Frauen-WM

Nullnummer und Dopingverdacht

Ein Gutes war nach Abpfiff festzuhalten: Beide Schlusslichter der Gruppe C konnten die WM mittels des torlosen Remis’ mit einem Punktgewinn abschließen. Aber weder Kolumbien noch die höher eingeschätzte Auswahl Nordkoreas brachte während des Turniers ein Tor zustande.

Zwei Spielerinnen Nordkoreas, Jong-Sun Song und Pok-Sim Jong, wurden nach den beiden ersten Gruppenspielen positiv auf die Einnahme verbotener Substanzen getestet. Für das abschließende Spiel gegen Kolumbien fielen sie deshalb aus. Zudem wurde aufgrund dieses Zwischenfalls angeordnet, die komplette Mannschaft nach der Partie einer Dopingkontrolle zu unterziehen. Soviel zu den unerfreulichen Nebengeräuschen. Die zweite Halbzeit der Partie brachte auch auf sportlicher Ebene wenig Erfreuliches. Ein knapp am kolumbianischen Gehäuse vorbeisegelnder Kopfball von Yun-Mi Jo (85.) sowie ein ordentlicher Schussversuch durch Diana Ospina in der Nachspielzeit (rechts vorbei) standen am Ende dieser zeitweise sehr zerfahrenen 45 Minuten, mit denen sich die beiden Mannschaften aus dem Turnier verabschiedeten.

Immerhin hielt der erste Durchgang einige gute Sequenzen bereit, in dem die Kontrahenten eine gewisse Torgefährlichkeit andeuteten. Kolumbien erwischte den besseren Start und forderte Nordkoreas Torhüterin Myong-Hui Hong in der ersten Viertelstunde durch Schüsse von Orianica Velasquez, Daniela Montoya und Yulieth Dominguez ein mehrfaches Eingreifen ab. Die Asiatinnen brauchten etwas länger, um ihren Rhythmus zu finden und wirkten mannschaftlich geschlossener. Letzten Endes scheiterten aber auch sie daran, ihre Spielzüge bis zum Abschluss präzise durchzubringen. Yun-Mi Jo fand zweimal bei guten Schussversuchen ihren Meister in Kolumbiens Keeperin Sandra Sepulveda (26. und 38.), während Myong-Hwa Jon den Ball nur auf den Kasten setzte (29.).
Summa summarum ging ein Unentschieden in dieser Begegnung in Ordnung. Für Aktive wie Zuschauer wäre es mit Treffern jedoch befriedigender gewesen.

André Schulin