Ein umkämpftes Remis
von Günther Jakobsen
Einen Verlierer hatte dieses intensive Spiel nicht verdient, in dem Österreich auf den letzten Drücker seine vage Viertelfinal-Hoffnung wahrte. Polen profitierte in den ersten 45 Minuten stark von Österreichs Chancen-Verschwendung, ließ im zweiten Abschnitt aber auch eine mögliche Vorentscheidung zu seinen Gunsten liegen.
Für die beiden Verlierer-Mannschaften aus der ersten Spielrunde kam nur ein Sieg in Frage; speziell für Polens Trainer Leo Beenhakker, der im Falle des Ausscheidens in der Vorrunde das Ende seines Engagements angekündigt hatte. Eine Alles-oder-Nichts-Haltung riskierte indes in den ersten zehn Minuten keine Seite, doch dann setzte es eine Chancenflut für die Österreicher. Eine leichtsinnige Tändelei in Polens Abwehr unterbrach Harnik mit energischer Störaktion. Der Stürmer eilte mit dem Ball am Fuß auf das polnische Tor zu, seinen Schuss konnte Schlussmann Boruc jedoch noch am rechten Pfosten vorbei lenken (12.). Nur zwei Minuten später setzte sich Korkmaz mit einem dynamischen Solo auf links durch, flankte prächtig nach innen, wo Harnik erneut frei zum Schuss kam, aber nur schwach und unplatziert in die Fangarme des polnischen Keepers abschloss. Weitere zwei Minuten darauf der nächste Hundertprozenter: Durch einen gescheiten Pass aus dem Mittelfeld lief nun Leitgeb völlig frei auf Boruc zu - und wieder verhinderte Polens Keeper einen Rückstand. Österreichs drückende Überlegenheit wurde komplett aberwitzig, als die nur sporadisch vorstoßenden Polen in der 31. Minute über den linken Flügel durchbrachen. Ein weiter Diagonalpass Smolareks erreichte Saganowski, der das Leder im Sechzehner annehmen konnte. Sein abgefälschter Torschuss gelangte zu Guerreiro, dessen Abseitsstellung von den Schiris nicht erkannt wurde. Ohne Mühe vollendete der gebürtige Brasilianer zur polnischen 1:0-Führung. Der Treffer bremste Österreichs Elan spürbar aus. Polen gestaltete das Geschehen ausgeglichen; weitere hochkarätige Möglichkeiten waren bis zum Pausenpfiff nicht mehr zu notieren.
Bravourös setzten die Österreicher ihr Streben nach einem Torerfolg mit Wiederanpfiff fort. Ein Elfmeter hätte dieses Vorhaben begünstigen können, doch des Schiris Pfeife blieb stumm, als Ivanschitz, von Golanski am Trikot gezerrt, im Strafraum fiel (47.). Von der weitgehenden Dominanz der ersten 45 Minuten war allerdings nicht mehr allzu viel übrig, da Polen sich nun weitaus besser in Szene setzte und aus dem Spiel heraus mehrere Chancen erspielte, den Vorsprung auszubauen. Nach schnellem Konter scheiterte Smolarek erst am österreichischen Keeper Macho (51.), der verstärkt in den Blickpunkt rückte. In der 63. Minute musste Macho gleich zweimal blitzartig reagieren, um eine Doppelchance der Polen zu vereiteln und in der 68. Minute konnte er gerade noch mit den Fingerspitzen einen Freistoßkracher Krzynoweks über die Querlatte bugsieren. Die zunehmend müder wirkenden Österreicher ließen jedoch nicht locker und wurden dafür zu einem Zeitpunkt belohnt, als eigentlich schon alles verloren schien. Zwei der drei verhängten Nachspielminuten waren bereits verstrichen, als den EM-Gastgebern ein Freistoß in der polnischen Hälfte zugesprochen wurde. Als der Ball in den Strafraum segelte, zerrte Lewandowski Prödl zu Boden - und diesmal entschied Schiedsrichter Webb auf Elfmeter. Der eingewechselte Vastic übernahm die Verantwortung und knallte den Ball souverän in Netz. Der hoch verdiente Ausgleich hielt beiden Teams die Möglichkeit offen, durch Erfolge im abschließenden Gruppenspiel das Viertelfinale zu erreichen.
