Dribblings auf Beton
von Günther Jakobsen
Einen Stammplatz im Bayernteam hat Ali Karimi, wie die meisten seiner Vereinskollegen, längst nicht sicher. Aber der Iraner hat sich nach kurzer Zeit beim deutschen Meister schon besser in Szene gesetzt, als allgemein erwartet wurde.
Bundesligakompatibel?
Als der FC Bayern im Saisoneröffnungsspiel ab der zweiten Halbzeit in Unterzahl antreten musste - Neuzugang Valerien Ismael hatte in der 43. Minute die Gelb-Rote Karte gesehen - verblüffte Trainer Felix Magath mit der Einwechselung einer anderen Neuverpflichtung, die in der öffentlichen Betrachtung nicht ganz weit von der Klassifizierung „Schönspieler“, zumindest aber als Exot eingeordnet wurde: Ali Karimi, der „Fußballer des Jahres“ 2004 in Asien. Gewiss, Attribute wie „technische Klasse“ und „perfekte Ballbehandlung“ würde dem Iraner kein Fußballfan absprechen, der das Länderspiel Iran gegen Deutschland (Oktober 2004, 2:0 für die DFB-Auswahl) gesehen hat. Da spielte Mohammad Ali Karimi über eine Stunde lang groß auf, ehe er dann nach 77 Minuten ausgetauscht wurde. Diese Vorstellung ließ jedoch nicht zwangsläufig auf Bundesligatauglichkeit schließen.
Magath wollte ihn
Sein Geld verdiente der vielseitige Offensivspieler seinerzeit bei Al Ahli Dubai im Emirat Dubai, was wohlwollend als international drittklassig bezeichnet werden kann. Dies, und die Tatsache, dass die zuvor bei den Bayern beschäftigten Iraner Ali Daei (Saison 1998/99) nicht vollends, und Vahid Hashemian (2004/05) überhaupt nicht Fuß fassen konnten, ließ die Verpflichtung Karimis verwunderlich erscheinen. Des Rätsels Lösung: „Magath wollte ihn unbedingt“, klärte FCB-Manager Ulli Hoeneß auf. Dem Übungsleiter der Münchener war Karimi schon vor Jahren aufgefallen; seine enge, beidfüßige Ballführung, das gute Auge und das perfekte Timing bei langen Pässen sowie nicht zuletzt auch Torgefährlichkeit - Eigenschaften, die einst auch Magath während dessen aktiven Zeiten auszeichneten.
Dribblings auf Beton
„Bevor ich zu Persepolis Teheran kam (1998, früher als Pirouzi Teheran bekannt; Anm. der Red.), habe ich mit einem Plastikball auf Zementuntergrund gespielt“, gibt Karimi preis, dass er um seiner Fußballleidenschaft zu frönen auch vor härtesten Bedingungen nicht zurückschreckte. Mit der gleichen „Todesverachtung“ absolvierte er ohne Murren die magathsche Saisonvorbereitung und legte bereitwillig Sonderschichten ein, um sich als Stammkraft zu empfehlen. „So eine Intensität habe ich in keinem meiner bisher 85 Länderspiele erlebt“, beschrieb der 26-Jährige seine Eindrücke nach dem 45-minütigen Bundesligadebüt, das ihm gute Kritiken einbrachte. Im zweiten Spiel, bei Bayer Leverkusen, stand Karimi schon in Bayerns Startelf, legte eine blitzsaubere Partie hin und feierte seinen ersten Treffer. Besonders wichtig: Neben seinem unbestrittenen fußballerischen Können wies Karimi kämpferisch seinen Durchsetzungswillen nach. Ein Start, der auch Fürsprecher Felix Magath besonders gefallen haben dürfte.
André Schulin
Bundesligakompatibel?
Als der FC Bayern im Saisoneröffnungsspiel ab der zweiten Halbzeit in Unterzahl antreten musste - Neuzugang Valerien Ismael hatte in der 43. Minute die Gelb-Rote Karte gesehen - verblüffte Trainer Felix Magath mit der Einwechselung einer anderen Neuverpflichtung, die in der öffentlichen Betrachtung nicht ganz weit von der Klassifizierung „Schönspieler“, zumindest aber als Exot eingeordnet wurde: Ali Karimi, der „Fußballer des Jahres“ 2004 in Asien. Gewiss, Attribute wie „technische Klasse“ und „perfekte Ballbehandlung“ würde dem Iraner kein Fußballfan absprechen, der das Länderspiel Iran gegen Deutschland (Oktober 2004, 2:0 für die DFB-Auswahl) gesehen hat. Da spielte Mohammad Ali Karimi über eine Stunde lang groß auf, ehe er dann nach 77 Minuten ausgetauscht wurde. Diese Vorstellung ließ jedoch nicht zwangsläufig auf Bundesligatauglichkeit schließen.
Magath wollte ihn
Sein Geld verdiente der vielseitige Offensivspieler seinerzeit bei Al Ahli Dubai im Emirat Dubai, was wohlwollend als international drittklassig bezeichnet werden kann. Dies, und die Tatsache, dass die zuvor bei den Bayern beschäftigten Iraner Ali Daei (Saison 1998/99) nicht vollends, und Vahid Hashemian (2004/05) überhaupt nicht Fuß fassen konnten, ließ die Verpflichtung Karimis verwunderlich erscheinen. Des Rätsels Lösung: „Magath wollte ihn unbedingt“, klärte FCB-Manager Ulli Hoeneß auf. Dem Übungsleiter der Münchener war Karimi schon vor Jahren aufgefallen; seine enge, beidfüßige Ballführung, das gute Auge und das perfekte Timing bei langen Pässen sowie nicht zuletzt auch Torgefährlichkeit - Eigenschaften, die einst auch Magath während dessen aktiven Zeiten auszeichneten.
„Bevor ich zu Persepolis Teheran kam (1998, früher als Pirouzi Teheran bekannt; Anm. der Red.), habe ich mit einem Plastikball auf Zementuntergrund gespielt“, gibt Karimi preis, dass er um seiner Fußballleidenschaft zu frönen auch vor härtesten Bedingungen nicht zurückschreckte. Mit der gleichen „Todesverachtung“ absolvierte er ohne Murren die magathsche Saisonvorbereitung und legte bereitwillig Sonderschichten ein, um sich als Stammkraft zu empfehlen. „So eine Intensität habe ich in keinem meiner bisher 85 Länderspiele erlebt“, beschrieb der 26-Jährige seine Eindrücke nach dem 45-minütigen Bundesligadebüt, das ihm gute Kritiken einbrachte. Im zweiten Spiel, bei Bayer Leverkusen, stand Karimi schon in Bayerns Startelf, legte eine blitzsaubere Partie hin und feierte seinen ersten Treffer. Besonders wichtig: Neben seinem unbestrittenen fußballerischen Können wies Karimi kämpferisch seinen Durchsetzungswillen nach. Ein Start, der auch Fürsprecher Felix Magath besonders gefallen haben dürfte.
André Schulin