Enge Kiste in Gruppe 4
von Günther Jakobsen
Spanien (Gruppe 5), England (6) sowie die Niederlande (9) hatten sich bereits als Gruppensieger für die WM-Endrunde qualifiziert. In den anderen Gruppen der UEFA-Qualifikation haben sich zur vorletzten Runde überall Favoriten auf direkte Tickets mit mindestens drei Zählern Vorsprung heraus kristallisiert, außer in Gruppe 4.
Schlägt Dänemark am Sonnabend das schwedische Drei-Kronen-Team, ist Morton Olsens Team als Sieger der Gruppe 1 für die Endrunde in Südafrika qualifiziert. In diesem Fall könnten sich die Portugiesen, mit ihrem nominell einfachen Restprogramm (Heimspiele gegen Ungarn und Malta), gute Chancen ausrechnen, als Tabellenzweiter die Relegation zu erreichen. In Gruppe 2 hält die Schweiz (17 Punkte, spielt auswärts in Luxemburg) alle Trümpfe in der Hand, als Erster über die Ziellinie zu gehen. Die beiden punktgleichen Verfolger Griechenland und Lettland (14 Zähler) messen sich im direkten Duell und halten aus eigener Kraft nur noch den zweiten Platz in Reichweite. Israel (12) ist zwar Favorit gegen die noch sieglosen Moldavier (3); realistische Chancen auf Platz zwei bestehen jedoch nur, wenn Griechenland und Lettland sich remis trennen sollten.
Ein Punkt aus den beiden letzten Spielen würde der Slowakei (19) bereits genügen. Hinter der Mannschaft von Trainer Vladimir Weiss balgen sich in Gruppe 3 noch vier Teams, die Platz zwei auf der Rechnung haben. Neben den Slowenen (14, auswärts in der Slowakei) wären da noch die Nordiren (14), denen allerdings nur noch ein Spiel bleibt, sowie die Tschechen (12) und Polen (11). Die nach der Demission Leo Beenhakkers mit Stefan Majewski als Interimscoach auftretenden Polen müssen in Tschechien unbedingt drei Zähler holen, um noch dranzubleiben. Die Situation in der Gruppe 4 ist eindeutig: Hier geht es für die DFB-Elf im vorletzten Gruppenspiel darum, zumindest ihren Ein-Punkte-Vorsprung vor Russland zu halten. Bei einem deutschen Sieg auf dem verbal viel strapazierten Moskauer Kunstrasen wäre dieses Duell vorzeitig entschieden. Im Gegensatz zu den anderen Gruppen spielt hier bereits der Drittplazierte keine Rolle mehr.
Von großer Spannung kann in der Gruppe 5 kaum noch die Rede sein. Spanien (24) ist als Erster längst qualifiziert und auch der Kampf um Platz zwei scheint entschieden. Bosnien-Herzegowina (16) fehlt aus den zwei abschließenden Partien noch ein Sieg, um vor der drittplatzierten Türkei (12) die Play-off-Runde zu erreichen. Im Hinspiel schlugen die Bosnier Estland, den Gegner vom Sonnabend, mit 7:0. Tatkräftig daran beteiligt waren die Wolfsburger Misimovic (3 Tore) und Dzeko (2). Der Spannungsbogen in Gruppe 6 hängt ebenfalls gefährlich durch; zumindest ist Platz eins an England (24) bereits vergeben. Die frühzeitige Qualifikation der Briten hat für die TV schauende Fangemeinde einen schalen Beigeschmack: Für das aus englischer Sicht belanglose Spiel in der Ukraine war kein Sender bereit, die geforderte Übertragungssumme zu zahlen - im Mutterland des Fußballs ist somit ein WM-Qualifikationsspiel der Briten nur per Internet mitzuerleben. Für die Ukrainer (15) ist die Partie jedoch alles andere als bedeutungslos: Schlagen sie die bislang noch verlustpunktfreien Engländer, würden sie Kroatien (17) vom zweiten Platz verdrängen und die Entscheidung um den Play-off-Platz mit veränderten Vorzeichen auf die letzte Runde verschieben.
