Europa League

Kein guter Start für Mainz

Das hatte man sich in Mainz sicherlich anders vorgestellt. Gegen Gaz Metan Medias aus Rumänien gab es in der 3. Qualifikationsrunde für die Europa League im Heimspiel nur ein 1:1. Die Mainzer konnten beste Chancen nicht nutzen und verpassten es so, sich eine bessere Ausgangsposition für das Rückspiel zu erstellen.

Der FSV Mainz 05 ging mit drei Neuzugängen in die Partie gegen Gaz Metan Medias. Anthony Ujah sollte im Sturm für Gefahr sorgen, Zoltan Stieber kam im Mittelfeld über links und Zdenek Pospech, eigentlich Rechtsverteidiger, bearbeitete die linke Abwehrseite. Im Tor hatte sich Trainer Thomas Tuchel für Heinz Müller entschieden, der den Vorzug vor Christian Wetklo erhielt. Der rumänische Erstligist kam besser ins Spiel und hatte nach nur vier Minuten die erste gute Chance, als ein abgefälschter Schuss des Holländers Breeveld knapp am Tor vorbeiging. Kurz danach musste Medias das erste Mal wechseln, nachdem sich Paul Parvulescu schon in der ersten Minute verletzt hatte. Für ihn kam nach acht gespielten Minuten Alex Munteanu. Danach wachte Mainz auf und kam vor allem über die linke Seite immer wieder gefährlich nach vorne. Ujah (9.) und Ivanschitz (14.) vergaben erste Möglichkeiten und es wurde schnell deutlich, dass der Bundesligist dem Gegner spielerisch überlegen war. Dennoch brauchte es einige weitere vergebene Chancen und eine Standardsituation, bis Mainz seine Vorteile in einen Erfolg umwandeln konnte. Stieber schlug einen Freistoß in den Strafraum, dort stieg Niko Bungert am höchsten und köpfte aus knapp elf Metern zur Führung ein (31.). Obwohl Mainz auch nach dem Tor weiter spielbestimmend auftrat, erspielten sie sich bis zur Pause keine nennenswerte Torchance mehr.

Die Mainzer kamen motiviert aus der Kabine und hatten gleich zwei Möglichkeiten, auf 2:0 zu erhöhen. Doch erst vergab Ujah frei vor Gästekeeper Plesca (49.), dann zielte Eugen Polanski bei seinem Abschluss nicht genau genug und verfehlte das Tor äußerst knapp (53.). Mainz machte also genau da weiter, wo sie in der ersten Hälfte aufgehört hatten: Sie bestimmten das Spiel, verpassten es aber, das zweite Tor zu machen. Dass sich so etwas meistens rächt, ist eine alte Fußballweisheit und so kam es dann auch. Nach einem Freistoß aus der Spielfeldmitte prallte der Ball nach einem Kopfballduell zwischen dem Mainzer Noveski und seinem Gegner Markovic zu Taher Bawab, der keine Mühe hatte, aus kurzer Distanz zum Ausgleich einzuschießen (60.) Tuchel reagierte auf die Abschlussschwäche seines Teams und brachte mit Sami Allagui und Eric-Maxim Choupo-Moting zwei frische Offensivkräfte. Die Einwechslung Allaguis hätte sich fast auch sofort bezahlt gemacht, doch er scheiterte nach Flanke des starken Pospech an Torwart Plesca (65.). Mainz schien geschockt und begann erst eine Viertelstunde vor Schluss, das Tempo und den Druck wieder zu erhöhen. Chancen erspielte sich die Tuchel-Elf jedoch kaum mehr, einzig der eingewechselte Nicolai Müller schloss in der 83. Minute noch einmal ab, doch Plesca parierte den Schuss des Neuzugangs. Kurz vor Ende des Spiels hätten die Mainzer gerne noch einen Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze gehabt, das Foul an Elkin Soto wurde vom sonst souveränen Schiedsrichter Steven McLean aus Schottland allerdings nicht geahndet.
So verpasste Mainz es, sich trotz vieler hochkarätiger Chancen eine bessere Ausgangsposition für das Rückspiel in Rumänien zu erspielen. Gaz Metan Medias hingegen konnte die Heimreise hochzufrieden antreten.
Lisa Ramdor