Neuer Tiefpunkt
von Günther Jakobsen
Die Grube, in die es sich im alten Jahr hineinmanövriert hatte, wollte Werder so schnell wie möglich eigentlich verlassen. Weil die Bremer Resteelf aber trotz des Pokalerfolgs nichts auf die Reihe bekam und Arminia mit schlimmen Fehlern statt dessen einlud, reichte Bielefeld schon eine ganz normale Leistung, um zum ersten Mal überhaupt an der Weser zu gewinnen.
Wenige Stunden vor Schließung der Transfertür funkte Thomas Schaaf SOS: Diego und Pizarro waren gesperrt, Frank Baumann erkrankt und Pasanen, Naldo und Hunt sowie Sebastian Prödl verletzt, wodurch plötzlich Niemeyer erstmals in der Innenabwehr stand und, weil es gar nicht anders ging, zudem der verschnupfte Rosenberg neben Almeida begann. An ein Torfest wie in der alten Saison (8:1) war aus Bremer Sicht daher gar nicht zu denken. Werder aber brillierte nicht nur nicht, sondern machte von Anfang an auch merkwürdig viel verkehrt. Die ersten Minuten sahen noch ordentlich aus, kaum hatte Arminia aber ein paar ungefährliche Standards überstanden, fiel der Heimelf schon bald nichts mehr ein. Bielefeld wiederum erkannte die Gunst der Stunde und wagte sich speziell über die rechte Seite bald einige Male nach vorn. Ergebnis: Eine erste Warnung des starken Lamey schlug Werders achtlose Abwehr noch aus (20.). Dann aber tankte der Niederländer sich abermals durch und schoss diesmal nicht selbst, sondern legte flach in die Mitte auf Marx, der Bremen auf simple Art und Weise ins Hintertreffen brachte (24.). Ehe auch die Schaaf-Elf dann ein erstes Mal aufs Tor schoss, konnte Wichniarek sogar noch erhöhen. Dann allerdings, als die Chance sich wirklich ergab, verstanden die Hausherren sie immerhin auch zu nutzen und glichen kurz vor der Pause urplötzlich aus, nachdem Dennis Eilhoff mit dem Ball in der Hand aus dem Strafraum geschliddert war. Mit der Wucht eines Stieres donnerte Almeida den fälligen Freistoß ins Tor und gaukelte den Fans damit vor, das Signal zur Wende gesetzt zu haben (44.).
Der Eindruck allerdings täuschte. Werder nahm seinen Gegner nach wie vor auf die leichte Schulter und erlaubte sich auch weiterhin Fehler, die Bielefeld kaum anders konnte als zu nutzen. Spielentscheidend wurde letztlich ein Lapsus von Frings, der beim Versuch, drei Arminen auszutanzen, kläglich scheiterte und den Ball kurz vor dem Strafraum an Katongo verlor. Technisch sehr ansprechend passte dieser in die Gasse auf Wichniarek, der aus halbrechter Lage damit nur noch Tim Wiese vor sich hatte und ihn sehr elegant auch überwand – mit dem ersten und letzten Torschuss in Halbzeit zwei hatte Bielefeld die Begegnung damit gewonnen (49.). Denn Werder fiel überhaupt nichts mehr ein. Zu einem guten Dutzend Ecken sollte es am Ende des Abends zwar noch reichen. Zwingende Torchancen aber ergaben sich kaum, weil Bielefeld erstens vorbildlich sicher verteidigte und die Heimelf zweitens zu keiner Zeit die Geduld aufbrachte, die Abwehr auf intelligente Weise zu überwinden. Je ein Schuss von Jensen (51.) und Özil (72.) sowie zwei bis drei halbelfmeterwürdige Szenen waren somit dann alles, was der Deutsche Vize-Meister seinem alten Punktelieferanten entgegenzusetzen hatte. Und so geschah schließlich, was niemand für möglich gehalten hatte, was angesichts der trüben Bremer Darbietung aber die einzig gerechte Strafe schien: Arminia Bielefeld siegte zum ersten Mal seit 25 Spielen wieder auswärts und zum allerersten Mal überhaupt im Bremer Weserstadion.