Recht sicher scheinende Zieleinläufe deuten sich in den beiden anderen Gruppen an. Serbien (19) hält in Gruppe 7 einen ordentlichen Puffer zu Frankreich (15) und könnte zu Hause gegen Rumänien das WM-Ticket bereits sichern. Österreichs (11) Chancen auf Platz zwei tendieren gen Null: Nur wenn die Franzosen gegen die Färöer nicht gewinnen, hätten die Kicker aus der Alpenrepublik - einen eigenen Erfolg gegen Litauen vorausgesetzt - noch eine Resthoffnung. Fast identische Verhältnisse gibt die Gruppe 8 her. Vornweg Italien (20), das selbst im Falle einer Niederlage bei Verfolger Irland (16) immer noch die erste Anwartschaft auf den Gruppensieg hält. Bulgariens (11) Hoffnungen auf den zweiten Platz leiden unter dem großen Rückstand zu Irland, der zwei Siege aus den letzten beiden Spielen (auf Zypern und gegen Georgien) als zwingende Notwendigkeit erfordert.
André Schulin
Schlägt Dänemark am Sonnabend das schwedische Drei-Kronen-Team, ist Morton Olsens Team als Sieger der Gruppe 1 für die Endrunde in Südafrika qualifiziert. In diesem Fall könnten sich die Portugiesen, mit ihrem nominell einfachen Restprogramm (Heimspiele gegen Ungarn und Malta), gute Chancen ausrechnen, als Tabellenzweiter die Relegation zu erreichen. In Gruppe 2 hält die Schweiz (17 Punkte, spielt auswärts in Luxemburg) alle Trümpfe in der Hand, als Erster über die Ziellinie zu gehen. Die beiden punktgleichen Verfolger Griechenland und Lettland (14 Zähler) messen sich im direkten Duell und halten aus eigener Kraft nur noch den zweiten Platz in Reichweite. Israel (12) ist zwar Favorit gegen die noch sieglosen Moldavier (3); realistische Chancen auf Platz zwei bestehen jedoch nur, wenn Griechenland und Lettland sich remis trennen sollten.
Ein Punkt aus den beiden letzten Spielen würde der Slowakei (19) bereits genügen. Hinter der Mannschaft von Trainer Vladimir Weiss balgen sich in Gruppe 3 noch vier Teams, die Platz zwei auf der Rechnung haben. Neben den Slowenen (14, auswärts in der Slowakei) wären da noch die Nordiren (14), denen allerdings nur noch ein Spiel bleibt, sowie die Tschechen (12) und Polen (11). Die nach der Demission Leo Beenhakkers mit Stefan Majewski als Interimscoach auftretenden Polen müssen in Tschechien unbedingt drei Zähler holen, um noch dranzubleiben. Die Situation in der Gruppe 4 ist eindeutig: Hier geht es für die DFB-Elf im vorletzten Gruppenspiel darum, zumindest ihren Ein-Punkte-Vorsprung vor Russland zu halten. Bei einem deutschen Sieg auf dem verbal viel strapazierten Moskauer Kunstrasen wäre dieses Duell vorzeitig entschieden. Im Gegensatz zu den anderen Gruppen spielt hier bereits der Drittplazierte keine Rolle mehr.
Recht sicher scheinende Zieleinläufe deuten sich in den beiden anderen Gruppen an. Serbien (19) hält in Gruppe 7 einen ordentlichen Puffer zu Frankreich (15) und könnte zu Hause gegen Rumänien das WM-Ticket bereits sichern. Österreichs (11) Chancen auf Platz zwei tendieren gen Null: Nur wenn die Franzosen gegen die Färöer nicht gewinnen, hätten die Kicker aus der Alpenrepublik - einen eigenen Erfolg gegen Litauen vorausgesetzt - noch eine Resthoffnung. Fast identische Verhältnisse gibt die Gruppe 8 her. Vornweg Italien (20), das selbst im Falle einer Niederlage bei Verfolger Irland (16) immer noch die erste Anwartschaft auf den Gruppensieg hält. Bulgariens (11) Hoffnungen auf den zweiten Platz leiden unter dem großen Rückstand zu Irland, der zwei Siege aus den letzten beiden Spielen (auf Zypern und gegen Georgien) als zwingende Notwendigkeit erfordert.
André Schulin