Bundesliga

Neue Gesichter

Während der zweiwöchigen Bundesligapause schloss das Transferfenster. Einige Klubs nutzten die letzte Einkaufsmöglichkeit, sich punktuell zu verstärken. Schon im Freitagsspiel kommen interessante Akteure zum Einsatz, die während der beiden ersten Spieltage noch nicht in der Bundesliga zu sehen waren.

Maximalausbeute (6 Punkte) spielt gegen Nulldiät, wenn 1899 Hoffenheim den FC Schalke im Freitagsspiel empfängt. „Wir sind kein Favorit“, hält Ralf Rangnick den Ball vor der Begegnung gegen seinen Ex-Klub jedoch flach. Darin liegt sicher eine Portion Understatement, aber auch Ungewissheit, wie die drei Schalker Neuverpflichtungen Huntelaar, Jurado und Plestan das Spiel der Königsblauen verändern. Zumindest der Startelf-Einsatz Huntelaars gilt als gesichert.

Der SV Werder Bremen wird durch den Ausfall der drei Säulen Mertesacker, Naldo und Pizarro geradezu gezwungen, die jüngsten Neuzugänge, Wesley und Silvestre, ins kalte Wasser zu werfen. Im Gastspiel beim FC Bayern, dem 89. Bundesliga-Gipfel dieser Art, hat sich der frühere Bremer Miroslav Klose etwas vorgenommen: „Es wird Zeit, dass ich gegen Werder treffe.“ Wenig Treffliches hat bislang der VfB Stuttgart zustande gebracht. Die Hoffnungen auf Besserung trägt zu einem Gutteil der langjährige Juve-Akteur Mauro Camoranesi, dessen erster Auftritt beim Stuttgarter Gastspiel in Freiburg erwartet wird.
Die beiden traditionsreichen Nordklubs Hamburger SV und Hannover 96 starteten jeweils mit zwei Siegen und haben auf eigenem Platz die Chance, sich noch weiter nach vorn zu schieben. Der HSV ist jedenfalls Favorit gegen den 1. FC Nürnberg; der Einsatz Ruud van Nistelrooys sollte trotz eines schmerzhaften Trainingsunfalls (herausgesprungenes Ellenbogengelenk) nicht gefährdet sein. Die 96er sind nur einen Schritt davon entfernt, erstmals mit drei Siegen in eine Bundesligasaison zu gehen. Dieser Schritt ist allerdings nicht so einfach - Bayer Leverkusens spielerische Substanz ist größer, und Jupp Heynckes´ Team ist durch die 3:6-Heimlektion gegen Gladbach wachgerüttelt.

Gladbachs Gegner am Samstag ist die Frankfurter Eintracht, die noch auf den ersten Punkt wartet. Trainer Michael Skibbe ließ verstärkt Torabschluss und Standardsituationen trainieren, um möglichst schnell aus dem unteren Tabellenbereich herauszukommen. Der VFL Wolfsburg benötigt ebenfalls einen Befreiungsschlag. „Für mich konnte das Spiel in Dortmund nicht früh genug kommen“, brennt Trainer Steve McClaren darauf, das Versäumte nachzuholen: „Wir könnten schon vier Punkte haben“. Wolfsburgs Potenzial beeindruckt auch den Gegner. "Seitdem ich hier bin, wird keine Manndeckung mehr gespielt", verzichtet Jürgen Klopp jedoch darauf, den Offensivstars Diego und Dzeko eine Sonderbehandlung zukommen zu lassen.

Am Sonntagnachmittag wird in Mainz das Spitzenspiel angepfiffen: Die drittplatzierten 05er messen sich dann mit dem Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern, der seine Tabellenführung verteidigen will. Ilicevic, der mit zwei Treffern glänzte und in den ersten Spielen eine wichtige Rolle spielte, wird den „Roten Teufeln“ dabei fehlen (Gelb-Rot-Sperre). Für den FSV sollen die angeschlagenen Schürrle und eventuell auch der in dieser Saison noch nicht aufgelaufene Ivanschitz zur Verfügung stehen. Zum Abschluss des Spieltages erhofft sich das Kölner Publikum - unter der Woche durch die Nationalmannschaft verwöhnt - auch vom ortsansässigen FC eine ansprechende Leistung. Dem entgegen stehen die Erwartungen der Gäste. St. Pauli-Coach Holger Stanislavski will seine „Marschroute“ durchsetzen. Asamoah wird dazu nicht beitragen können („Das Spiel kommt für ihn definitiv noch zu früh“).