Bundesliga

Neue Besen

Mit neuen Cheftrainern peilen der FC Bayern und Hertha BSC eine erfolgreichere Saison an, als es für beide Klubs die Letzte war. Felix Magath wähnt sich mit dem Wechsel zum Rekordmeister am Ziel seiner Träume, während Falko Götz an die Stätte zurückkehrte, an der er den größten Zuspruch in seiner noch jungen Trainerlaufbahn erhielt.

Eindruck gemacht
Falko Götz hatte seinem Nachfolger Huub Stevens sowie Hertha-Manager Dieter Hoeneß trotz, oder gerade wegen seines Erfolges, einige Kopfschmerzen bereitet: In der Saison 2001/02 löste er zum 22. Spieltag Jürgen Röber ab, legte in den restlichen 13 Spielen die beeindruckende Bilanz von neun Siegen, einem Remis und nur drei Niederlagen hin und führte die Berliner damit in den UEFA-Cup. Da aber Stevens bereits für die folgende Saison verpflichtet worden war, musste Götz seinen Platz wieder räumen - die Fans jedoch sahen in ihm seitdem die Idealbesetzung auf der Berliner Trainerbank.

Licht und Schatten
Die 2:2-Punkteteilung gegen Bochum zum Saisonauftakt drückte die mit Götz’ Rückkehr verbundenen Erwartungen ein wenig; doch ließ die Betrachtung des Spiels der Berliner durchaus genügend Raum für Optimismus, dass ein „einstelliger Tabellenplatz“ - von Götz und Dieter Hoeneß als Saisonziel ausgegeben - realisierbar ist. „Ich habe dort die Schattenseiten des Geschäfts kennen gelernt“, sagt Götz über seine Tätigkeit bei 1860 München, wo er, vor seiner Rückkehr nach Berlin, nach 13 Monaten gefeuert wurde. Die Chancen stehen gut, dass die Kombination Hertha/Götz für beide mehr Licht abwirft.
Ernsthafter Spaß mit Magath
Von Lichtgestalten des Fußballs umzingelt sieht sich Bayerns neuer Übungsleiter Felix Magath. „Ich freue mich darauf, endlich mit einer Vereinsführung zusammenzuarbeiten, die ein enormes Fachwissen hat“, lobte er vorab das Triumvirat Beckenbauer, Rummenigge und Ulli Hoeneß. Das Wohlwollen kam zurück, auch seitens der Spieler, die dem berühmt-berüchtigten magathschen Schliff ausgesetzt waren: „Es macht Spaß. Das ist mein Ernst. Jeden Tag gibt es etwas Neues“, beurteilte Hasan Salihamidzic die Saisonvorbereitung positiv.

Schneller spielen
Neben der mutmaßlich härteren Aufbauarbeit verlangt Magath den Bayern-Profis auch eine Abkehr von behäbiger Spielweise ab: „In der Gewissheit, dass wir gut sind, halten wir erst mal ruhig den Ball, statt die schnelle Lösung nach vorne zu suchen. Das müssen wir ändern“. Des Weiteren ist der 51-Jährige kein ausgewiesener Freund der „Rotation“, die Vorgänger Hitzfeld zum Prinzip machte. Änderungen sind also angesagt beim FCB, der die titellose letzte Saison vergessen machen will. „Ich fühlte mich hier auf Anhieb wohl“, sagt Magath, dem das Anspruchsdenken der Bayern mehr als recht ist. Zieht die Mannschaft mit, verspricht auch dieser Trainerwechsel ein Erfolg zu werden.

André Schulin