André Schulin
Für die beiden Verlierer-Mannschaften aus der ersten Spielrunde kam nur ein Sieg in Frage; speziell für Polens Trainer Leo Beenhakker, der im Falle des Ausscheidens in der Vorrunde das Ende seines Engagements angekündigt hatte. Eine Alles-oder-Nichts-Haltung riskierte indes in den ersten zehn Minuten keine Seite, doch dann setzte es eine Chancenflut für die Österreicher. Eine leichtsinnige Tändelei in Polens Abwehr unterbrach Harnik mit energischer Störaktion. Der Stürmer eilte mit dem Ball am Fuß auf das polnische Tor zu, seinen Schuss konnte Schlussmann Boruc jedoch noch am rechten Pfosten vorbei lenken (12.). Nur zwei Minuten später setzte sich Korkmaz mit einem dynamischen Solo auf links durch, flankte prächtig nach innen, wo Harnik erneut frei zum Schuss kam, aber nur schwach und unplatziert in die Fangarme des polnischen Keepers abschloss. Weitere zwei Minuten darauf der nächste Hundertprozenter: Durch einen gescheiten Pass aus dem Mittelfeld lief nun Leitgeb völlig frei auf Boruc zu - und wieder verhinderte Polens Keeper einen Rückstand. Österreichs drückende Überlegenheit wurde komplett aberwitzig, als die nur sporadisch vorstoßenden Polen in der 31. Minute über den linken Flügel durchbrachen. Ein weiter Diagonalpass Smolareks erreichte Saganowski, der das Leder im Sechzehner annehmen konnte. Sein abgefälschter Torschuss gelangte zu Guerreiro, dessen Abseitsstellung von den Schiris nicht erkannt wurde. Ohne Mühe vollendete der gebürtige Brasilianer zur polnischen 1:0-Führung. Der Treffer bremste Österreichs Elan spürbar aus. Polen gestaltete das Geschehen ausgeglichen; weitere hochkarätige Möglichkeiten waren bis zum Pausenpfiff nicht mehr zu notieren.
Bravourös setzten die Österreicher ihr Streben nach einem Torerfolg mit Wiederanpfiff fort. Ein Elfmeter hätte dieses Vorhaben begünstigen können, doch des Schiris Pfeife blieb stumm, als Ivanschitz, von Golanski am Trikot gezerrt, im Strafraum fiel (47.). Von der weitgehenden Dominanz der ersten 45 Minuten war allerdings nicht mehr allzu viel übrig, da Polen sich nun weitaus besser in Szene setzte und aus dem Spiel heraus mehrere Chancen erspielte, den Vorsprung auszubauen. Nach schnellem Konter scheiterte Smolarek erst am österreichischen Keeper Macho (51.), der verstärkt in den Blickpunkt rückte. In der 63. Minute musste Macho gleich zweimal blitzartig reagieren, um eine Doppelchance der Polen zu vereiteln und in der 68. Minute konnte er gerade noch mit den Fingerspitzen einen Freistoßkracher Krzynoweks über die Querlatte bugsieren. Die zunehmend müder wirkenden Österreicher ließen jedoch nicht locker und wurden dafür zu einem Zeitpunkt belohnt, als eigentlich schon alles verloren schien. Zwei der drei verhängten Nachspielminuten waren bereits verstrichen, als den EM-Gastgebern ein Freistoß in der polnischen Hälfte zugesprochen wurde. Als der Ball in den Strafraum segelte, zerrte Lewandowski Prödl zu Boden - und diesmal entschied Schiedsrichter Webb auf Elfmeter. Der eingewechselte Vastic übernahm die Verantwortung und knallte den Ball souverän in Netz. Der hoch verdiente Ausgleich hielt beiden Teams die Möglichkeit offen, durch Erfolge im abschließenden Gruppenspiel das Viertelfinale zu erreichen.