Scholliwood beim FC Bayern – Die neuesten Fußball-Sprüche
von Carsten GermannDie Champions League wirft auch nach Meinung unserer Fußball-Sprüche-Redaktion ihre Schatten voraus. Aktuelle und legendäre, neu in unserer Datenbank erfasste Sprüche zur „Königsklasse“ und Bon Mots von vielen, lieb gewonnenen Protagonisten wie Mehmet Scholl („Hallo? Bei Scholl!“) sind dabei. Sie führen uns zurück in die Ära, als der FC Bayern noch der FC Scholliwood bzw. der FC Hollywood war.
Mal ehrlich: Was wäre die Bundesliga ohne Steffen Baumgart (50)? Der gemütliche Rostocker, der den 1. FC Köln nach Europa zurückgeführt hat, glaubt als einziger Trainer immer noch nicht, dass der FC Bayern wieder Deutscher Meister wird. Immer noch nicht. Gab er jedenfalls bei BILD am SONNTAG so zu Protokoll: „Ich gratuliere ihnen nicht jetzt schon.“ Ja, warum auch?
Tür zu für CR7!
Wie die Bayern zu packen sind? Wohl nur mit einem Spieler vom Kaliber eines Cristiano Ronaldo (37). Den will der gute Baumgart aber gar nicht erst in Köln sehen. Die Frage, ob die Tür für einen wie CR7 in der Domstadt zu sei, beantwortete er nordisch-klar: „Die Tür war nie auf!“
Nie aufhören wird wohl auch das Gefasel einiger Kollegen vor einer jeden Champions-League-Gruppenauslosung mit den „Hammer-Gruppen“ und den „Todes-Gruppen“ für die deutschen Klubs. Fünf sind es 2022 an der Zahl. Mats Hummels (33) reicht es auch: „Ich hoffe, dass wir eine ganz schwere Gruppe kriegen. Dafür spielen wir Champions League.“ Stimmt. Deshalb machen wir den ganzen Spaß.
„Wenn der Berg ruft…“
Keine leichte Gruppe hatte 1998 auch der 1. FC Kaiserslautern. Benfica Lissabon, die PSV Eindhoven, es gibt einfachere Gegner bei einer Champions-League-Premiere. Unvergessen ist in der Pfalz bis heute das Debüt gegen Benfica (1:0) und diese, wirklich liebevolle Einleitung von Günter Jauch von RTL. „Wenn der Berg ruft, dann wird ganz Europa spätestens am Ende dieses Abends wissen, wo eigentlich Kaiserslautern liegt.“ Dieses Intro war so gut, dass sein Gast beim Stadion-Talk, Fußball-Legende Fritz Walter († 2002) dem Jauch spontan das „Du“ anbot: „Günter? Isch bin de Fritz!“ Alla dann, Servus!
Als sich halb Deutschland tot lachte…
Das waren noch Zeiten! Die Tage, in der FC Bayern München als FC Scholliwood, ähm… als FC Hollywood firmierte, sind ebenfalls schon lange gezählt. Das war ab 1994 DAS Thema in den deutschen Sportmedien und auf dem Boulevard. Klar, dass auch Berufs-Lästerer Max Merkel mitmischte. Die kolportierten Filmpläne eines gewissen Mehmet Scholl (51) nahm der Wiener sichtlich ernst: „Er kriegt eine Hauptrolle bei Tesa-Film.“ Wir hätten Scholl eher in den artifiziellen Film-Epen von Werner Herzog oder bei „Wenn der Ludwig ins Manöver zieht“ vermutet, am Ende wurde es „Frei: Gespielt.“ Auch sehenswert.
Stoff für einen Film würde auch die „Fußball-Freundschaft“ von Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann hergeben. Dass sich sein Intimfeind Matthäus (Lothi) in SPORT BILD beklagte, dass Klinsi und auch Thomas Helmer (Helmi) bei Berti Vogts (Berti) angeblich sein Nationalmannschafts-Comeback zu verhindern suchten, kommentierte er so: „Was hier die Woche über abgelaufen ist, darüber lacht sich ja halb Deutschland tot!“
Richtig. Doch es wurde noch witziger! Bayern spielte die Saison 1995/96 ohne den nach einem 2:1 beim FC Barcelona gefeuerten Trainer Otto Rehhagel und mit Interimscoach Franz Anton Beckenbauer zu Ende. „Der Kaiser“ war bei Amtsantritt felsenfest der Meinung: „Den UEFA-Pokal können wir aus eigener Kraft holen.“
Dass das möglich ist, davon haben wir auch schon gehört! Eintracht Frankfurt soll das 2022 so gemacht haben. Eigentore der Glasgow Rangers waren im Finale nicht zu erwarten…