Bundesliga

Eine ganz enge Kiste

Nach dem 2:2 gegen Werder spielte Freiburg auch in Wolfsburg keinesfalls wie ein Abstiegskandidat. Dreimal lagen die Breisgauer zurück, aber nur zweimal gelang der Ausgleich in einer vor allem im ersten Durchgang auffallend flotten Partie.

Die ersten Aktionen nach vorne veranstaltete der VfL, doch Mandzukic (3., knapp zu spät) und Sio (4., schöner Baumann-Abtaucher) wurden noch nicht fündig. Nach einer Rodriguez-Ecke und einer unglücklichen Kopfball-Weiterleitung von Diagné fand Jiracek am linken Torraumeck jedoch die Lücke und traf über den rechten Pfosten zum frühen 1:0 (5.). Das mögliche 2:0 verhinderte Lumb vor Dejagah (9.), doch mit dem ersten gelungen Angriffszug der Gäste war der Vorsprung der Hausherren bereits dahin: Schmid über rechts auf Caligiuri, der zwar noch abgeblockt wurde, aber Flum traf im Nachschuss (11.). Die besonders temporeiche erste Viertelstunde enthielt mit dem nächsten VfL-Treffer noch ein etwas fragwürdiges Highlight. Über Mandzukic am rechten Flügel kam der Ball in die Zentrale auf Sio, der allerdings deutlich einen Schritt im Abseits stand, dennoch toll per Hacke weiterleitete, und Schäfer brauchte die Kugel nur noch über die Torlinie drücken (14.). Mit dem erneuten Vorsprung blieb Wolfsburg zwar vorerst in der Ballbehauptung wieder dominierender, doch nach und nach stabilisierten sich die Gäste vom SC und konterten nach einer halben Stunde öfter. Die Belohnung sackte das Team noch vor der Pause mit dem wohl besten Angriffszug der Partie ein. Erneut war Schmid über rechts zu einer Flanke gekommen, die auf der Gegenseite Caligiuri erreichte, der mit einem köstlichen, angeschnittenen Kunstschuss über den rechten Innenpfosten ins Netz traf (38.). Zwei weitere tolle Möglichkeiten für Schäfer (40.) und dem vor der Pause sehr starken Caligiuri (44.) schlossen eine überraschend unterhaltsame erste Halbzeit ab.

Auch in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs hatte die Magath-Elf (jetzt mit Hasebe für den schwachen Josue) mehr Ballkontrolle und ein Chancenplus. Nachdem Jiracek sowie Madzukic und Sio die nächsten Gelegenheiten verpasst hatten, war der Tscheche ein zweites Mal erfolgreich. Hasebe hatte einen Einwurf flugs auf Jiracek weitergeleitet, der zentral vor dem 16er abzog, Diagné fälschte unglücklich und entscheidend ab, so dass das Spielgerät unhaltbar für Keeper Baumann im linken Torwinkel landete (61.). Einige Spieler wurden in der Folge ausgewechselt, der Spielfluss stockte auf beiden Seiten, doch Freiburg, zuvor bereits regelmäßig mit schnellen Kontern präsent, bekam das Spiel auch im Mittelfeld langsam besser in den Griff und holte echte Chancen heraus: Santini (63.), Lumb (67., 72. mit zwei Freistößen) und erneut Caligiuri, der freistehend per Direktabnahme verzog (78.) sowie zuletzt Makiadi (87., abgeblockt) hatten den dritten Ausgleichstreffer im Visier, doch am Ende zitterte sich die keineswegs sattelfeste VfL-Abwehr über die Zeit und ein recht unzufriedener Trainer Magath holte mit seinem Team einen Dreier, der nahezu während des gesamten Spiels gefährdet war.
Ulrich Merk