Länderspiele

Gute Bekannte

Mit nur einer Niederlage in der EM-Qualifikation sicherte sich die Schweiz das Ticket für Portugal. Dort wartet mit den Gegnern England, Frankreich und Kroatien eine extrem schwere Gruppe. Der spielerische Aufwärtstrend der Helvetier in jüngster Vergangenheit lässt zumindest Außenseiter-Chancen zu.

Erster Gegner der DFB-Elf
Kein Team war öfter Gegner der Deutschen Nationalelf als die Auswahl der Eidgenossen: 47 Mal traten beide Teams gegeneinander an, mit schwerer Erfolgs-Schlagseite zugunsten der DFB-Elf, die 33 Siege, gegenüber deren acht der Schweizer, feiern konnte. Das erste Aufeinandertreffen allerdings, im April 1908 in Basel - zugleich das erste offizielle Länderspiel der Deutschen Nationalelf - entschieden die Alpenkicker mit 5:3 für sich. Für die Schweizer war dies der erste Sieg ihrer Länderspielhistorie, nach zwei Niederlagen gegen Frankreich. Der Schweizerische Fußball-Verband konstituierte sich bereits 1895 und zählte anno 1904 zu den sieben FIFA-Gründungsmitgliedern.

Als Gruppensieger nach Portugal
Sechs WM-Teilnahmen sind auf der Haben-Seite der Schweizer verbucht; bei den ersten drei Veranstaltungen (1934, 1938 und 1954) wurde jeweils das Viertelfinale erreicht. 1962 und 1966, jeweils in einer Gruppe mit der DFB-Auswahl, ereilte die Eidgenossen das Aus schon in der Gruppenphase. Nach längerer Abstinenz von der großen Fußballbühne meldete sich die Schweiz 1994 wieder zurück und erreichte in den USA das Achtelfinale (0:3 gegen Spanien). Die EM-Historie fällt kürzer aus: Lediglich die Endrunde des `96er Turniers wurde erreicht. Mit nur einem Punkterfolg in Gruppe 1 (1:1 gegen England) war das Abenteuer schnell beendet. Für Portugal 2004 qualifizierte sich die Schweiz als Gewinner der Gruppe 10 nach einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen mit Russland direkt. Die weiteren Gruppengegner waren Irland, Albanien und Georgien.
"Chappi"-Tore verzückten einst den BVB
Anton Allemann (1964-66/ 1. FC Nürnberg/ 50 Spiele, acht Tore) war der erste von bislang 29 Schweizern, die in der Bundesliga anheuerten. Zu den meisten BL-Einsätzen kamen die Stürmer Stephane "Chappi" Chapuisat (228/ 106 Tore/ Dortmund und Uerdingen) und Adrian Knup (92 Spiele, 31 Tore/ VfB Stuttgart und KSC), die Mittelfeldakteure Alain Sutter (96/ Nürnberg, FCB und Freiburg) und Sciriaco Sforza (240/ Bayern und Kaiserslautern), Defensivspieler Raphael Wicky (161/ Werder und HSV) und der scheidende Gladbacher Keeper Jörg Stiel (89).

Frei vorm Tor - das ist gefährlich
Stiel, Wicky und Chapuisat (Young Boys Bern) zählten auch zum Stamm der Elf, mit der Nationalcoach Jakob "Köbi" Kuhn die EM-Qualifikation bestritt. Neben weiteren Bundesligaakteuren - Berner (Freiburg), Magnin (Werder) und Hakan Yakin (VfB Stuttgart) - spielt auch der Ex-HSV-Akteur Stephane Henchoz (FC Liverpool) eine tragende Rolle im Schweizer Team. Shooting-Star ist der 24-jährige Stürmer Alexander Frei, der in der abgelaufenen Saison in der französischen Ligue 1 19 Treffer für Stade Rennes erzielte.

André Schulin