Eine Abstiegsrunde
von Günther JakobsenNoch acht Spieltage. Rollen wir das Feld von hinten auf. Time to say Goodbye, 1. FC Köln. Der klitzekleine Hoffnungsschimmer nach dem Auftritt im DFB-Pokal in Leverkusen wurde vom wie losgelassen spielenden VfL Wolfsburg untergepflügt. Nun plant man auch offiziell für die 2. Liga und will zuvor noch eine respektable Abstiegstournee absolvieren. Wie in Wolfsburg?
Nur noch vier Punkte bis zum rettenden Ufer. Der FC St. Pauli ist die Überraschungsmannschaft der Rückrunde (Platz 8!). Typen wie Bajramovic, Meggle oder Stanislawski krempelten Ärmel und Hosenbeine hoch und punkteten in unmöglichen Spielen (in Dortmund und gegen Bayern, Bayer & Co.). Nur gegen Schalke gab’s einen auf die Mütze – die sind allerdings auch das Topteam der Rückrunde.
Der Sportclub Freiburg wird nun getreten. Jetzt kriechen die Ratten aus den Kellern und sagen: Finke hat alles falsch gemacht. Davor dieselben jahrelang: Toll, geil, alternativ und innovativ. Nun: Kehl-Verkauf falsch - Bajramovic noch nicht da - neuer Bus unwichtig, dafür lieber „Typen“ kaufen. Das Finke bei soviel Wortmüll souverän bleibt, ist schon angenehm. Die Mittel für ein teures Team schieben notorische Starspielerhochjubel-Kommentatoren dem SC eh nicht rüber. Kehl wurde zudem in der Hinrunde trotz schwacher Leistungen mitgeschleppt – die Punkte machte die anderen im Team. Viel Geld für einen Spieler rausschmeißen (Bajramovic), um ihn noch in derselben Saison zu holen: BVB-Sache. Und „Typen“-kaufen – dafür den alten Bus behalten – da platzt mein Gehirn bei solchen Sprüchen...
Cottbus lässt derweil seine Energie einfach zu Hause, macht alle 14 Tage seinen Ausflug zu irgendwelchen Werks-Elfen und punktet dann die Woche drauf im Stadion der Fei..-äh- Freundschaft. Da kriegt schließlich momentan JEDER Haue. Vor, neben oder auf’n Platz. Das sollte dann laut Henry Maske, Danilo Häußler und Sven Ottke für den Klassenerhalt reichen. Man munkelt gar, dass sich die Bayern schon jetzt auf das Spiel in der nächsten Saison in Cottbus freuen und eventuell sogar den ein oder anderen Tag früher anreisen wollen...
Hansa geht es derzeit ähnlich wie Cottbus. Der Unterschied ist, dass die launischer sind. Die können sich nicht darauf verlassen, dass jedesmal das schlappe Brehme-Team nach Meck-Pomm kommt und nicht Meister werden will. Dafür sind die Rostocker traditionell gut dafür geeignet, auch mal unmögliche Spiele auswärts zu gewinnen. Am letzten Spieltag geht es übrigens zu den Bayern. Die hatten letztes Jahr schon keine Chance.
Und der HSV? Der steigt ab. Der braucht nämlich nur so weiterspielen, wie er in Berlin aufgehört hat. Dann könnten sogar noch die Kölner... – Nee, doch nicht – da hätt‘ ich mich doch fast vertan. - Aber die anderen schon...
Franz Heck