Olympique Lyon vor Zwangsabstieg: Das waren Rekorde und Stars von „OL“
von Carsten GermannMon Dieu! Mit Olympique Lyon musste am Dienstagabend bereits der zweite französische Meister innerhalb eines Jahres und nach Girondins Bordeaux (stürzte in die drittklassige Championnat National) den Zwangsabstieg hinnehmen. Wie konnte es soweit kommen?
Der Name Olympique Lyon ist auf ewig untrennbar mit der Europacup-Historie des FC Bayern München verbunden.
Am 6. März 2001 deklassierte „OL“ den deutschen Rekordmeister in der Champions-League-Zwischenrunde mit 3:0. Anschließend hielt „Kaiser“ Franz Beckenbauer († 2024) auf dem Bankett im Teamhotel seine berühmte „Wut-Rede“. Bester Spruch: „So könnt Ihr das in Zukunft nicht mehr machen, dann müssen wir uns alle einen neuen Job suchen, das ist vielleicht g’scheiter. Das war heute Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft, Altherrenfußball.“
Eine pikante Note erhielt die CL-Vorrundenpartie am 5. November 2003 im Münchner Olympiastadion. Ausgerechnet der ausgemusterte und von Lyon verpflichtete Ex-Bayern-Star Giovane Elber schoss die Franzosen zum 2:1-Sieg.
Mit jeweils 3:0 siegte Bayern München 2010 und 2020 im Halbfinale gegen Lyon. Ein Mal im Stade Gérland, einmal in Lissabon, wo die Endrunde der wegen der COVID19-Pandemie ausgetragen wurde.
Zwangsabstieg: Wie hoch sind die Schulden von Olympique Lyon?
Seit Dienstag alles Nostalgie. Da hat der französische Liga-Verband in einer Pressemitteilung der Behörde zur Finanzüberwachung zum frz. Fußball (DNCG) den Zwangsabstieg von Olympique Lyon verhängt. „Im Rahmen der Prüfung der Situation der Vereine für die Sportsaison 2025/2026“, hieß es darin, „hat die Kommission für die Kontrolle der Profivereine gemäß Artikel 11 der DNCG-Regeln die folgende Entscheidung getroffen: Lyon – Herabstufung in die Ligue 2.“
Wer waren die Top-Transfers von Olympique Lyon?
Zwar ist noch ein Einspruch möglich, doch Olympique Lyon drückt immer noch ein Schuldenberg von rund 460 Millionen Euro. Auch der Transfer von Rayan Cherki, der für 36,5 Mio. Euro zu Manchester City ging, konnte den Zwangsabstieg von Olympique Lyon nicht mehr abwenden.
Cherki ist mit dieser Ablöse auf Rang neun der teuersten Abgänge von Olympique Lyon. Tanguy Ndombélé toppte 2019/2020 mit 62 Millionen Euro, die Tottenham Hotspur für die Dienste des Mittelfeldspielers zahlte, den bisherigen Klub-Rekord von Alexandre Lacazette, der sich 2017 für 55 Mio. Euro dem FC Arsenal anschloss.
Dass Bradley Barcola, den man 2023 an den Liga-Rivalen Paris Saint-Germain abgegeben hatte, 45 Millionen Euro einbrachte, konnte die Finanzkrise in Lyon nicht lösen.
Der Serienmeister Frankreichs aus den Jahren 2002 bis 2008, der sich auf Rang sechs noch für die Europa League qualifiziert hatte, muss wohl in die Ligue 2.
- Sechs Meistertitel für „OL“ in Folge bedeuten einen Rekord in der 1945 gegründeten französischen Eliteliga.