Honduras: Nichts zu verlieren
von Günther Jakobsen
1982 nahm Honduras bereits einmal an einer WM-Endrunde teil, schied trotz zweier Unentscheiden als Gruppenletzter jedoch zeitig aus. In der Qualifikation für Südafrika konnten die Mittelamerikaner jüngst nachweisen, die stärkste honduranische Formation seit Langem zu repräsentieren. Ob sie die Leistung ihrer 1982er-Vorgänger überbieten können, muss sich jedoch noch zeigen.
Honduras´ Coach Reinaldo Ruedo entschied sich am bereits 11. Mai, und damit verhältnismäßig früh für jene 23er Auswahl, die die sportliche Visitenkarte der Zentralamerikaner in Südafrika abgeben sollen. Der Kolumbianer kann auf eine gewisse Turniererfahrung zurückgreifen: Als Verantwortlicher betreute er bereits die kolumbianische A-Nationalmannschaft während der Copa America 2004 sowie dem CONCACAF-Goldcup im darauf folgenden Jahr. Seit 2006 ist er für das Wohl von Honduras A-Team zuständig. Am Aufschwung des Teams wird ihm ein großer Anteil nachgesagt.
Die WM-Qualifikation in der finalen Runde gelang auf den letzten Drücker und war abhängig vom Ausgang der Partie USA gegen Costa Rica. Den zu diesem Zeitpunkt schon längst qualifizierten US-Boys glückte in der letzen Sekunde der Verlängerung der 2:2-Ausgleichstreffer - damit nahm Honduras vor dem punktgleichen Team aus Costa Rica den dritten Platz der CONCACAF-Ausscheidung ein und löste das WM-Ticket. Die klaren Heimsiege gegen Mexiko (3:1) und Costa Rica (4:0) in der Qualifikation zeugen davon, dass Ruedos Elf keineswegs zu unterschätzen ist.
Auf einen Spieler, der einen nicht geringen Anteil an der Qualifikation hat (sechs Treffer), muss Honduras verzichten: Stürmer Carlos Costly. „Niemand kann Costly ersetzen. Er war der einzige, der in den vergangenen Wochen getroffen hat“, beklagt Ruedo den Ausfall des Goalgetters, der in einem Pflichtspiel für seinen rumänischen Arbeitgeber FC Vaslui einen Fußbruch erlitt und deshalb für die WM ausfällt. Auf den derzeit erfolgreichsten Torjäger des Landes, den in der nationalen Liga spielenden Jerry Bengston (CDS Vida, 12 Treffer in der „Clausura“ genannten Endrunde der vier Bestplatzierten), verzichtete man hingegen freiwillig. Die sportliche Wertigkeit der höchsten honduranischen Spielklasse (zehn Klubs) ist allerdings auch als vergleichsweise limitiert einzuschätzen.
Zwei hervorstechende Akteure des Nationalteams sind Wilson Palacios und Carlos Pavon. Palacios machte in der englischen Premier League auf sich aufmerksam. Bei Birmingham City und Wigan Athletic steigerte er seinen Marktwert und wechselte dann zu Tottenham Hotspur, wo er als Antreiber im Spielaufbau unverzichtbar wurde. Einzig Schwächen im Abschluss sind ihm anzukreiden. Mit Carlos Pavon (Jahrgang 1973/99 Länderspiele/56 Tore) steht ein Routinier im Sturm, der ob seiner Kopfballstärke gefürchtet ist. Der Wandervogel (tätig in Honduras, Mexiko, Kolumbien, USA) hatte seine Zelte auch kurzzeitig in Europa (SSC Neapel, Udinese und Real Valladolid) aufgeschlagen.
In der Gruppe H, gemeinsam mit Spanien, Chile und der Schweiz, hat Honduras nichts zu verlieren. Die Spanier sollten der gesamten Konkurrenz die Grenzen aufzeigen, derweil der Leistungsstand der drei anderen Kandidaten untereinander als weniger signifikant erscheint. In der nur sehr bedingt aussagefähigen FIFA-Weltrangliste ist Honduras das niedrigst-dotierte Team (Rang 38) der Gruppe.
Mögliche Aufstellung: Valladares - Chavez, Figueroa, Izzaguirre - Thomas, de Leon, W. Palacios, Guevara - Nunez - Suazo, Pavon
André Schulin
Honduras´ Coach Reinaldo Ruedo entschied sich am bereits 11. Mai, und damit verhältnismäßig früh für jene 23er Auswahl, die die sportliche Visitenkarte der Zentralamerikaner in Südafrika abgeben sollen. Der Kolumbianer kann auf eine gewisse Turniererfahrung zurückgreifen: Als Verantwortlicher betreute er bereits die kolumbianische A-Nationalmannschaft während der Copa America 2004 sowie dem CONCACAF-Goldcup im darauf folgenden Jahr. Seit 2006 ist er für das Wohl von Honduras A-Team zuständig. Am Aufschwung des Teams wird ihm ein großer Anteil nachgesagt.
Die WM-Qualifikation in der finalen Runde gelang auf den letzten Drücker und war abhängig vom Ausgang der Partie USA gegen Costa Rica. Den zu diesem Zeitpunkt schon längst qualifizierten US-Boys glückte in der letzen Sekunde der Verlängerung der 2:2-Ausgleichstreffer - damit nahm Honduras vor dem punktgleichen Team aus Costa Rica den dritten Platz der CONCACAF-Ausscheidung ein und löste das WM-Ticket. Die klaren Heimsiege gegen Mexiko (3:1) und Costa Rica (4:0) in der Qualifikation zeugen davon, dass Ruedos Elf keineswegs zu unterschätzen ist.
Zwei hervorstechende Akteure des Nationalteams sind Wilson Palacios und Carlos Pavon. Palacios machte in der englischen Premier League auf sich aufmerksam. Bei Birmingham City und Wigan Athletic steigerte er seinen Marktwert und wechselte dann zu Tottenham Hotspur, wo er als Antreiber im Spielaufbau unverzichtbar wurde. Einzig Schwächen im Abschluss sind ihm anzukreiden. Mit Carlos Pavon (Jahrgang 1973/99 Länderspiele/56 Tore) steht ein Routinier im Sturm, der ob seiner Kopfballstärke gefürchtet ist. Der Wandervogel (tätig in Honduras, Mexiko, Kolumbien, USA) hatte seine Zelte auch kurzzeitig in Europa (SSC Neapel, Udinese und Real Valladolid) aufgeschlagen.
Mögliche Aufstellung: Valladares - Chavez, Figueroa, Izzaguirre - Thomas, de Leon, W. Palacios, Guevara - Nunez - Suazo, Pavon
André Schulin