Bundesliga

Erfolgscoach und Sprücheklopfer

Er schaffte als Fußballer zwar den Sprung bis in die Auswahlmannschaften Deutschlands und Österreichs, aber noch größeren Ruhm erwarb sich Max Merkel als harter, erfolgreicher und mit einem losen Mundwerk ausgestatteter Übungsleiter. Am Dienstag verstarb der Österreicher 87-jährig.

Merkel war eine der schillerndsten Figuren der Bundesliga-Pionierzeit. Als Trainer des TSV 1860 München holte er mit den „Löwen“ 1966 die Meisterschale, ein Erfolg, den er zwei Jahre später mit dem Club wiederholte. Dass er mit den Nürnbergern direkt nach der Meisterschaft abstieg, war zum Teil seiner nicht ganz unkomplizierten Art geschuldet: Der als „Peitschenknaller“ und „Großer Zampano“ bekannte, gebürtige Wiener war wegen seiner spitzen Zunge gefürchtet, die er nach seiner umfangreichen Trainerlaufbahn (Niederländische Nationalelf, Rapid Wien, Den Haag, Borussia Dortmund, 1860 München, 1. FC Nürnberg, FC Sevilla, Atletico Madrid, Schalke, FC Augsburg, Karlsruher SC) als Kolumnist der "Bild"-Zeitung zur Verfügung stellte. Etliche Merkel-Sprüche wurden Evergreens in der Fußballer-Zitatenkiste („Im Training habe ich mal die Alkoholiker meiner Mannschaft gegen die Antialkoholiker spielen lassen. Die Alkoholiker gewannen 7:1. Da war´s mir wurscht. Da hab i g´sagt: Sauft´s weiter“).

André Schulin