Im Niemandsland
von Günther Jakobsen
Nach oben und nach unten geht wohl nichts mehr. Mittlerweile haben sich die Teams zwischen den Tabellenplätzen Sieben und Elf wohl mehr oder weniger zähneknirschend darauf eingestellt, weder mit der Meisterschaft, noch mit dem Abstieg etwas zu tun zu haben. Oder hat kann sich doch noch der ein oder andere Verein aus dem Niemandsland der Bundesliga wegstehlen?
Für Werder Bremen sah es zur Winterpause 2001/2002 ja noch richtig gut aus. Das Schaaf-Team hatte ein tolles Jahr hinter sich, konnte sich als erfolgreichste Bundesliga-Mannschaft 2001 feiern lassen und stand drei Punkte hinter Tabellenführer Bayer Leverkusen auf Platz Drei. Der Absturz erfolgte unerwartet, aber umgehend. Aus den folgenden acht Begegnungen wurde nur zwei Siege, ein Remis, dafür jedoch fünf Niederlagen eingesammelt. Selbst ein UEFA-Cup-Platz scheint in weite Ferne gerückt zu sein. Und das Restprogramm sieht auch nicht so aus, als würde sich Werder große Hoffnungen auf eine bessere Platzierung machen können. Mit Hertha, Bayern, Schalke, Leverkusen und Dortmund muss man sich noch an Gegnern messen, die allesamt um die Meisterschaft und Plätze kämpfen, die zu einem internationalen Wettbewerb berechtigen. Die anderen drei Gegner (Rostock, Wolfsburg und St. Pauli) dürften nicht weniger unbequem sein. Bis auf den überzeugenden Sieg gegen einen total enttäuschenden Club aus Nürnberg konnte Werder zudem in nicht einem Spiel nach der Winterpause Normalform abrufen. Die Tendenz geht also weiter nach unten. Leider.
Durchwachsener sieht die Bilanz von 1860 München in diesem Jahr aus. Vier Siege stehen vier Niederlagen gegenüber. Neben drei Titelanwärtern (Bayer, Schalke und Dortmund) trifft das Pacult-Team noch auf vier Abstiegskandidaten (Mönchengladbach, Cottbus, Freiburg und St. Pauli), sowie auf den Tabellennachbarn VfB Stuttgart. Die launigen Sechziger dürften weiterhin für negative wie auch positive Überraschungen sorgen können, sich aber kaum noch in der Tabelle in die ein oder andere Richtung verbessern bzw. verschlechtern. Der bereits ständig abnehmende Zuschauerzuspruch wird sich demzufolge weiter nach unten bewegen. Und da das Team sogar schon vom Trainer demontiert wird, der sich in diesen Tagen kritisch über die Qualität seines Kaders äußerte, dürfte die Motivation einiger Spieler gegen Null tendieren. Das Graue-Maus-Dasein wird also gehegt und gepflegt. Schade.
Im Schwabenland ist man dagegen nicht einmal so unzufrieden mit der aktuellen Situation. Nachdem der VfB Stuttgart in der letzten Saison gerade noch die Kurve kriegte, erwartete man sowieso nicht mehr als einen gesicherten Mittelfeldplatz. Den hat sich das junge, von Magath stabilisierte Team bereits gesichert. Neun Siege, acht Remis und neun Niederlagen bedeuten Mittelmaß pur. Das Restprogramm weist mit Dortmund und Leverkusen zudem nur zwei richtig dicke Brocken aus und lässt erwarten, dass sich der VfB vielleicht sogar noch an Werder und 1860 vorbeischieben könnte. Zudem ist die Mannschaft mittlerweile gefestigt und soweit motiviert, dass jede bessere Platzierung als die jetzige noch als Erfolg verkauft werden könnte. Vor der Saison: Abstiegskandidat. Jetzt: Respekt.
Etwas mehr als den aktuell zehnten Tabellenplatz hatte sich der VfL Wolfsburg vor der Saison schon ausgerechnet. Doch ein katastrophaler Start machte schnell die Ambitionen auf das Ziel „UEFA-Cup-Platz“ zunichte. Zwar rappelte sich das Team zwischendurch noch einmal wieder auf und kam zeitweise in die Ränge, die etwas Hoffnung aufkeimen ließen, doch nach der Winterpause fand der Verein nicht recht aus den Winterstiefeln. Zwei Siege, zwei Remis und vier Niederlagen warfen die Mannschaft wieder soweit zurück, dass die Diskussion um den Trainer nicht abebben wollte und etwaige Ambitionen nach oben kaum mehr in den Mund genommen wurden. Zwar zeigte der VfL gegen Absteiger Köln endlich wieder Sturmqualitäten, doch die Leistungen vor der Winterpause konnten noch nicht wieder abgerufen werden. Das Restprogramm deutet zwar auf einen weiterhin ausgeglichenen Ablauf hin; wenn allerdings ein qualitativer Einbruch erfolgen sollte, wäre sogar noch etwas Zittern angesagt, denn neun Punkte auf einen Abstiegsplatz können dann schnell dahinschmelzen. So oder so: Saisonziel klar verfehlt.
