. Der Brasilianer Zé Roberto ist einer der Wenigen in der Liga, der in schöner Regelmäßigkeit mal einen, zur Not auch zwei und wenn’s sein muss auch drei Gegenspieler „stehen lässt“ und damit Lücken reißt. Da kann man über seine mangelnde Torgefährlichkeit (drei Treffer in 61 BL-Spielen für Bayern) hinweg sehen. Torsten Frings besetzt die zentrale Position im hinteren Mittelfeld, damit muss der gelernte Stürmer defensiver agieren, als ihm lieb ist, hat aber mehr Einfluss auf das Spiel als von den Außenbahnen.
Geduld gefragt
Jugendstil scheint bei Magath in der Post-Stuttgart-Zeit eine vergangenen Epoche zu sein, denn die beiden jüngsten Mittelfeldanwärter stehen bei ihm zunächst hinten an. Owen Hargreaves (23), zwischenzeitlich von einer Premier League-Sehnsucht durchgeschüttelt, kam erst in den letzten zehn Minuten gegen Hertha zum Einsatz und Jungnationalspieler Bastian Schweinsteiger (20) konnte sich seine Spielpraxis lediglich bei den Bayern-Amateuren in der Regionalliga Süd holen. Rotation Hitzfeldschen Ausmaßes wird es bei Magath nicht geben, daher erhöht sich der interne Konkurrenzdruck um einen Stammplatz. Den vorerst nicht, oder minder Berücksichtigten bleibt die Hoffnung auf eine noch lange Saison mit drei Wettbewerben.
André Schulin
Comeback der Verletzten
Mehmet Scholl und Jens Jeremies haben ihre Nationalmannschaftskarrieren hinter sich. Diverse Verletzungen in den letzten Jahren kosteten beide auch immer wieder den Stammplatz in der Bayern-Elf. Eine Knieoperation im August 2004 setzte Jeremies zum Saisonstart außer Gefecht. Der defensiv starke Akteur hofft aber, kurzfristig wieder Anschluss an das Team zu finden. Für Scholl begann die neue Spielzeit verheißungsvoll. Beim Auftakt in Hamburg noch eingewechselt, stand er gegen Hertha vom Anpfiff an auf dem Platz und war bester Bayern-Akteur. Eine Empfehlung für weitere Einsätze. Die umfangreiche Verletzungs- und Krankheitsgeschichte zu den Akten legen will auch Sebastian Deisler, der mit unterschiedlichen Vorstellungen aufwartete. Beim 2:0-Sieg in Hamburg noch stark und mit Torerfolg, passte er sich im Hertha-Spiel dem biederen Bayernauftritt an. „Er muss spielen, spielen, spielen…“, kennt Felix Magath Deislers Manko - fehlende Wettkampfpraxis.
Stammplatz wahrscheinlich
Drei Mittelfeldakteure können davon ausgehen, gesetzt zu sein: Ballack, Frings und Zé Roberto. Die Qualitäten des Nationalelf-Kapitäns Michael Ballack als mannschaftsdienlicher Vorbereiter und Torschütze machen den 27-Jährigen unersetzlich; unabhängig davon, ob er als Nummer zehn (Spielmacher) oder sechs (im defensiven Mittelfeld) gesehen wird. Unter Magath ist eine offensivere Rolle Ballacks zu erwarten. Der Brasilianer Zé Roberto ist einer der Wenigen in der Liga, der in schöner Regelmäßigkeit mal einen, zur Not auch zwei und wenn’s sein muss auch drei Gegenspieler „stehen lässt“ und damit Lücken reißt. Da kann man über seine mangelnde Torgefährlichkeit (drei Treffer in 61 BL-Spielen für Bayern) hinweg sehen. Torsten Frings besetzt die zentrale Position im hinteren Mittelfeld, damit muss der gelernte Stürmer defensiver agieren, als ihm lieb ist, hat aber mehr Einfluss auf das Spiel als von den Außenbahnen.
Jugendstil scheint bei Magath in der Post-Stuttgart-Zeit eine vergangenen Epoche zu sein, denn die beiden jüngsten Mittelfeldanwärter stehen bei ihm zunächst hinten an. Owen Hargreaves (23), zwischenzeitlich von einer Premier League-Sehnsucht durchgeschüttelt, kam erst in den letzten zehn Minuten gegen Hertha zum Einsatz und Jungnationalspieler Bastian Schweinsteiger (20) konnte sich seine Spielpraxis lediglich bei den Bayern-Amateuren in der Regionalliga Süd holen. Rotation Hitzfeldschen Ausmaßes wird es bei Magath nicht geben, daher erhöht sich der interne Konkurrenzdruck um einen Stammplatz. Den vorerst nicht, oder minder Berücksichtigten bleibt die Hoffnung auf eine noch lange Saison mit drei Wettbewerben.
André Schulin