Bundesliga

Harte Nüsse für die Kellerkinder

Zwölf Spieltage vor dem Ende wird es für die mit 17 Punkten ausgestatteten Schlusslichter Duisburg, Cottbus und Nürnberg höchste Zeit, die anderen Abstiegskandidaten unter Druck zu setzen und die 20 voll zu machen. Allerdings dürfte dies alles andere als leicht werden, denn die Franken empfangen Hamburg, Energie gastiert in Wolfsburg und die Zebras treten zum Kellerduell gegen Rostock an.

Im Kreis der gefährdeten Mannschaften hatte man vor der Saison auch den Karlsruher SC erwartet. Die Badener schöpften ihre begrenzten Möglichkeiten jedoch optimal aus, spielten ansehnlichen Fußball und stehen mit phänomenalen 36 Zählern auf einem UEFA-Pokal-Platz. Wie stark die Mannen um Coach Edmund Becker sind, wurde erst wieder am vergangenen Wochenende deutlich, als sie die in der Rückrunde noch ungeschlagenen Wolfsburger in die Knie zwangen. Ob das angehäufte Selbstvertrauen auch ausreicht, um Spitzenreiter Bayern München auf dessen Terrain gefährlich zu werden, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass der KSC mit einem Sieg den zweitplatzierten Bremern, die vier Punkte hinter dem Rekordchampion zurückliegen und beim VfB Stuttgart ran müssen, einen großen Gefallen tun würde. Ebenfalls auf einen Patzer der Bayern lauern die Hamburger, die sich jüngst durch einen Erfolg über Frankfurt den dritten Rang von Bayer Leverkusen zurückeroberten. Während der HSV am Sonntag seine Visitenkarte in Nürnberg abgibt, misst sich ihr Verfolger und UEFA-Cup-Gegner aus dem Rheinland mit Hannover 96, das gegen den Club den ersten Dreier des Jahres einsackte.

Dieser steht für die auf Platz 15 positionierte Bielefelder Arminia noch aus. Nach vier Niederlagen zum Rückrundenstart machten die Schützlinge von Michael Frontzeck gegen Rostock (1:1) aber schon einmal einen ersten zaghaften Schritt in die richtige Richtung. Pech für die Ostwestfalen, dass nun die nach dem Champions-League-Triumph über Porto vor Selbstvertrauen strotzenden, in der Liga zuletzt allerdings enttäuschenden Schalker warten. Schwere Aufgaben müssen auch die in Wolfsburg geforderten Cottbuser (Rang 17) und der Tabellenletzte Duisburg, der Mitkonkurrent Hansa Rostock zu Gast hat, lösen. Ferner treffen sich Dortmund und Hertha BSC Berlin sowie Frankfurt und Bochum, das mit dem dreifachen Punktgewinn gegen Leverkusen alle Abstiegssorgen abgestreift haben dürfte, zu Mittelfeldduellen.
Christian Brackhagen