Europameisterschaft

Kroaten und Trapattoni dürfen für die EM planen

Bereits in den Hinspielen der Play-offs um die Qualifikation zur Europameisterschaft sind erste Vorentscheidungen gefallen. Kroatien und Irland dürfen schon mal die Flüge nach Polen und in die Ukraine buchen. Tschechien hat ebenfalls gute Chancen auf die EM-Teilnahme. Lediglich zwischen Bosnien-Herzegowina und Portugal ist alles noch offen.

Auf dem Papier war das Duell zwischen der Türkei und Kroatien das spannendste der vier Relegationsspiele. Doch die Neuauflage des EM-Viertelfinales von 2008 war bereits nach dem Hinspiel eigentlich entschieden. Nach dem 3:0 (2:0)-Erfolg der Kroaten in Istanbul brauchten die Türken auswärts schon ein Fußballwunder, um sich doch noch für die Europameisterschaft zu qualifizieren. Im Hinspiel waren nicht einmal zwei Minuten vergangen, da lag der Gastgeber vom Bosporus schon zurück. Der türkische Torwart Volkan Demirel konnte Schildenfelds Hereingabe nicht festhalten, so dass Bayern-Profi Olic abstauben durfte. Nach dem frühen Rückstand rannten die Türken wütend, aber kopflos an. Die Kroaten brauchten dagegen nur ein paar Angriffe für zwei weitere Tore. Jeweils nach Flanken von Srna köpften Mandzukic (32.) und Corluka (51.) ein.

Neben Kroatien durfte sich auch das von Giovanni Trapattoni trainierte Irland bei der EM wähnen. Dabei verlief das Spiel beim Überraschungsteam aus Estland nicht so eindeutig, wie es das 4:0 (1:0)-Endergebnis zugunsten der Iren vielleicht ausdrücken mag. Zwar gingen die Trapattoni-Schützlinge durch Andrews (13.) früh in Führung und waren ab der 35. Minute nach der Ampelkarte für den estnischen Innenverteidiger Stepanov in Überzahl. Dennoch hielt der Underdog lange gut mit und war phasenweise sogar die bessere Mannschaft. Erst in der Schlussphase platzte bei den Iren der Knoten. Walters (67.) und Keane mit einem Doppelpack (71., 88./Foulelfmeter) stellten den um ein paar Tore zu hoch ausgefallenen Endstand her. Zudem hatten die Esten mit Piiroja (76./Gelb-Rot) einen weiteren Spieler verloren.
Ein besseres Ergebnis hätte auch Montenegro verdient gehabt. Nach der 0:2 (0:0)-Niederlage in Tschechien waren die Chancen der jungen Nation auf die erste Teilnahme an einem großen Turnier zwar nicht vollends verschwunden, aber stark gesunken. Dabei hielten die Montenegriner lange mit den favorisierten Tschechen gut mit und drängten zu Beginn der zweiten Halbzeit sogar auf die Führung. Danach hatte zwar der Gastgeber Vorteile, war jedoch außer bei den beiden Treffern nicht sonderlich torgefährlich. Auf den erfolgreichen Distanzversuch von Pilar (63.) folgte erst in der Nachspielzeit das 2:0 durch Sivok, der eine Freistoßflanke des überragenden Spielmachers Rosicky in die Maschen köpfte.

Immer noch offen blieb das Duell zwischen Bosnien-Herzegowina und Portugal. Die Gäste aus Portugal holten zwar ein 0:0 auf dem „Kartoffelacker von Zenica“ heraus, allerdings wäre für sie mehr möglich gewesen. Denn knapp 70 Minuten lang waren die Iberer zumindest die feldüberlegene Mannschaft. Erst in der Schlussphase wagten sich auch die bosnischen Gastgeber nach vorne und hätten das Spiel fast noch gewonnen. Doch Dzeko und Ibisevic nutzten ihre Großchancen nicht.

Senthuran Sivananda