Maik Großmann
Wenige Stunden vor Schließung der Transfertür funkte Thomas Schaaf SOS: Diego und Pizarro waren gesperrt, Frank Baumann erkrankt und Pasanen, Naldo und Hunt sowie Sebastian Prödl verletzt, wodurch plötzlich Niemeyer erstmals in der Innenabwehr stand und, weil es gar nicht anders ging, zudem der verschnupfte Rosenberg neben Almeida begann. An ein Torfest wie in der alten Saison (8:1) war aus Bremer Sicht daher gar nicht zu denken. Werder aber brillierte nicht nur nicht, sondern machte von Anfang an auch merkwürdig viel verkehrt. Die ersten Minuten sahen noch ordentlich aus, kaum hatte Arminia aber ein paar ungefährliche Standards überstanden, fiel der Heimelf schon bald nichts mehr ein. Bielefeld wiederum erkannte die Gunst der Stunde und wagte sich speziell über die rechte Seite bald einige Male nach vorn. Ergebnis: Eine erste Warnung des starken Lamey schlug Werders achtlose Abwehr noch aus (20.). Dann aber tankte der Niederländer sich abermals durch und schoss diesmal nicht selbst, sondern legte flach in die Mitte auf Marx, der Bremen auf simple Art und Weise ins Hintertreffen brachte (24.). Ehe auch die Schaaf-Elf dann ein erstes Mal aufs Tor schoss, konnte Wichniarek sogar noch erhöhen. Dann allerdings, als die Chance sich wirklich ergab, verstanden die Hausherren sie immerhin auch zu nutzen und glichen kurz vor der Pause urplötzlich aus, nachdem Dennis Eilhoff mit dem Ball in der Hand aus dem Strafraum geschliddert war. Mit der Wucht eines Stieres donnerte Almeida den fälligen Freistoß ins Tor und gaukelte den Fans damit vor, das Signal zur Wende gesetzt zu haben (44.).
Der Eindruck allerdings täuschte. Werder nahm seinen Gegner nach wie vor auf die leichte Schulter und erlaubte sich auch weiterhin Fehler, die Bielefeld kaum anders konnte als zu nutzen. Spielentscheidend wurde letztlich ein Lapsus von Frings, der beim Versuch, drei Arminen auszutanzen, kläglich scheiterte und den Ball kurz vor dem Strafraum an Katongo verlor. Technisch sehr ansprechend passte dieser in die Gasse auf Wichniarek, der aus halbrechter Lage damit nur noch Tim Wiese vor sich hatte und ihn sehr elegant auch überwand – mit dem ersten und letzten Torschuss in Halbzeit zwei hatte Bielefeld die Begegnung damit gewonnen (49.). Denn Werder fiel überhaupt nichts mehr ein. Zu einem guten Dutzend Ecken sollte es am Ende des Abends zwar noch reichen. Zwingende Torchancen aber ergaben sich kaum, weil Bielefeld erstens vorbildlich sicher verteidigte und die Heimelf zweitens zu keiner Zeit die Geduld aufbrachte, die Abwehr auf intelligente Weise zu überwinden. Je ein Schuss von Jensen (51.) und Özil (72.) sowie zwei bis drei halbelfmeterwürdige Szenen waren somit dann alles, was der Deutsche Vize-Meister seinem alten Punktelieferanten entgegenzusetzen hatte. Und so geschah schließlich, was niemand für möglich gehalten hatte, was angesichts der trüben Bremer Darbietung aber die einzig gerechte Strafe schien: Arminia Bielefeld siegte zum ersten Mal seit 25 Spielen wieder auswärts und zum allerersten Mal überhaupt im Bremer Weserstadion.
Maik Großmann