Zuletzt zum Hamburger SV, der in der „Abstiegsrunde“ von mir zuletzt nicht sonderlich fair gewürdigt wurde. Das Spiel gegen Wolfsburg muss zeigen, ob die grottenschlechte Leistung gegen Hertha eine Eintagsfliege war, oder ob das Jara-Team genau da weitermacht. Neben vier Meisterschaftsanwärtern stehen nämlich noch drei akut gefährdete Gegner auf dem Restprogramm, die unbedingt punkten müssen (Rostock, Pauli und Freiburg). Demzufolge: Gefährliche Ausgangsposition.
Franz Heck
Für Werder Bremen sah es zur Winterpause 2001/2002 ja noch richtig gut aus. Das Schaaf-Team hatte ein tolles Jahr hinter sich, konnte sich als erfolgreichste Bundesliga-Mannschaft 2001 feiern lassen und stand drei Punkte hinter Tabellenführer Bayer Leverkusen auf Platz Drei. Der Absturz erfolgte unerwartet, aber umgehend. Aus den folgenden acht Begegnungen wurde nur zwei Siege, ein Remis, dafür jedoch fünf Niederlagen eingesammelt. Selbst ein UEFA-Cup-Platz scheint in weite Ferne gerückt zu sein. Und das Restprogramm sieht auch nicht so aus, als würde sich Werder große Hoffnungen auf eine bessere Platzierung machen können. Mit Hertha, Bayern, Schalke, Leverkusen und Dortmund muss man sich noch an Gegnern messen, die allesamt um die Meisterschaft und Plätze kämpfen, die zu einem internationalen Wettbewerb berechtigen. Die anderen drei Gegner (Rostock, Wolfsburg und St. Pauli) dürften nicht weniger unbequem sein. Bis auf den überzeugenden Sieg gegen einen total enttäuschenden Club aus Nürnberg konnte Werder zudem in nicht einem Spiel nach der Winterpause Normalform abrufen. Die Tendenz geht also weiter nach unten. Leider.
Durchwachsener sieht die Bilanz von 1860 München in diesem Jahr aus. Vier Siege stehen vier Niederlagen gegenüber. Neben drei Titelanwärtern (Bayer, Schalke und Dortmund) trifft das Pacult-Team noch auf vier Abstiegskandidaten (Mönchengladbach, Cottbus, Freiburg und St. Pauli), sowie auf den Tabellennachbarn VfB Stuttgart. Die launigen Sechziger dürften weiterhin für negative wie auch positive Überraschungen sorgen können, sich aber kaum noch in der Tabelle in die ein oder andere Richtung verbessern bzw. verschlechtern. Der bereits ständig abnehmende Zuschauerzuspruch wird sich demzufolge weiter nach unten bewegen. Und da das Team sogar schon vom Trainer demontiert wird, der sich in diesen Tagen kritisch über die Qualität seines Kaders äußerte, dürfte die Motivation einiger Spieler gegen Null tendieren. Das Graue-Maus-Dasein wird also gehegt und gepflegt. Schade.
Etwas mehr als den aktuell zehnten Tabellenplatz hatte sich der VfL Wolfsburg vor der Saison schon ausgerechnet. Doch ein katastrophaler Start machte schnell die Ambitionen auf das Ziel „UEFA-Cup-Platz“ zunichte. Zwar rappelte sich das Team zwischendurch noch einmal wieder auf und kam zeitweise in die Ränge, die etwas Hoffnung aufkeimen ließen, doch nach der Winterpause fand der Verein nicht recht aus den Winterstiefeln. Zwei Siege, zwei Remis und vier Niederlagen warfen die Mannschaft wieder soweit zurück, dass die Diskussion um den Trainer nicht abebben wollte und etwaige Ambitionen nach oben kaum mehr in den Mund genommen wurden. Zwar zeigte der VfL gegen Absteiger Köln endlich wieder Sturmqualitäten, doch die Leistungen vor der Winterpause konnten noch nicht wieder abgerufen werden. Das Restprogramm deutet zwar auf einen weiterhin ausgeglichenen Ablauf hin; wenn allerdings ein qualitativer Einbruch erfolgen sollte, wäre sogar noch etwas Zittern angesagt, denn neun Punkte auf einen Abstiegsplatz können dann schnell dahinschmelzen. So oder so: Saisonziel klar verfehlt.
Zuletzt zum Hamburger SV, der in der „Abstiegsrunde“ von mir zuletzt nicht sonderlich fair gewürdigt wurde. Das Spiel gegen Wolfsburg muss zeigen, ob die grottenschlechte Leistung gegen Hertha eine Eintagsfliege war, oder ob das Jara-Team genau da weitermacht. Neben vier Meisterschaftsanwärtern stehen nämlich noch drei akut gefährdete Gegner auf dem Restprogramm, die unbedingt punkten müssen (Rostock, Pauli und Freiburg). Demzufolge: Gefährliche Ausgangsposition.
Franz Heck